Unfall am BahnübergangRE 9 erfasst SUV in Hennef – Bahn-Chaos auf der Siegstrecke

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Hennef – Eine dramatische Verkettung unglücklicher Umstände hat am Dienstagnachmittag zu einem folgenschweren Unfall geführt. Ein Zug erfasste am Bahnübergang Frankfurter Straße/Allner Weg ein Auto.

Dabei wurden ein Mensch getötet, ein weiterer lebensgefährlich, drei weitere leicht verletzt. Zwei Rettungshubschrauber kamen zum Einsatz, die die Opfer in eine Kölner Klinik flogen.

Ein 79 Jahre alter Autofahrer aus Lohmar war mit seiner 74 Jahre alten Frau als Beifahrerin auf der Frankfurter Straße stadtauswärts unterwegs. Er fuhr mit seinem weißen Porsche an einer Autoschlange vorbei, die sich vor der geschlossenen Schranke gebildet hatte. Der Fahrer eines Kleinwagens entschloss sich in diesem Augenblick, ebenfalls auf die Linksabbiegerspur zur Straße An der Brölbahn zu ziehen. Dabei streifte er den Sport-Geländewagen des Lohmarers.

Beide Fahrzeuge hielten nach dem leichten Unfall an. Der Jüngere stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der Porsche auf einer kleinen Sperrfläche am Bahnübergang. Plötzlich, so berichteten Zeugen der Polizei, habe sich der Wagen des Seniors aus ungeklärter Ursache ruckelnd in Bewegung gesetzt und sei auf die Gleise gerollt.

RE 9 erfasst SUV

In diesem Augenblick kam der Regionalexpress 9 aus Eitorf und stieß frontal gegen den SUV. Der wurde zunächst rückwärts gegen die Schranke geschleudert, die völlig zerstört wurde, rutschte an einem stehenden Audi vorbei über die Kreuzung und stieß mit dem Heck gegen einen geparkten VW Golf.

Die beiden Insassen erlitten schwerste Verletzungen. Ersthelfer kümmerten sich sofort um sie, sie waren durch den Knall des heftigen Aufpralls aufmerksam geworden. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und mehrere Notärzte eilten zu der Einsatzstelle. Die zuerst eintreffenden Polizisten reanimierten die 74-Jährige, die bereits aus dem Auto herausgeholt worden war. Wegen der schweren Verletzungen wurden die Rettungshubschrauber „Christoph 3“ und „Christoph Rheinland“ alarmiert, die auf den nahe gelegenen Siegwiesen landeten. Sie flogen die Opfer später in eine Kölner Klinik. Dort starb die Beifahrerin an ihren schweren Verletzungen.

Der Zugführer verletzte sich bei dem Zusammenstoß ebenfalls und musste ins Krankenhaus nach Siegburg gebracht werden. Zwei Ersthelfer wurden vom Rettungsdienst betreut. Notfallseelsorger kamen nach Hennef, doch die befürchteten 100 Opfer gab es nicht. Die Reisenden im Zug bekamen kaum etwas mit von dem Geschehen neben den Gleisen.

Massive Störungen im Bahnverkehr

Erheblich waren allerdings die Auswirkungen auf den Feierabendverkehr. Reisende beklagten gegenüber dieser Zeitung einmal mehr die schlechte Informationspolitik der Deutschen Bahn. Auch die Zugführer konnten keine Auskünfte geben.

Der Bahnübergang wurde komplett gesperrt und wird es auch in den kommenden Tagen bleiben. Es kam zu erheblichen Verspätungen, die DB richtete einen Schienenersatzverkehr ein. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.

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