Marvin Müller im Interview„Wir können Vereinsgeschichte schreiben“

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Marvin Müller

Marvin Müller (rechts) bleibt Trainer des FSV Neunkirchen-Seelscheid II. Unabhängig der Ligazugehörigkeit.

Der FSV Neunkirchen-Seelscheid II steht kurz vor dem Durchmarsch von der Kreisliga B in die Bezirksliga. Trainer Marvin Müller erklärt wieso. 

Der Aufsteiger FSV Neunkirchen-Seelscheid II steht mit neun Punkten Vorsprung auf die SF Troisdorf 05 an der Tabellenspitze der Fußball-A-Liga. Sechs Spieltage vor dem Saisonende. Vor der Partie gegen Oberlar (So., 13 Uhr) hat Frank Melz mit Trainer Marvin Müller (29) gesprochen.


Herr Müller, sechs Spieltage vor dem Saisonende steht Ihre Elf mit neun Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Hätten Sie im Sommer damit gerechnet?

Marvin Müller: Sagen wir mal so: Komplett überrascht bin ich nicht. Ich wusste ja, welche Qualität im Kader steckt. Dass wir es in dieser Konstanz und Deutlichkeit durchziehen, konnte man so aber nicht vorhersagen.

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Wie lautet das Erfolgsrezept?

Alle Spieler halten sich an unseren Match-Plan – egal, wie es steht. Auch wenn wir mal hinten liegen, verfällt keiner in Panik. Ganz einfach, weil wir uns unserer Qualität bewusst sind. Wir haben einen überragenden Spirit in der Mannschaft.

Wie schaffen Sie es, Woche für Woche die Spannung hochzuhalten? Durch Konkurrenzkampf im Training. Mein Co-Trainer Nico Rüdiger und ich investieren viel in die Trainingsarbeit und die Gegnervorbereitung – das wird durch gute Trainings- und Spiel-Leistungen von den Jungs honoriert. Dadurch entwickelt sich dann eine Eigendynamik. Wir führen zudem sehr viele Gespräche, um auch wirklich jeden abzuholen.

Was könnte Ihre Mannschaft auf dem Weg zur Meisterschaft noch stoppen?

Ganz einfach: Leichtsinn. Wir werden aber dafür sorgen, dass wir keinen Gegner unterschätzen.

Mit 29 Jahren sind Sie jünger als einige Ihrer Spieler. Wie gehen Sie damit um?

Ich empfinde das nicht als Nachteil: Wir sprechen alle dieselbe Sprache und können auch mal lockerer untereinander werden. Wahrscheinlich verstehe ich den einen oder anderen Begriff eher als ein älterer Trainer. Allerdings verstehe auch ich nicht alles.

In der 98-jährigen Vereinsgeschichte des FSV Neunkirchen-Seelscheid hat noch nie eine zweite Mannschaft jemals in der Bezirksliga gespielt. Welche Bedeutung hätte ein historischer Aufstieg für Sie?

Natürlich wäre das etwas Besonderes für uns. Wir könnten ein Stück weit Vereinsgeschichte schreiben. Der Aufstieg in der Vorsaison war schon besonders, da wir für ein Jahr harte Arbeit belohnt wurden. Als ich übernommen habe, stand das Team im Niemandsland der B-Liga-Tabelle. Jetzt haben wir die Chance auf den Durchmarsch – wenn wir diese nutzen, wird es am letzten Spieltag sehr emotional werden.

Sie haben Ihren Vertrag unlängst um ein Jahr verlängert. Unabhängig der Ligazugehörigkeit – wieso?

Ich fühle mich wohl beim FSV und die Mannschaft liegt mir am Herzen. Wir haben alle sehr viel investiert, um dort zu stehen, wo wir jetzt sind. Ich würde gerne beweisen, dass wir auch in der Bezirksliga Fuß fassen können. Nicht zuletzt mir selbst. Natürlich hatte ich auch Anfragen, aber es hat sich noch nicht richtig angefühlt etwas Neues zu machen. Klar ist aber auch, dass ich irgendwann den nächsten Schritt machen will.


Weitere Spiele: So., 13.30 Uhr: Lohmar – 1. FC Spich II, 14.30 Uhr: SF Troisdorf – Umutspor, 15 Uhr: FC Kosova – Hellas Troisdorf, 15.15 Uhr: Wolsdorf – Niederkassel II, Happerschoß – Hütte, Allner-Bödingen – Mondorf II, Menden – Aegidienberg.

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