Parolen gegen AsylsuchendeFarbschmier-Attacke auf „Eitorfer Frühling“

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Eitorf – Kein schönes Frühlingserwachen im „Eitorfer Frühling“: In der  Nacht zum Sonntag war das Ortszentrum Ziel einer Farbschmier-Attacke mit mutmaßlich rechtsradikalem Hintergrund. Mit Sprühkreide  sind auf den Gehwegen und den wegen der Handwerkermesse gesperrten Straßen in der Nähe von Rathaus und Marktplatz  etliche Parolen geschrieben worden, wie etwa  „Merkel muss weg“ und „Asylflut stoppen“. Mit dem Schriftzug „Identitäre Aktion“ hinterließen die Täter vermutlich ihre Visitenkarte.

Jürgen Umland,  Mitorganisator der Frühlingsausstellung, berichtet von mindestens 20 Parolen an unterschiedlichen Stellen. Der Sicherheitsdienst  habe drei  Verdächtige  erwischt. Auf Anfrage bestätigte die Kreispolizeibehörde, dass die Personalien von drei Personen  aufgenommen wurden. Wegen des möglicherweise politischen Hintergrundes der  Ordnungswidrigkeit sei die Sache zur weiteren Verfolgung an den  Staatsschutz in Bonn abgegeben worden. Festnahmen habe es nicht gegeben.

Auf der Internetseite der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln heißt es, dass die „Identitäre Aktion“ versuche, eine rassistische und volksverhetzende Stimmung gegen Muslime, Asylsuchende und Migranten zu schüren. In  sozialen Medien betreibe die Gruppierung  rechtsextremistische bis neonazistische Propaganda, die auch vor Verzerrungen, Falschdarstellungen und Lügen nicht zurückschrecke und gezielt „besorgte Bürger“ ansprechen solle.

In Eitorf setzte man am Sonntagmorgen umgehend alles daran, die Parolen vor Beginn des Ausstellungsbetriebes zu beseitigen. Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs rückten  mit der Kehrmaschine an, um die Farbschmierereien wegzuschrubben. Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch packte  mit an und griff  zur Gießkanne, um  die Farbkreide mit Wasser  zu lösen.

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