Newsblog zur EM in Deutschland„Ökologische Katastrophe“: Umweltschützer kritisieren Berliner Fanmeile

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Tausende Zuschauer verfolgen auf der Fanmeile am Brandenburger Tor in Berlin das WM-Fußballspiel zwischen Deutschland und Argentinien.

Die EM-Fanmeile in Berlin wird zwischen dem Brandenburger Tor und der Yitzhak-Rabin-Straße aufgebaut.

2024 trifft sich die europäische Spitzenklasse des Männer-Fußballs in Deutschland – Infos und Entwicklungen vor dem Turnier im Newsblog.

Die Uefa Europameisterschaft der Männer startet am 14. Juni 2024. Dann bestreitet die deutsche Nationalmannschaft als Gastgeber das Eröffnungsspiel in der Münchner Allianz-Arena gegen Schottland.

51 Spiele werden im Laufe des Turniers in insgesamt zehn deutschen Stadien ausgetragen. Fünf davon finden im Rhein-Energie-Stadion des 1. FC Köln statt. Das Finale steigt am 14. Juli 2024 im Berliner Olympiastadion.

News, Infos und wichtige Entwicklungen vor dem EM-Turnier gibt es in unserem Newsblog.

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Umweltschützer bezeichnen Berliner Fanmeile als „ökologische Katastrophe“

Die Verlegung von Kunstrasen auf der Berliner Fanmeile während der Fußball-EM sorgt bei Umweltschützern für Kritik. „Es ist absurd, dass nur für den Werbeeffekt dieses völlig überflüssige Produkt verwendet werden soll“, sagte Janine Korduan als Referentin für Kreislaufwirtschaft beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland dem Magazin „Spiegel“. Allerdings hatte die Sportverwaltung im Dezember vergangenen Jahres mitgeteilt, dass der Kunstrasen nach der EM auf Berliner Bolzplätzen weiterverwendet werden soll.

Die Fanmeile in Berlin wird zwischen dem Brandenburger Tor und der Yitzhak-Rabin-Straße aufgebaut. Dort können die Fußball-Fans vom 14. Juni bis 14. Juli die Spiele der EM verfolgen. Korduan monierte, dass die Halme „einige Tonnen Mikro- und Nanoplastik emittieren“ und sieht eine „ökologischen Katastrophe“. Die Kulturprojekte Berlin GmbH verweist indes als Veranstalter darauf, dass der Kunstrasen „klimaneutral“ hergestellt und „100 Prozent recyclingfähig“ sei. Ein Naturrasen sei nicht infrage gekommen, da er hätte bewässert werden müssen.

Julian Nagelsmann formuliert klares Ziel für die EURO 2024

In bislang nicht geäußerter Deutlichkeit hat Julian Nagelsmann den Titelgewinn mit der Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-EM als Ziel ausgegeben. „Wenn du an einem Turnier teilnimmst, an einem Spiel teilnimmst, sollte die Grundidee sein, selbiges zu gewinnen. Die Grundidee haben wir nochmal versprachlicht beim letzten Lehrgang. Wir werden das auch nochmal verbildlichen, was die Spieler betrifft“, sagte Nagelsmann in einem Interview mit Magenta TV. „Es ist legitim und gesund, das auch vorzuleben, dass wir als Trainerteam und als Mannschaft antreten, um den Titel zu gewinnen“, fügte der 36-Jährige an.

Bislang hatte Nagelsmann kein konkretes EM-Ziel ausgerufen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte das Erreichen des Halbfinals als Marke genannt. Der Bundestrainer machte nun klar. „Auf jeden Fall sollten wir die Vorrunde überstehen, völlig klar, und dann die eine oder andere K.o.-Runde, um ergebnistechnisch von einer guten EM zu sprechen“, sagte er in dem am Donnerstag veröffentlichten Talkformat „Bestbesetzung“. Ob seine eigene Zukunft als Bundestrainer durch den gerade bis zur WM 2026 verlängerten Vertrag von einem EM-Abschneiden abhänge, beantwortete Nagelsmann nicht.

Ein EM-Erfolg sei schwer am reinen sportlichen Abschneiden zu bemessen, meinte Nagelsmann. „Du musst abwarten, wie die Spiele laufen, auch, gegen wen du spielst. Du kannst als Gruppenerster trotzdem einen sehr guten Gegner bekommen. Im Worst Case würden wir aus dem Turnier ausscheiden und trotzdem fragen, wie haben wir gespielt, wie haben wir die Menschen auch begeistert, wie haben wir uns selbst begeistert, in uns selbst die Emotionen geweckt, durch eine gute Art und Weise“, sagte Nagelsmann.

Robin Koch hofft auf „besonderen Sommer“

Nationalspieler Robin Koch von Eintracht Frankfurt glaubt fest an eine erfolgreiche Europameisterschaft. „Ich glaube, dass es ein sehr besonderer Sommer in Deutschland werden kann. Auch wenn die vergangenen Turniere weniger erfolgreich verliefen, gehört Deutschland immer zu den Favoriten“, sagte der Innenverteidiger dem „Kicker“ (Donnerstag). „Vor zwei Spielen hatte gefühlt halb Deutschland keine Lust auf die EM. Jetzt spürt man, dass es jeder kaum erwarten kann, bis es losgeht. Die Leistungen in den Spielen haben auch gezeigt, dass einiges möglich ist.“

Zu seinen eigenen Chancen, nach den erfolgreichen Testspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) auch für den EM-Kader nominiert zu werden, sagte Koch: „Da ich beim letzten Mal dabei war und wir als Mannschaft gut funktionierten, sind die Erwartungen schon ein bisschen größer. Ich mache aber genau das, was ich auch vor der letzten Nominierung gemacht habe: mich zu 100 Prozent darauf zu fokussieren, Woche für Woche absolute Top-Leistungen auf den Platz zu bringen.“

Nico Schlotterbeck hofft weiter auf DFB-Nominierung

Nico Schlotterbeck hofft weiterhin auf seine Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft im Sommer. Im Interview des TV-Senders „Sky“ antwortete der Innenverteidiger von Borussia Dortmund auf die Frage, ob Bundestrainer Julian Nagelsmann auf ihn verzichten könne: „Wenn es nach mir geht, nicht.“ Allerdings hat Nagelsmann seit seinem Amtsantritt im vergangenen September den 24 Jahre alten Profi von Borussia Dortmund noch nicht einmal nominiert.

