Heimattour BBlauer Stein und ein Topf voll Geld – Leser-Wanderung in der Leuscheid

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Über weite Felder führten Teile der Wanderung, meist aber ging es zu verwunschenen, mitunter magischen Orten mitten im Wald.

Über weite Felder führten Teile der Wanderung, meist aber ging es zu verwunschenen, mitunter magischen Orten mitten im Wald.

Windeck – Der Wunsch von Christiane Eitel ist erhört worden. Bei der ersten Heimattour fehlten ihr ein paar Erklärungen für unterwegs.

Bei der zweiten Runde hatte Wanderführer Stefan Scheffels ein Füllhorn von Geschichten unter dem Motto „Historisches und Sagenhaftes in der Leuscheid“ eingesammelt, das er großzügig über den Teilnehmern ausschüttete.

Trotz Terminverschiebung und knackiger knapp 24 Kilometer waren 25 Wanderer zum Bahnhof Herchen gekommen, um die Tour über Stock und Stein in Angriff zu nehmen. Denn der engagierte Heimatforscher, Polizist, Geocacher und Imker hatte einige verwunschene Orte ausgesucht. Das fing schon mit der ersten Station an, dem Kupferberg. Plötzlich stoppte Scheffels mitten auf dem Weg und zeigte in den Wald: „Hier entlang.“

An einem Bach vorbei ging es in die Höhe. Unvermittelt schob sich eine Abraumhalde ins Blickfeld, dahinter verbarg sich ein Stollenmund, der einen Holzeingang wie in einem Western hatte. Wohl im 19. Jahrhundert angelegt, wurde hier Kupfer abgebaut. Scheffels kennt den etwa 80 Meter langen Gang, wunderschöne, blaue Kupferversinterungen sind dort zu sehen. Doch der Eingang ist verschlossen, zum Schutz der Fledermäuse.Weiter ging es zu den Ringwällen, wo ein Cache an den uralten Wallanlagen zu finden ist.

Ein Feuersalamander schlängelte sich aufgescheucht durchs Laub. Von Wünschelrute und Steinkreisen, Hexenbändern und Energiebahnen erzählte der Wanderführer Sagenhaftes von diesem magischen Ort. Die Buche mittendrin wächst ungewöhnlich, die Äste haben dicke Knubbel – Zeichen böser Energien, denen der Baum bei seinem Wachstum ausgewichen ist? Nicht allzu weit war es zur Mittagsrast am Blauen Stein, den Basaltsäulen bei Kuchhausen und der ersten, kaum noch erkennbaren V 1-Stellung am Weg.

Plastisch erläuterte Scheffels, wie diese Raketenbatterien funktionieren, zeigte alte Blechteile aus dieser Zeit. Zwischen Leuscheid und Weyerbusch erkundete zahlreiche Krater, vermutlich Ausschachtungen für den Bau der nahen Landstraße. Noch tiefer hinein in den Forst ging es zum Geldborn, einem versteckt liegenden Quelltopf, der wohl zum verschwundenen Ort Obermehren gehört.

Von den Schweden im 30-jährigen Krieg vertrieben, haben die Einwohner wohl ihr Geld dort in einem Kupfertopf versenkt, den aber noch nie einer gefunden hat. Die Teilnehmer waren begeistert von der Exkursion, Klaus und Rita Hargarten sowieso. Sie hatten die Tour als Training für ihre Dolomiten-Tour genutzt. Held der Wanderung aber war der 74 Jahre alte Helmut Birke, der trotz gelähmtem Bein alle Hindernisse überwand.

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