Rheinaue Worringen-LangelIdylle mit Ausblick auf Chemiepark

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Die Kölner Rheinauen zwischen Worringen und Langel laden zu einem ausgiebigen Spaziergang ein. (Bild: Gauger)

Die Kölner Rheinauen zwischen Worringen und Langel laden zu einem ausgiebigen Spaziergang ein. (Bild: Gauger)

Facettenreiches Grün auf der einen Seite, das schilf-bewachsene Rheinufer auf der anderen und dazwischen ein Blütenteppich aus saftigen Auenwiesen - beim Spaziergang durch die Rheinaue Worringen-Langel bieten sich vielseitige Ausblicke. Kurz hinter der Fähr-Anlegestelle Langel beginnt das 136 Hektar große Naturschutzgebiet, das sich am Flussufer entlang bis zum Worringer Hafen erstreckt.

Ein schmaler Pfad windet sich vorbei an den weitläufigen Wiesenflächen, die von farbenfrohen Blumen gespickt sind. Prachtvolle Distelsträucher, gelber Rainfarn und Schachtelhalme säumen den Wegesrand, während sich weißes Franzosenkraut, blau blühende Wegwarte und rosa-weiß gestreifte Winde durch die Gräser rankt. Hinter den Wiesen leuchten die verschiedenen Grüntöne von Pappeln und Weiden, Walnussbäumen und Sanddorngebüschen. Gräser und Schilf schirmen die auentypischen sandigen und lehmigen Uferbereiche ab und verdecken fast den Blick auf die Kolonie der Kanadagänse am Wasser. Ganz vorne auf den Spitzen der Kribben sind häufig Kormorane zu entdecken, die nach dem Tauchgang ihre weit ausgebreiteten Flügel im Wind trocknen.

Der Blick auf den Dormagener Chemiepark hinter der weitläufigen Landschaft schafft ein interessantes Spannungsfeld zwischen naturbelassener Idylle und großstädtischer Industriekulisse. Dieser Eindruck setzt sich fort, je weiter der Weg Richtung Worringer Hafen führt. Dort werden nach dem Biotopmanagementplan für das Naturschutzgebiet Landschaftsarbeiten als Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen, um die natürlichen Strukturen des Bereichs wieder herzustellen.

Bevor die Rheinaue Worringen-Langel 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, waren die Weichholz-Auen gefällt und die Hochflutrinnen verfüllt worden. Inzwischen wurden wieder Reihen junge Bäume gepflanzt, die bei Hochwasser ein natürliches Hindernis bilden. In den wieder ausgebaggerten Hochflutrinnen befinden sich je nach Wasserstand temporäre, Schilf umsäumte Wasserflächen, die einen wichtigen Laichplatz für Rheinfische bilden. Michael Hundt, der städtische Förster fürs Linksrheinische, betont die Bedeutung der geschützten Rheinaue für das städtische Hochwasserschutzkonzept: "Wenn man überall natürliche Auen wie diese hätte, gäbe es das Hochwasserproblem nicht."

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