„Ich hoffe, dass er es irgendwann mal macht, am liebsten im Sommer“, sagte Schlotterbeck, der seine bisherigen elf Einsätze im DFB-Trikot allesamt vor Nagelsmanns Amtsübernahme absolviert hat. Schlotterbeck, der sein Länderspiel-Debüt im März 2022 beim 2:0-Sieg gegen Israel gab, kam auch bei der WM in Katar zu zwei Nationalmannschafts-Einsätzen.

Doch aufgeben will der 24-Jährige nicht, beim Champions-League-Halbfinalisten BVB ist er trotz namhafter Konkurrenten wie Mats Hummels und Niklas Süle in der Innenverteidigung gesetzt. Mit Blick auf den EM-Kader von Nagelsmann sagte Schlotterbeck: „Ich probiere, mit Leistung zu überzeugen. Und wenn ich das am Schluss hinkriege und er mich nominiert, dann freue ich mich. Wenn es nicht so ist, dann ist es Fußball, dann muss ich weiter nach vorne schauen. Aber ich gebe mein Bestes, damit es passiert.“

Felix Kroos: DFB-Rückkehr von Toni hat „die Massen begeistert“

Nach Ansicht von Ex-Fußballprofi Felix Kroos hat das Comeback seines Bruders Toni wesentlich zur EM-Vorfreude in Deutschland beigetragen. Es habe den 33-Jährigen beeindruckt, „wie er sehr er auch die Massen begeistert hat, wie er das Fußballland ein bisschen zusammengebracht hat und da auch mit seiner Person einen wesentlichen Beitrag geleistet hat, dass die Vorfreude einfach wieder da ist und der Optimismus“, sagte der jüngere Kroos-Bruder am Montagabend am Rande der Verleihung der diesjährigen Sepp-Herberger-Awards in Berlin.

Nach fast drei Jahren Pause holte Bundestrainer Julian Nagelsmann im Februar den Weltmeister von 2014 und Real-Madrid-Star in die Nationalmannschaft zurück. Die Vorfreude auf das Heim-Turnier sei seitdem umso größer, sagte Felix Kroos. „Man hat einfach Bock auf einen geilen Sommer, auf eine gute Stimmung im Land, auf eine Gemeinschaft im Land. Ich glaube, das sollte das größte Ziel sein, dass wir zueinanderfinden auf allen Ebenen, nicht nur sportlich, auch gesellschaftlich.“

DFB-Chef über Nagelsmann-Verlängerung: Bringt nötige Ruhe

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat sich erfreut gezeigt, dass die Personaldebatte rund um Julian Nagelsmann mit dessen Vertragsverlängerung als Bundestrainer noch vor der Heim-EM beendet ist.

„Das bringt jetzt die nötige Ruhe. Wir haben keine Personaldebatten rund um die wichtige Europameisterschaft im eigenen Land. Das ist das, worum es geht, den Fokus jetzt auf das Sportliche zu richten“, sagte Neuendorf am Montagabend in Berlin am Rande der Verleihung der Sepp-Herberger-Awards.

„Das ist sicherlich eine Entscheidung, die gewachsen ist über die letzten Monate“, erklärte der 62 Jahre alte Neuendorf. Das vierköpfige Team aus Ex-Nationalspieler und Funktionär Rudi Völler, DFB-Geschäftsführer Sport Andreas Rettig, Neuendorf und Nagelsmann habe sich in den letzten Monaten „gut zusammengefunden“.

Die überzeugenden Testspielsiege gegen Frankreich und die Niederlande hätten „vielen Menschen jetzt auch Zuversicht gegeben, dass wir gut abschneiden können bei dem Turnier. Ich glaube schon, dass man das insgesamt spürt, dass die Vorfreude jetzt deutlich gestiegen ist“.

Umfrage: Jeder Zweite schaut Fußball-EM im TV

Jeder zweite Erwachsene in Deutschland wird sich Spiele der kommenden Fußball-Europameisterschaft (14. Juni bis 14. Juli) im Fernsehen oder im Live-Stream anschauen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Internetknotens DE-CIX hervor, die am Montag in Frankfurt/Main veröffentlicht wurde. Das Fußballfieber steckt aber nicht alle an: 43 Prozent der Befragten sagten, dass sie die EM nicht verfolgen möchten. Der Rest hatte sich noch keine Meinung gebildet.

Bei der YouGov-Studie wurden in der zweiten April-Woche insgesamt 2035 Personen ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Bundesrepublik.

4 Prozent der Befragten wollen mehrere Spiele, aber nicht das komplette Programm verfolgen. Jeder Zehnte hingegen möchte sich kein einziges Match entgehen lassen. Nur sechs Prozent der Teilnehmer der Befragung möchten ausschließlich zum Finale einschalten. Dabei interessieren sich Männer eher für die EM als Frauen. 60 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen planen, Spiele anzuschauen.

Unter den potenziellen Zuschauern setzt die Mehrheit auf ein klassisches Erlebnis vor dem TV-Gerät. 55 Prozent von ihnen wollen die EM im linearen Fernsehen verfolgen. Immerhin knapp ein Viertel (24 Prozent) ergänzt die klassische TV-Nutzung um Online-Streams. 16 Prozent der EM-Interessierten setzen sogar ausschließlich auf Streamingdienste und Apps.

Wer die EM online verfolgt, greift dabei besonders oft zur Fernbedienung eines Smart-TVs (61 Prozent). Für 34 Prozent ist das Smartphone und für 30 Prozent das Laptop das Endgerät der Wahl, um die EM-Spiele zu verfolgen.

