AbschiedLetztes Geleit für Josef Stollenwerk an der Wasserburg Bergerhausen

Lesezeit 2 Minuten
Der Sarg wurde Knolle-Jupps letztem Wunsch entsprechend auf dem Anhänger eines Traktor-Oldtimers aufgebahrt.

Der Sarg wurde Knolle-Jupps letztem Wunsch entsprechend auf dem Anhänger eines Traktor-Oldtimers aufgebahrt.

Kerpen-Blatzheim – Er war ein außergewöhnlicher Mensch, und nicht alltäglich gestaltete sich am Samstag auch sein Abschied von dieser Welt: Im Rahmen einer ganztägigen Feier auf dem Familiensitz Gut Burgmühle und der Wasserburg Bergerhausen erwiesen weit mehr als 1000 Trauergäste dem allseits bekannten und beliebten Gemüsekonservenfabrikanten und kölschen Karnevalisten Josef „Knolle-Jupp“ Stollenwerk, der am 8. Juni im Alter von 85 Jahren gestorben war, die letzte Ehre.

Schon am Morgen nahmen zahlreiche Weggefährten, darunter viele namhafte Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens im Rheinland, am offenen Sarg Abschied von Josef Stollenwerk und trugen sich in die Kondolenzbücher ein.

Volkssänger Ludwig Sebus sorgte für ergreifende Momente

Den Trauergottesdienst unter freiem Himmel zelebrierte der Kölner Pastor Professor Gerhard Herkenrath. Für ergreifende Momente sorgte dabei der Volkssänger Ludwig Sebus. Mit den melancholischen Liedern von der „Kölschen Siel“ und der „Schwarzen Madonna“ rührte der 90-Jährige nicht wenige Gäste zu Tränen.

Erich Mauer als Vertreter der Stollenwerk-Belegschaft, Konrad Linkenheil vom Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie, Blatzheims Ortsvorsteher Albert Weingarten und Heinz Günther Hunold als Präsident der Kölschen Funken Rut-Wieß charakterisierten Josef Stollenwerk in ihren Trauerreden unisono als warmherzigen, sozialen, zielstrebigen, ehrlichen und humorvollen Menschen, der trotz seiner großen Erfolge als Unternehmer nie die Bodenhaftung verloren haben. „Er war das genaue Gegenteil eines kalten Managers“, so Mauer, „für uns alle war er zugleich der Chef und ein guter Freund, dessen Tür uns immer offen stand.“

Familie erfüllte ihm den letzten Wunsch

Nach dem Gottesdienst erfüllte die Familie dem Verstorbenen einen letzten Wunsch, den er in einem Abschiedsbrief selbst niedergeschrieben hatte: Auf dem Anhänger eines über 60 Jahre alten Traktor-Oldtimers aufgebahrt und von der riesigen Trauergemeinde begleitet, wurde der Sarg einmal im Kreis um die Burg Bergerhausen herumgefahren, bevor er – geschmückt mit Knolle-Jupps geliebter Postmeistermütze der Funken Rut-Wieß – in der Gruft unter der Burgkapelle beigesetzt wurde. Ludwig Sebus sang dazu den „Kölschen Jung“.

Anschließend wurde im Burghof noch lange weitergefeiert, in Bierzelten mit Kölsch, Brezeln und Unterhaltungsmusik – und tatsächlich eine Spur fröhlicher als es zu solchen Anlässen gemeinhin üblich ist. Also ganz so, wie es sich Josef „Knolle-Jupp“ Stollenwerk für den Tag seines Abschieds ausdrücklich gewünscht hatte.

Rundschau abonnieren