Sankt Augustin – „Es tut nicht weh“, beruhigte Gerd Fischer den Kollegen. Und er muss es wissen. Fischer, viele Jahre Leiter des Troisdorfer Altenforst-Gymnasiums, ist schon seit Jahren dort, wohin Christoph Lorenz am Donnerstag verabschiedet wurde: im Ruhestand.

Nach 37 Jahren am Albert-Einstein-Gymnasium, davon die letzten vier Jahre als Rektor, geht Lorenz in Pension. Schmerzfrei gestalteten Kollegen, Weggefährten, Schüler und Eltern den Übergang mit einer großen Feier im pädagogischen Zentrum der Schule.

Die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zur Spezies „rector scholae bestiola“ trug Konrektorin Karin Hackemann vor, sprach liebevoll scherzend über die Größe des Schlüsselbunds „analog zur Größe des Hahnenkamms“ im Tierreich und die Möglichkeiten der „chamäleongleichen Tarnung“ durch karierte Hemden. Für „herzliche und konstruktive Zusammenarbeit“ bedankte sich Hackemann; erinnerte an die positive und humorvolle Atmosphäre, die es auch nach schwierigen Tagen in der Schule möglich gemacht habe, mit einem Lächeln nach Hause zu gehen.

Tarnung durch karierte Hemden

Als „verlässlichen, manchmal auch überraschenden Partner“ rühmte Bürgermeister Klaus Schumacher den scheidenden Schulleiter, der schon 1980 seinen Dienst am AEG angetreten hatte, 2010 zum stellvertretenden Schulleiter und schließlich 2013 zum Rektor berufen worden war. „Immer ein Kämpfer für das Wohl der Schule“ sei der 65-Jährige gewesen, „und immer bereit, die Gepflogenheiten zu hinterfragen“.

„Freude und Vergnügen“ sei ihm stets die Zusammenarbeit mit dem Familienvater Christoph Lorenz gewesen, bekannte Dr. Achim Beyer, leitender Regierungsschuldirektor bei der Bezirksregierung Köln, Lorenz habe „sein“ AEG „maßgeblich geprägt“. Schon vor seiner Bestellung in die Schulleitung habe er sich immer „weit über das Normalmaß hinaus engagiert“.

Nachfolger von Lorenz wird ein Sankt Augustiner: Michael Arndt, bislang stellvertretender Schulleiter am Siegburger Anno-Gymnasium, hat seinen Wohnsitz in der Stadt. Arndt stammt aus Erkelenz, ist verheirateter Vater von zwei erwachsenen Kindern und Lehrer für Englisch, Sport und evangelische Religion. Nach den Sommerferien wird auch ein weiteres „Urgestein“ nicht zum Albert-Einstein-Gymnasium zurückkehren: Seit 38 Jahren hatte Willi Krings dort als Kunsterzieher gewirkt, nun wechselt er in den Ruhestand. Der Hennefer dürfte aber weiterhin künstlerisch aktiv sein, das Gründungsmitglied des Rhein-Sieg-Kunstvereins übernahm zudem vor zwei Jahren die Aufgaben eines Pressesprechers des Vereins.