Leon Goretzka will Kampf um EM-Ticket annehmen

Leon Goretzka hat mit einem herausragenden Auftritt gegen den 1. FC Union Berlin eine Bewerbung für die Heim-EM abgeschickt. „Das ist mein klares Ziel. Ich glaube. Aktuell ist meine Einstellung, dass ich versuche, immer auf dem Platz zu stehen und Julian (Nagelsmann) zu zeigen, dass ich da bin und den Kampf annehme. Das versuche ich Woche für Woche auf den Platz zu bringen, um irgendwie noch auf den Zug aufzuspringen“, sagte Goretzka bei Sky nach dem 5:1 gegen den 1. FC Union Berlin.

Goretzka war für die Testspiele Ende März nicht berücksichtigt worden. Für keinen sei die Tür zu, hatte Nagelsmann anschließend gesagt. In Berlin avancierte der Mittelfeldspieler zum Mann des Abends. Der 29-Jährige traf nicht nur zum wichtigen 1:0, er sprühte vor Spielfreude und war an gleich drei weiteren Toren entscheidend beteiligt. Nahezu überall auf dem Feld war Goretzka zu finden und sorgte mit zahlreichen Sprints in die Tiefe für Freiräume auf den Flügeln.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus lobte bei Sky „die kämpferische Qualität“ Goretzkas. „Die Tempowechsel, das Nachgehen in den Strafraum, die Zweikampfstärke. Leon ist immer ein wichtiger der Spieler für die Mannschaft, nicht nur bei Bayern, bei der Nationalmannschaft“, befand Matthäus. Auch Bayern-Coach Thomas Tuchel war begeistert. „Er hat Form auch wieder gekriegt. Er ist stark und hat uns geholfen, zu gewinnen“, urteilte der 50-Jährige.

Julian Nagelsmann verlängert mit dem DFB – Vertrag bis 2026

Julian Nagelsmann bleibt über die Heim-Europameisterschaft im Sommer hinaus Bundestrainer und soll die Fußball-Nationalmannschaft auch zur nächsten Weltmeisterschaft in zwei Jahren in den USA, Kanada und Mexiko führen. Der DFB konnte die Erfolgsmeldung der Vertragsverlängerung mit Nagelsmann exakt 56 Tage vor dem EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland am 14. Juni in München verkünden.

Nagelsmann wird also nach dem Heimturnier im Sommer nicht wieder Vereinstrainer und kehrt damit auch nicht in die Bundesliga zum FC Bayern München zurück. Beim deutschen Rekordmeister war er als heißer Kandidat für die Nachfolge von Thomas Tuchel gehandelt worden, mit dem die Bayern die Zusammenarbeit am Saisonende vorzeitig beenden.

„Das ist eine Entscheidung des Herzens“, äußerte Nagelsmann am Freitag in der DFB-Mitteilung. „Es ist eine große Ehre, die Nationalmannschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen. Mit erfolgreichen, leidenschaftlichen Auftritten haben wir dabei die Chance, ein ganzes Land mitzureißen“, sagte er mit Blick auf die EM.

„Einen Vorgeschmack darauf haben die beiden Siege gegen Frankreich und die Niederlande im März gegeben. Die Begeisterung der Fans hat mich sehr berührt. Gemeinsam wollen wir jetzt eine erfolgreiche Heim-EM spielen, dafür brennen wir alle. Danach freue ich mich gemeinsam mit meinem Trainerteam sehr auf die Herausforderung einer Weltmeisterschaft“, fügte Nagelsmann hinzu.

Der 36-Jährige hatte im vergangenen Herbst die Nachfolge von Hansi Flick angetreten. Nach einem mäßigen Start schaffte es Nagelsmann mit einem radikalen Kaderumbau und den zwei großen Testspielsiegen beim bestens aufgegangenen Comeback von Toni Kroos im Nationalteam, einen Stimmungsumschwung vor der EM zu erzeugen. Weitere Gruppengegner des DFB-Teams sind neben Schottland noch Ungarn und die Schweiz. Die EM-Vorbereitung startet Nagelsmann am 26. Mai mit einem Trainingslager im Weimarer Land.

Nagelsmann-Berater kündigt Entscheidung in „fünf, sechs, sieben Tagen“ an

Der Berater von Bundestrainer Julian Nagelsmann hat eine Entscheidung über die Zukunft des umworbenen Coaches für die kommenden Tage angekündigt. Jeder frage ihn derzeit, ob Nagelsmann wieder zum FC Bayern München gehen werde oder welche Pläne er habe, sagte Volker Struth laut Informationen von „Sky“ in einer noch nicht veröffentlichten Folge von „Spielmacher - der EM-Podcast von 360Media mit Sebastian Hellmann“ und meinte demnach: „Das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Das entscheidet sich zeitnah. In den nächsten fünf, sechs, sieben Tagen.“

Die Bosse des FC Bayern München wollten sich nach dem Einzug ins Halbfinale der Champions League nicht äußern. Die Trennung vom aktuellen Trainer Thomas Tuchel - Nagelsmanns Nachfolger beim deutschen Fußball-Rekordmeister - zum Ende der Saison ist bereits beschlossen.

„Es wäre ja totaler Quatsch zu sagen, dass wir uns nicht mit Interessenten unterhalten. Ohne dass ich jetzt sagen möchte, wer die Interessenten sind. Ich kann nur sagen, es ist nicht nur Bayern München“, sagte Struth den Angaben zufolge. „Das ist normal. Das ist mein Job und es wäre den Medien gegenüber ein Stück weit Verarsche, wenn man sagen würde, wir führen keine Gespräche. Natürlich führen wir jetzt Gespräche.“

Nagelsmann muss EM-Vorbereitung ohne Wembley-Finalisten starten

Bundestrainer Julian Nagelsmann wird die erste Vorbereitungsphase der Fußball-Nationalmannschaft auf die Heim-EM nicht mit dem kompletten Kader bestreiten können. Denn es steht nun fest, dass entweder der FC Bayern München um Kapitän Manuel Neuer oder Halbfinalgegner Real Madrid mit den DFB-Stammkräften Toni Kroos und Antonio Rüdiger ins Finale am 1. Juni einziehen wird.

