Gaststätte am Horremer BahnhofUmbaupläne von Gleis 7 sind gescheitert

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Erdogan Sencan würde seine Gaststätte am Bahnhof Horrem gerne umbauen. Doch dafür braucht er ein Grundstück der Stadt. 

Kerpen-Horrem – Erdogan Sencan, Wirt der Gaststätte „Gleis 7“ direkt neben dem Bahnhof Horrem, ist enttäuscht: Er will seine Gaststätte umbauen und den Imbissbereich nach vorne, weiter in Richtung Straße, verlegen. Dafür braucht er ein rund 40 Quadratmeter großes Grundstück der Stadt, welches diese aber nur unter einer Bedingung abgeben will: Sencan soll dafür auf eigene Kosten eine öffentliche Toilette zwischen seiner Gaststätte und dem Bahnhof bauen und von 5 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts betreiben. Zudem solle er auch eine größere Summe als Sicherheitsleistung  hinterlegen, falls die geplanten Öffnungszeiten der WC-Anlage  nicht eingehalten würden, berichtet der Wirt.

Mit dem Koppelgeschäft könnte  aus Sicht der Stadtverwaltung „die unbefriedigende Toilettensituation“ im Bahnhofsbereich verbessert werden. Mancher in Horrem redet da aber schlicht von „Erpressung“.   Sencan selbst hat lange darüber nachgedacht, ob er den Bedingungen der Stadt zustimmen kann. Diese seien  unzumutbar, meint er nun. Es dränge sich der Eindruck auf,  die Stadtverwaltung  wolle eigene Versäumnisse auf seine Kosten ausgleichen. Schließlich gebe es seit 2011 im Geschäftshaus am Bahnhof zwei Schnellrestaurants, die noch nicht einmal für ihre Kundschaft Toiletten anböten. Aufgrund der „hervorragenden Lage“ der beiden Schnellrestaurants  direkt an den Bushaltestellen würden diese viel mehr als seine Gaststätte frequentiert, sagt Sencan: „Ihre Notdurft sollen dann aber alle Imbisskunden und Reisenden bei mir verrichten.“

Dies sei ungerecht. Er habe sich deshalb dafür entschieden, eine  neue Toilettenanlage auf der dem Bahnhof abgewandten Seite seines Lokals zu bauen. Diese Toilette solle vornehmlich dem Betrieb der Gaststätte dienen. „Selbstverständlich werde ich aber nach wie vor niemanden zurückweisen, der dringend seine Notdurft  verrichten muss.“

Im Kerpener Rathaus ist die Sache damit klar: Der Deal ist geplatzt. Es gebe  ein einstimmiges Votum der Fraktionsvorsitzendenkonferenz, dass  Sencan das  Grundstück nur  kaufen könne, wenn er die geforderte öffentliche Toilette baue, berichtet Stadtsprecher Erhard Nimtz. Dabei bleibe es.

So können Reisende am Bahnhof  weiter nur die recht kleine Toilettenanlage im Bahnhofsgebäude    nutzen, die entgeltpflichtig ist.  Sie   steht nur während der Öffnungszeiten des Bahnhofgebäudes, also bis 22 Uhr, zur Verfügung.

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