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Fußball-LandesligaNeunkirchen-Seelscheid und Michael Theuer gehen getrennte Wege

Lesezeit 3 Minuten
Michael Theuer (links) und Ersin Cavlan

Michael Theuer (links) und Ersin Cavlan geben nur noch bis Sommer die Richtung vor beim Landesligisten Neunkirchen-Seelscheid.

Der FSV Neunkirchen-Seelscheid will Michael Theuer ein „Denkmal“ setzen, doch der im Sommer auslaufende Vertrag wird nicht verlängert. 

Im Sommer ist Schluss. Der FSV Neunkirchen-Seelscheid und Cheftrainer Michael Theuer (47) gehen nach der Saison getrennte Wege. Die Verantwortlichen des Fußball-Landesligisten haben sich gegen eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags entschieden. Das Gleiche gilt für die beiden Assistenten Ersin Cavlan (46) und Niclas Hoffmans (31). Zum Trainingsauftakt am Donnerstag wurde die Mannschaft offiziell darüber informiert. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

„Die Nicht-Verlängerung hat keinesfalls sportliche Gründe“, betont Sportchef Volker Heinen. Nach vier Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit habe die Vereinsführung vielmehr „den Eindruck gehabt, dass die Zeit einfach reif ist für eine Veränderung“. Auch der Vorsitzende Norbert Schneider hält einen neuen Impuls für „sinnvoll. Das ändert aber nichts daran, dass Michael herausragende Arbeit geleistet und bislang sämtliche Ziele vollumfänglich erreicht hat. Für uns ist und bleibt er ein Glücksgriff.“

Man müsste Michael Theuer eigentlich ein Denkmal setzen oder zumindest den Sportplatz nach ihm benennen
Norbert Schneider, Vorsitzender des FSV Neunkirchen-Seelscheid

Angesichts des historischen Aufstiegs 2022 in die Landesliga müsse man Theuer „eigentlich ein Denkmal setzen oder zumindest den Sportplatz nach ihm benennen. Mal sehen, ob uns in dieser Hinsicht noch was einfällt.“

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Trotz des bevorstehenden Trainerwechsels sagt Heinen: „Wir werden im Sommer nicht alles auf links drehen, aber unseren Kurs ein wenig anpassen.“ Etwa dahingehend, dass man wieder vermehrt auf den eigenen Nachwuchs setzen und weniger Geld (für Ablöse) ausgeben wolle. „Einen Transfersommer wie den vergangenen wird es in dieser Form ganz sicher nicht mehr geben“, sagt Heinen. Dabei sei man mit den namhaften Zugängen um Christopher Mai, Michael Hermanni und Mathias Roder „keineswegs unzufrieden. Im Gegenteil: Wir wollen sie halten, bleiben ambitioniert und fühlen uns gut aufgehoben in der Landesliga.“

Trotz eines dünnen Vier-Punkte-Vorsprungs auf die Abstiegsplätze ist man vom Ligaverbleib überzeugt. Allen voran Theuer: „Ich werde mich mit dem Klassenerhalt verabschieden und bin nach wie vor optimistisch, dass wir am Ende einen einstelligen Tabellenplatz erreichen.“

Der Coach war im Sommer 2020 vom damaligen Ligarivalen FC Hertha Rheidt gekommen und führte den FSV in der Saison 2021/22 zur Bezirksliga-Meisterschaft – und damit zum besagten Sprung in die Landesliga. Dort wurde der Klub in der Premieren-Spielzeit Zwölfter, während man aktuell auf Rang zehn überwintert. „Wir hatten uns in der Hinrunde etwas mehr ausgerechnet“, räumt Theuer ein und verweist auf „enormes Verletzungspech“.

Theuer hat Mittelrheinliga-Ambitionen

Obwohl sich der Coach das nächste halbe Jahr „voll und ganz auf den FSV“ fokussieren werde, wagt er bereits einen Blick über die Saison hinaus. Der B-Lizenz-Inhaber wolle im Sommer keine Pause einlegen und sei „grundsätzlich offen für jedes interessante Projekt. Ich mache aber kein Geheimnis daraus, dass ich mich nicht unbedingt verschlechtern will. Mittelfristig traue ich mir die Mittelrheinliga zu.“ Das Kapitel in Breitscheid neigt sich dem Ende zu, doch Theuers Karriere als Trainer könnte gerade erst Fahrt aufgenommen haben.

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