Das Endspiel in London könnte zudem Borussia Dortmund um Torjäger Niclas Füllkrug erreichen. Der BVB trifft im Halbfinale auf Paris Saint-Germain, das keine deutschen EM-Kandidaten im Kader hat.

Nagelsmann versammelt den (vorläufigen) EM-Kader am 26. Mai, dem Tag nach dem DFB-Pokalfinale des neuen deutschen Meisters Bayer 04 Leverkusen gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern in Blankenhain in Thüringen zum Trainingslager. Vom 1. Juni an setzt das DFB-Team die Vorbereitung auf das Heimturnier in Herzogenaurach fort. Die Teilnehmer am Champions-League-Endspiel dürften auch beim vorletzten EM-Test am 3. Juni in Nürnberg gegen die Ukraine nicht dabei sein, sondern womöglich erst danach zum Team stoßen.

„Natürlich ist es gut, wenn alle da wären“, hatte Nagelsmann während der Länderspielphase im März gesagt, aber zugleich betont, dass auch bei ihm „die Freude überwiegt, wenn Spieler ins Champions-League-Finale kommen“. Das Endspiel biete für die Akteure „emotionale Highlight-Momente“, die anschließend auch dem Nationalteam helfen könnten.

Teamgefüge „einzigartig“: Raum sieht Basis für erfolgreiche Heim-EM

Nationalspieler David Raum sieht die vergangenen Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande als Initialzündung für eine erfolgreiche Heim-EM. „Da ist etwas entstanden“, sagte der Verteidiger von RB Leipzig dem „Kicker“. „Ich war jetzt zwei Jahre dabei, aber eine solche Turnier-Dynamik und solch ein Team-Gefüge war bei diesem Lehrgang einzigartig. Das gibt einem ein richtig gutes Gefühl Richtung EM.“

Raum war beim 2:0 in Lyon ohne Einsatz geblieben, spielte beim 2:1 in Frankfurt in den letzten elf Minuten. Im DFB-Team ist Maximilian Mittelstädt vom VfB Stuttgart derzeit als linker Verteidiger gesetzt, Raum ist vom Bundestrainer als Back-up vorgesehen. „Julian Nagelsmann hat mir klar aufgezeigt, dass ich für das Gefüge der Mannschaft als physischer Mentalitätsspieler wichtig sein kann. Diese Rolle habe ich akzeptiert und gut angenommen, so wurde mir das auch mitgeteilt“, sagte der 25-Jährige.

Den Status als Nummer zwei auf der linken Abwehrseite akzeptiert Raum. „Mit den Jahren habe ich gelernt, dass es im Fußball wichtig ist, seine Rolle anzunehmen und dranzubleiben“, sagte Raum. Es könne auch sehr schnell in die andere Richtung gehen. In dieser Spielzeit ist Raum in Leipzig zum unumstrittenen Stamm- und Führungsspieler gereift. Mit neun Tor-Vorlagen gehört er zu den Top Ten der Bundesliga.

Pavlovic glaubt fest an seine EM-Chance

Youngster Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern glaubt fest an seine EM-Chance. „Natürlich ist es das Ziel“, sagte der Münchner, der schon für die Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande im März erstmals nominiert war, wegen einer Erkrankung aber absagen musste. „Blöd gelaufen“ sei das damals, meinte Pavlovic.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hätte ihn „gerne dabei gehabt, aber er konnte auch nicht viel machen“, meinte der 19-Jährige. „Dass es dann am Ende nicht mit der Länderspielreise geklappt hat, war sehr bitter für mich“, erklärte Pavlovic auf der Vereinshomepage: „Ich hatte meinen Koffer schon gepackt und habe anfangs noch gehofft, dass ich nachreisen könnte...“

Schon der Moment der Nominierung sei „unglaublich“ gewesen. „Als mich Herr Nagelsmann kontaktiert hat, habe ich großen Stolz verspürt. Ich kann mir kein besseres Gefühl vorstellen.“ Klar, dass er es wieder erleben will - am liebsten schon im Mai, wenn Nagelsmann seinen Turnierkader berufen wird - trotz Konkurrenten wie Toni Kroos, Robert Andrich, Pascal Groß oder Leon Goretzka auf seiner Position. Pavlovic will alles geben, „um mich für eine weitere Berufung zu empfehlen“.

Nagelsmann hofft auf EM-Schub durch Leverkusener Meisterprofis

Bundestrainer Julian Nagelsmann hofft auf einen EM-Schub durch die Spieler von Bayer Leverkusen nach dem Gewinn des Meistertitels. „Das kann uns als Team nur guttun“, sagte Nagelsmann mit Blick auf den Anteil der Nationalspieler wie Florian Wirtz am Triumph der Werkself. Dieser Erfolg werde diese Spieler auch bei der Heim-Europameisterschaft beflügeln, versicherte Nagelsmann in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bunds am Sonntag.

„Die Handschrift von Trainer Xabi Alonso ist klar zu erkennen. Die Spieler treten als Einheit auf, sind taktisch diszipliniert und zweikampfstark, zugleich variabel, kreativ und spielfreudig. Die Leistungen der Mannschaft sind ein Beleg dafür, wie wichtig die richtige Mischung von Qualität und Mentalität ist“, urteilte Nagelsmann.

DFB-Sportdirektor Rudi Völler, einst selbst lange in Leverkusen als Spieler und Funktionär, bewertete den Titeltriumph als „Ergebnis einer weitsichtigen, intelligenten und leidenschaftlichen Arbeit“. Völler stellte zudem fest: „Den Begriff „Vizekusen“ habe ich noch nie leiden können - jetzt ist er Geschichte und das absolut zurecht.“

DFB-Präsident Bernd Neuendorf würdigte den neuen deutschen Meister mit den Worten: „Die Mannschaft spielt unter ihrem Trainer Xabi Alonso mitreißenden, meisterlichen Fußball, hat noch kein Spiel verloren und nie einen Zweifel daran gelassen, wer am Ende ganz oben stehen würde. Bayer 04 Leverkusen hat es in dieser Bundesliga-Saison zu keinem Zeitpunkt spannend gemacht – ein größeres Kompliment kann es nicht geben.“

Auch die Spitze der Deutschen Fußball Liga schickte Glückwünsche nach Leverkusen. „Mannschaft, Trainerteam, Clubführung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Fans haben als echte Einheit Außergewöhnliches geleistet“, hieß es in einer DFL-Mitteilung im Namen der Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel. Beide werden die Meisterschale am 34. Spieltag in der BayArena überreichen.

