Tausende protestieren90 Kilometer lange Menschenkette gegen Pannen-AKW Tihange

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Die Menschenkette erreichte eine länge von über 90 Kilometer.

Aachen – Atomkraftgegner aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien haben am Sonntag mit einer Menschenkette gegen die belgischen Atomkraftwerke Doel und Tihange demonstriert. Die Teilnehmer an der Aktion forderten ein sofortiges Abschalten der Kraftwerksblöcke Tihange 2 und Doel 3, deren Sicherheit wegen Tausender Mikrorisse umstritten ist.

An der Aktion beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren 50 000 Menschen. Sie stellten sich vom Atomkraftwerk Tihange in Huy bei Lüttich über die Niederlande bis nach Aachen auf. Nach Angaben des Bündnisses „Stop Tihange“ wurde die 90 Kilometer lange Kette bis auf vereinzelte Lücken geschlossen.

Bündnis-Sprecher Jörg Schellenberg sprach von einem Erfolg: „Bürgerinnen und Bürger aus mehreren europäischen Ländern haben heute gemeinsam zu Zehntausenden ein unübersehbares Zeichen an den Betreiber Engie Electrabel und die belgische Regierung gesendet.“ Der „verantwortungslose“ Betrieb an den Reaktoren Doel bei Antwerpen und Tihange müsse sofort beendet werden.

„Das ist etwas, was nicht ungehört bleiben kann.“

Der Chef der Städteregion Helmut Etschenberg sagte am Grenzübergang Aachen/Vaals: „Das ist etwas, was nicht ungehört und unerhört bleiben kann.“ Die Region werde keine Ruhe geben. Der Aachener Oberbürgermister Marcel Philipp reihte sich am Zielort Aachener Markt in die Menschenkette ein. „Diese Aktion ist eine Ermutigung weiterzumachen, der Protest wird Wirkung zeigen“, sagte er.

Für die Abschaltung der Kraftwerke macht sich seit längerem ein breites Bündnis aus Politik, Gesellschaft und Kommunen stark. Die Städteregion Aachen klagt an belgischen Gerichten gegen den Betrieb von Tihange 2, unterstützt von rund 100 Kommunen aus der Grenzregion. (dpa)

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