Erftstadt-Lechenich – Es ist ein munteres Kommen und Gehen in dem Kaffeeladen, den Vincenzo Caico an der Frenzenstraße in Lechenich betreibt. Handwerker, die sich einen Espresso genehmigen. Rentner, die ihren Morgenkaffee trinken. Passanten, die sich mit einem Tee aufwärmen möchten. Sie alle rücken hier eng zusammen. Der Laden ist klein, aber ausgesprochen gemütlich. Nichts hier ist Fassade, alles wirkt echt und ursprünglich. Im Verkaufsraum gibt es drei Sitzplätze, ein Séparée kommt hinzu, andere Kunden bleiben gleich an der Ladentheke stehen. Vincenzo Caico versorgt sie nicht nur mit Kaffee, sondern auch mit Geschichten: aus seiner Heimat Sizilien und seinem Leben hier in Deutschland.

25 Jahre lang war er mit verschiedenen Eiscafés selbstständig, zuletzt 16 Jahre lang an der Uhlstraße in Brühl. Doch Kaffee gehörte schon immer zu seinen Leidenschaften. Vincenzo Caico, 1968 in Licata geboren, ist eben ein echter „Barista“ – ein Kaffeekünstler, wie er im Buche steht.

Mobile Kaffeebar

Vor drei Jahren gab er den Laden in Brühl auf, seither ist er mit einer mobilen Kaffeebar unterwegs: einer umgebauten Ape von Piaggio. Das ist ein Kleintransporter auf drei Rädern, wie man ihn in Italien häufig sieht. Mit seinem Gefährt steht Caico mittwochs und samstags auf dem Markt in Brühl, man kann ihn aber auch für Geburtstage, Hochzeiten, Firmenjubiläen und andere Feierlichkeiten buchen. Vor etwa einem Jahr kam der Laden in Lechenich dazu. Bei einem „Ein-Mann-Betrieb“ ist es im Prinzip geblieben: „Meine Frau hilft mir manchmal im Laden, und mein Sohn an der Ape.“

Für seinen Kaffee verwendet Caico seit 25 Jahren die gleichen drei Mischungen. Eine Art „Hausmarke“ ist die Mischung aus 80 Prozent Arabica- und 20 Prozent Robusta-Bohnen. Der Kaffee besteht dabei aus mindestens acht Sorten. Sie kommen aus Brasilien, Guatemala, Mexico, Honduras, Nicaragua, Togo, Indien und Madagaskar. „Geröstet werden die Bohnen bei einem Freund von mir in Heimerzheim“, berichtet Caico. Die regionale Röstung habe viele Vorteile: Die Bohnen müssten nicht lange gelagert werden und blieben dadurch frisch, sagt der Fachmann. Zudem werden sie in Heimerzheim im Heißluftverfahren geröstet. „Dadurch sind sie durchgeröstet und magenschonend“, erläutert Caico.

Die Bohnen kann man in seinem Laden und an der mobilen Kaffee-Bar erstehen. Aber natürlich kann man dort auch eine Tasse Kaffee trinken. Angeboten wird die ganze Palette italienischer Kaffeespezialitäten: Espresso etwa, Cappuccino und Café Latte. Der Kaffee wird nicht automatisch aus der Maschine gepresst, sondern per Hand mit einer Hebelmaschine. Zusätzlich wird das Wasser gefiltert und gereinigt. „Ich verwende nur frische Milch aus der Region, vom Schäferhof in Gymnich“, betont Caico.

Honig aus dem Schwarzwald

In seinem Laden kann man viele weitere handgemachte, regionale Spezialitäten erstehen: Honig aus dem Schwarzwald zum Beispiel und Olivenöl aus Sizilien. „Er wird in Enna hergestellt, einem Ort in 1000 Metern Höhe“, berichtet Caico. Mit den Produzenten der Waren, die er verkauft, verbinden ihn meist Freundschaften oder zumindest persönliche Kontakte. Zum Sortiment gehören auch italienische Backwaren. Cantuccini zum Beispiel, ein traditionelles Mandelgebäck, und Panettone, ein Kuchen aus Sauerteig mit kandierten Früchten und Rosinen. Caico bezieht ihn von der Bäckerei Blesgen aus Königswinter-Ittenbach. „Der Panettone wird von Hand ohne Konservierungsmittel und Zusatzstoffe hergestellt, der ist besser als in Italien“, versichert Caico.

Neu ins Sortiment will er Soßen und Pesto aufnehmen, die Marika Mojsovski in Köln unter dem Label „Feine Köstlichkeiten“ herstellt. Auch hier war der persönliche Kontakt wieder ausschlaggebend: Die Kölnerin hat Vincenzo Caico auf der Messe „Sahnestücke“ auf Burg Konradsheim kennengelernt.

Der Kaffeeladen befindet sich an der Frenzenstraße 6 in Erftstadt-Lechenich. Er hat montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 18 Uhr, mittwochs von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

www.caffe-caico.de