Völler erwartet Nagelsmann-Entscheidung vor EM

DFB-Sportdirektor Rudi Völler erwartet eine Entscheidung über die Zukunft von Bundestrainer Julian Nagelsmann vor der Heim-EM. „In den nächsten Wochen wird es eine Entscheidung geben, ohne ein spezielles Datum zu nennen“, sagte Völler bei einem Telekom-Termin in Bonn.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) würde den Vertrag mit Nagelsmann gerne verlängern. Ein Selbstläufer wird das nicht. „Er hat viele Anfragen, er kann aus vielen Top-Klubs wählen. Wir warten ab“, sagte Völler, der dem Verband bis zur WM 2026 erhalten bleibt. Für Nagelsmann sei es „eine schwierige Entscheidung“. Doch unabhängig davon, ob der 36-Jährige sein Ja-Wort gibt, ist sich Völler sicher: „Wir werden mit ihm eine tolle EM spielen.“

Die Rückholaktion von Toni Kroos hält Völler für eine der wichtigsten Entscheidungen des Bundestrainers. „Ich habe ihn in Leverkusen ja auch schon als jungen Spieler erlebt. Er hat diese Abgebrühtheit. Toni ist der Spieler, der die Ruhe und Gelassenheit hat“, lobte der Sportdirektor.

Nach den Siegen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) blickt Völler dem Turnier im Sommer (14. Juni bis 14. Juli) optimistisch entgegen. Frankreich sei aber immer noch „der Top-Favorit“ auf den Titel. „Wir wollen uns dahinter mit fünf, sechs anderen Nationen einreihen, um den Franzosen zu folgen. Mit den beiden letzten Länderspielen ist es gelungen, wieder eine gewisse Euphorie zu erzeugen“, sagte Völler, der seinen Vertrag beim DFB Anfang der Woche bis zur WM 2026 verlängert hat.

Euphorie wächst: Länderspiele fast ausverkauft

Die Euphorie wächst: Die beiden Länderspiele der Nationalmannschaft kurz vor der Heim-EM sind fast ausverkauft. Das vermeldete der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag. Für die Begegnung gegen die Ukraine am 3. Juni in Nürnberg wurden bisher rund 42.000 Tickets verkauf, für die Turnier-Generalprobe gegen Griechenland in Mönchengladbach am 7. Juni rund 45.000. Für beide Spiele gibt es nur noch Restkarten.

Die erfolgreichen Länderspiele in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) weckten zuletzt die Hoffnungen bei den Fans auf eine erfolgreiche EM. Die DFB-Auswahl startet am 14. Juni in München gegen Schottland ins Turnier. Weitere Gruppengegner sind Ungarn (19. Juni/Stuttgart) und die Schweiz (23. Juni/Frankfurt). Zuvor steht noch ein Trainingslager im Weimarer Land (26. bis 31. Mai) auf dem Programm.

Nach Kritik am Nike-Deal: Habeck trifft DFB-Bosse im pinken Trikot

Nach seiner Kritik am Ausrüster-Wechsel des Deutschen Fußball-Bundes hat sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit den DFB-Bossen zum Austausch getroffen und dabei das pink-lila Auswärtstrikot der Nationalmannschaft getragen. „Hab mich dann doch für den pinken Kassenschlager entschieden – die Nummer 10 überlasse ich lieber Musiala auf dem Platz“, schrieb der Grünen-Politiker in einem Post am Mittwochabend bei Instagram zu einem Bild, das ihn, DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig zeigt: „Danke DFB für den guten Austausch. In 65 Tagen ist Anpfiff – ich freu mich auf die EM und unser DFB-Team.“

Habeck hatte zum Ausrüster-Wechsel von Adidas zum US-Sportartikelgiganten Nike ab 2027 gesagt, er hätte sich vom DFB „ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“. Adidas hat seinen Firmensitz in Herzogenaurach. Neuendorf sagte als Reaktion, die Aussagen mancher Politiker hätten ihn „ein Stück weit fassungslos“ gemacht. Habeck zeigte sich daraufhin offen für ein Gespräch mit Neuendorf über den Nike-Deal des Verbandes. Das Treffen habe am Mittwoch auf Einladung des Ministers stattgefunden, hieß es aus seinem Haus.

Der DFB hatte vor knapp drei Wochen bekannt gegeben, den Vertrag mit Dauerpartner Adidas Ende 2026 nach mehr als 70 Jahren auslaufen zu lassen. Von 2027 an bis Ende 2034 wird Nike den DFB ausstatten. Das Angebot von Nike habe „weit über“ denen der Konkurrenten gelegen, hatte Neuendorf den Wechsel auch mit finanziellen Aspekten begründet.

Englische Medien warnen Fußballfans vor deutscher „Zombie-Stadt“

Die UEFA empfiehlt den englischen Fans bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland die Hotels im Frankfurter Bahnhofsviertel anzusteuern. Die britische Boulevardzeitung „The Sun“ nennt die Gegend rund um den Hauptbahnhof Frankfurt ein „Zombie-Viertel“ und warnt die Fußballbegeisterten vor den „gefährlichsten Slums in Deutschland“.

Laut den Organisatoren der EURO 2024 besticht das Bahnhofsviertel durch seine zentrale Lage sowie die gute Anbindung zum Frankfurter Flughafen, der FanZone und zum Deutsche Bank Park, in dem insgesamt fünf Spiele ausgetragen werden, und macht den Stadtteil so zu einer „besonders reizvollen Wahl“. Die „Sun“ sieht das etwas anders. Die Zeitung kritisiert die „ahnungslosen Fußball-Bosse“, die den Fans das Problemviertel, trotz der Kriminalität und Drogenszene, ans Herz legen.

Der Bericht der britischen Boulevardzeitung spricht von 5.000 Drogenabhängigen und 300 Dealern, welche die anreisenden englischen Anhänger gefährden könnten und erwähnt Schießereien sowie Gewalttaten, die auf offener Straße und am helllichten Tag vonstattengehen würden.

Zahlreiche Fotos und ein Video von den sogenannten „Drogen-Zombies“ untermalen die Dramaturgie der Berichterstattung und dürften bei den britischen Fans für Angst und Panik sorgen, wie eine Stimme eines Mitglieds einer Fan-Vereinigung zeigt: „Als jemand, der mit seinem jungen Sohn zur EURO reisen will, ist es beunruhigend, dass die UEFA Empfehlungen ausspricht, ohne richtige Untersuchungen gemacht zu haben. Die Naivität in dieser Situation könnte ahnungslose Fans und Familien in Gefahr bringen“, warnte ein besorgter Fan.

Die Three Lions werden ihr zweites Gruppenspiel gegen Dänemark in Frankfurt spielen. Trotz der kritischen Berichte von der Insel ist mit einem erhöhten englischen Fan-Aufkommen in der Stadt am Main zu rechnen. Die Frankfurter Polizei kündigte bereits an, die Sicherheitsvorkehrung anlässlich zur EM in Deutschland zu verschärfen.

Nagelsmann für kleinen EM-Kader: „Bin eher bei 23“

Bundestrainer Julian Nagelsmann präferiert bei der Heim-EM im Sommer (14. Juni bis 14. Juli) einen kleineren Kader. „Ich bin generell eher bei 23, ich kann aber alle Argumente auch für 26 verstehen“, sagte Nagelsmann am Montag bei einem Workshop der Nationaltrainer der 24 EM-Teilnehmer in Düsseldorf: „Ich finde, dass man das relativ offenhalten kann.“

Sein Vorschlag wäre, „eine maximale Anzahl von 26“ Spielern festzulegen, „und jeder kann dann entscheiden, ob er weniger mitnimmt“, sagte er. Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick stimmte zu: „Ich wäre dafür, dass jeder Trainer selbst entscheiden kann, ob er 23, 22 oder 20 Feldspieler mitnehmen will.“

Nagelsmann rechnete vor: „Am Ende sind es in allen Vereinen, die erfolgreich sind, 14 oder 15, die die Minuten sammeln. Und fünf, sechs kriegen dann noch fünf Prozent der Spielzeit.“

Dies könne man auch auf die Nationalmannschaft übertragen. „Was die Kaderhygiene angeht, Handling von Spielern, darf es in meinen Augen nicht so sein wie bei der WM, dass dann mehrere Spieler auf der Tribüne sitzen von den 26. Dann stimmt das Verhältnis zwischen zufriedenen und unzufriedenen Spielern einfach nicht“, sagte Nagelsmann: „Und wenn es elf zufriedene Spieler sind und 15 unzufriedene, dann hast du ja mehr damit zu tun, die unzufriedenen zu trösten, als die zufriedenen weiter nach vorne zu bringen. Das passt das Verhältnis nicht ganz.“

Wenn in einer „Abteilung von 30 Leuten 20 arbeiten und zehn sitzen rum, weil sie nichts zu tun haben, dann ist das Verhältnis okay“, sagte Nagelsmann: „Wenn du es aber etwas andersrum hast, zehn arbeiten, 20 sitzen rum, dann wird es irgendwann eng.“

Ballack würde mit Nagelsmann-Verlängerung warten

Der ehemalige Fußball-Vizeweltmeister Michael Ballack plädiert dafür, mit einer möglichen Vertragsverlängerung von Bundestrainer Julian Nagelsmann bis nach der EM zu warten. „Erst einmal ist es wichtig, dass Nagelsmann nachweist, dass er mit einem sehr guten Kader auch sehr gute Arbeit leisten kann und erfolgreich ist. Deshalb sollte man vor einer Entscheidung auf jeden Fall bis nach der Europameisterschaft warten“, sagte Ballack dem „Kicker“ (Montag) in einem Interview.

Nach den beiden Testspielsiegen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) hat sich der DFB öffentlich deutlich positioniert und eine langfristige Zusammenarbeit mit Nagelsmann zum Ziel erklärt. Man habe schon vor den beiden erfolgreichen Länderspielen „zum Ausdruck gebracht, dass wir uns vorstellen könnten, mit ihm bis zur nächsten Weltmeisterschaft dann weiterzumachen. Das wäre unser großer Wunsch“, sagte Sportdirektor Rudi Völler. Nagelsmann wird auch als möglicher Nachfolger von Thomas Tuchel als Trainer des FC Bayern München gehandelt.

Ballack lobte Nagelsmann dafür, nach den enttäuschenden Testspielniederlagen gegen Österreich und die Türkei im vergangenen Herbst „auf den einen oder anderen rechts und links von sich“ gehört zu haben. Prompt habe man nun gesehen, was in der Mannschaft steckt. Dennoch gehe es bei der Heim-EM in der Gruppe zunächst gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz, „also gegen vermeintlich fußballerisch schwächere Mannschaften, gegen die wir uns zuletzt besonders schwergetan haben“, sagte der 47 Jahre alte Ex-Kapitän der DFB-Elf. Wenn man da die richtige Auf- und Einstellung finde, „kann es beim Turnier funktionieren. Dann können wir eine erfolgreiche Europameisterschaft spielen.“

Neuer, Kroos und Mbappé fehlen im EM-Sammelalbum

Kein Manuel Neuer, kein Toni Kroos und auch kein Kylian Mbappe: Die Sammler der beliebten Fußballer-Klebebildchen müssen bei der EM auf einige prominente Kicker verzichten. Als „Ersatz“ für den einen oder anderen Star stehen sogenannte „Legenden“ bereit. Das führt im deutschen EM-Aufgebot zu einer kuriosen Situation.

Weil der Hersteller Topps, der die Lizenz von Panini übernommen hatte, die Bildrechte an Profis wie Neuer, Kroos oder Florian Wirtz fehlen, wurden kurzerhand die Alt-Internationalen Oliver Kahn, Lothar Matthäus und Bastian Schweinsteiger „eingewechselt“. Neben den Genannten fehlen im deutschen Kader auch feste Größen wie Antonio Rüdiger, Kai Havertz oder Jonathan Tah sowie Ersatztorwart Marc-Andre ter Stegen oder der Kroos-Partner im Mittelfeld, Robert Andrich.

Stattdessen können die Sammler Bilder von Spielern einkleben, die unter Bundestrainer Julian Nagelsmann längst keine Rolle mehr spielen: Darunter sind etwa der ewige WM-Held Mario Götze, Malick Thiaw oder Thilo Kehrer. Borussia Dortmund, im jüngsten Länderspielkader einzig von Niclas Füllkrug repräsentiert, ist mit gleich sechs Profis vertreten.

Auch bei anderen Nationen fehlen Top-Stars. Frankreich muss bei Topps auf Mbappe verzichten, den wohl prominentesten europäischen Fußballer. Bei England fehlen die Offensivstars Phil Foden und Bukayo Saka. Außerdem gibt es wegen fehlender Lizenzen bei Top(ps)-Teams wie Deutschland, Frankreich, England oder Italien weder die sonst üblichen Verbandslogos noch die jeweiligen Spieler im Nationaltrikot zu sehen.

Die Sticker sind seit Donnerstag im Handel, je Album müssen mehr als 700 Bildchen eingeklebt werden. Ein Tütchen mit sechs Stickern kostet einen Euro. Weil die letzten drei Turnierteilnehmer erst Ende März über die Play-offs bestimmt wurden, sind auch alle anderen zu diesem Zeitpunkt noch in der Qualifikation vertretenen Nationen dabei - unter anderem gibt es deshalb Bildchen von Luxemburg, Estland oder Israel.

DFB ruft Fans zu Fahnen-Aktion auf

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) plant zur Heim-EM eine besondere Aktion und ist dabei auf die Unterstützung der Fans angewiesen. Die Anhänger der deutschen Nationalmannschaft sollen Fahnen einschicken. Dazu rief der Verband am Donnerstag in einer Mitteilung auf. Die eingesendeten Fahnen der Amateurvereine, Fanclubs, Städte und Dörfer Deutschlands sollen während der Heim-EM im Quartier der Nationalmannschaft in Herzogenaurach aufgehängt werden.

„Jede Fahne wird platziert und symbolisiert unserer Mannschaft und ganz Europa: ‚Wir stehen hinter euch!‘“, hieß es in der Mitteilung des DFB. Konkret ist geplant, die Fahnen am Balkon der Spielerzimmer, am Trainingsplatz oder im Presseraum zu platzieren. Unter anderem können die Fans erfahren, wo sich ihre Fahne befindet und erhalten sie nach der EM wieder zurück.

Der Verband könne jedoch keine Haftung übernehmen. „Schickt uns also bitte lieber nicht die heilige Gründungsfahne eures Heimatvereins aus dem 19. Jahrhundert oder ähnlich besondere Flaggen“, teilte der DFB mit: „Aber auf alle anderen freuen wir uns!“

Watzke wünscht sich DFB-Verbleib von Trainer Nagelsmann

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke würde Julian Nagelsmann auch nach der Heim-EM gerne weiter als Bundestrainer sehen. „Der DFB sollte jetzt versuchen, mit Julian den Vertrag zu verlängern. Und wenn es dem DFB gelingt, ihn zu verpflichten, länger, dann wäre es gut für den deutschen Fußball“, sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund im Podcast „Spielmacher – Der EM-Talk mit Sebastian Hellmann und 360Media“ (Donnerstag). Watzke ist auch Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bunds und sagte zu den möglichen Vertragsgesprächen mit Nagelsmann: „Ich halte mich da ein bisschen raus, damit niemand sagt, ich hätte da Einfluss genommen.“

Nagelsmann habe eine klare Vorstellung, „wie man Fußball spielen sollte. Er ist sehr konzeptionell, er hat den richtigen Mix. Er war in Hoffenheim, er war in Leipzig, er war bei Bayern - Julian hat bis jetzt an jeder Stelle Erfolg gehabt. Wenn du mit drei Vereinen verschiedenster Prägung erfolgreich bist, ist es schon eine gute Visitenkarte“, sagte Watzke, der den 36-Jährigen nach eigenen Angaben zweimal zum BVB holen wollte. Beide Male scheiterte es aber an der fehlenden Freigabe.

Nach dem abgekühlten Verhältnis der Fans zur deutschen Nationalmannschaft nach den letzten enttäuschenden Großereignissen kann aus Sicht von Watzke nun wieder eine neue Nähe entstehen. „Ich glaube, dass die Mannschaft jetzt bereit ist, sich in die Herzen der Deutschen zu spielen. Und da die Deutschen grundsätzlich ein sehr emotionales und sehr festes Verhältnis zum Fußball haben, sind die dann auch leicht entflammbar“, sagte er.

Man müsse den Menschen das Gefühl geben, „dass man ehrliche Arbeit abliefert, dass man selbst begeistert ist“. Die Mannschaft sei zudem auch wieder nahbarer geworden.

Nach den Siegen zuletzt gegen Frankreich und die Niederlande könne die deutsche Nationalmannschaft mit Blick auf die Europameisterschaft (14. Juni bis zum 14. Juli) eine neue Euphorie entfachen. „Wenn wir jetzt gute Spiele machen, dann wird der Funke noch weiter überspringen. Und das Selbstvertrauen haben wir jetzt. Ich freue mich total auf die Euro“, sagte Watzke.

Vor Heim-EM: Gosens hakt DFB-Team noch nicht ab

Robin Gosens hat die Nichtberücksichtigung bei den jüngsten Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft im EM-Jahr schon „ein bisschen überrascht“. Er sei im Oktober dabei gewesen, im November habe er dann selbst abgesagt, weil er nochmals Vater geworden war. „Dann ist man schon der Meinung, dass man Teil der Nationalmannschaft ist“, sagte Gosens vom 1. FC Union Berlin im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. „Ich glaube auch, dass meine Leistungen gepasst haben.“

Der 29-Jährige bestritt bisher 20 Länderspiele in der A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes. Beim 2:0 in Frankreich und beim 2:1 gegen die Niederlande stand Gosens nicht im Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Es gebe nun aber genug Partien, bei denen er sich noch beweisen könnte, sagte Gosens: „Solange die Tür nicht zu ist, kann man noch durchgehen.“ Der Fokus sei nun auf den Endspurt gelegt.

Hummels und Co. senden „Signal“ an Nagelsmann

Der Sieges-Coup von Borussia Dortmund um den überragenden Routinier Mats Hummels im deutschen Fußball-Klassiker in München soll auch Bundestrainer Julian Nagelsmann beeindrucken. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl sieht in dem Auftritt seiner Abwehrspieler Hummels und Nico Schlotterbeck eine Bewerbung für einen Platz im deutschen EM-Kader. „Die beiden haben heute auch mal ein Statement setzen wollen“, sagte Kehl nach dem 2:0 der Borussia am Samstagabend beim FC Bayern. Das Duo wolle sich „in den nächsten Wochen weiter anbieten. Und das war heute, glaube ich, ein richtig gutes Signal“.

„Ich glaube, sie können nur mit Leistung überzeugen, dann auch im Sommer wieder dabei sein zu wollen“, analysierte Kehl. Dortmunds Trainer Edin Terzic attestierte seinen beiden Innenverteidigern „ein herausragendes Spiel“, speziell zu Hummels sagte er: „Überragendes Spiel von Mats, glatte Note 1.“

Hummels selbst sagte im Sky-Interview angesprochen auf eine erhoffte Nominierung für die EM, dass dies andere entscheiden müssten.

Hoeneß schwärmt von DFB-Team – Hamann warnt vor zu viel Euphorie

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist von den jüngsten Auftritten der deutschen Fußball-Nationalmannschaft angetan und hofft auf einen nachhaltigen Schub für die EM-Euphorie. Man habe gegen Frankreich mit einem „überragenden Toni Kroos, Musiala und Wirtz überragend gespielt“, sagte Hoeneß im BR24Sport-Interview: „Das war ein Genuss, und das ganze Land scheint in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Und jeder freut sich jetzt plötzlich auf die Europameisterschaft.“

Er hoffe, dass es Bundestrainer Julian Nagelsmann und seiner Mannschaft gelinge, „diese extreme Stimmung bis zum Juni aufrechtzuerhalten“, sagte Hoeneß.

Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann warnt hingegen vor zu viel Euphorie rund um die deutsche Nationalmannschaft. „Jetzt lasst uns doch mal abwarten“, sagte der 50-Jährige beim Sender Sky. Die beiden Partien in Lyon (2:0) und in Frankfurt/Main (2:1) seien „zwei gute Länderspiele“ nacheinander gewesen, mehr nicht. Er sei „weit davon entfernt“ die DFB-Auswahl zum Topfavoriten für die Heim-EM im Sommer zu erklären, meinte Hamann.

Er denke „nach wie vor, dass, wenn es losgeht, dass es drei oder vier Mannschaften gibt, die besser sind als wir“, äußerte der TV-Experte, der aber sagte, es sehe inzwischen „sehr viel besser aus“ als vor ein paar Tagen vor den Partien.

Schock für die DFB-Elf: Manuel Neuer fällt mit Muskelfaserriss aus

Bitter für Manuel Neuer: Kaum hatte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann am Mittwoch auf den Bayern-Keeper als neue Nummer eins im DFB-Kasten festgelegt, verletzte sich der 37-Jährige im Training der Nationalmannschaft in Frankfurt. Dies bestätigte der DFB in einer Mitteilung auf X. 

Laut DFB-Angaben zog sich Neuer im Training einen Muskelfaserrisses im linken Adduktor zu und ist bereits vorzeitig aus dem Lager der DFB-Auswahl in Frankfurt abgereist. Damit verpasst er das Länderspiel am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) in Lyon gegen Frankreich, in dem er nach 15 Monaten sein DFB-Comeback hatte geben sollen, und die Begegnung mit den Niederlanden am Dienstag in Frankfurt.

Somit dürfte doch Neuers „ewiger“ Stellvertreter Marc-Andre ter Stegen (31) zum Zuge kommen, dem Bundestrainer Julian Nagelsmann den Weltmeister von 2014 eigentlich vorziehen wollte. Ter Stegen, seit Jahren Stammkraft beim FC Barcelona, bestritt bereits in Neuers Abwesenheit nach dessen Beinbruch acht der elf Länderspiele seit dem Vorrunden-Desaster bei der WM in Katar.

Nagelsmann macht Manuel Neuer zum EM-Torwart – Verlierer ter Stegen

Manuel Neuer soll auch bei der Heim-Europameisterschaft wieder im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft stehen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich nach dpa-Informationen knapp drei Monate vor dem Eröffnungsspiel in München gegen Schottland und vor den anstehenden Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande für den nach einer langen Verletzungspause in den DFB-Kader zurückgekehrten Torwart des FC Bayern München entschieden.

Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona bleibt bei einem großen Turnier einmal mehr nur die Rolle als Nummer zwei, wie zuvor auch das Online-Portal Sportbuzzer berichtete. Eine offizielle Bestätigung des DFB gab es am Mittwoch zunächst nicht. Nagelsmann hatte aber bei der Kaderbekanntgabe in der vergangenen Woche angekündigt, am Montag und Dienstag mit den eingeladenen Akteuren über ihre künftigen Rollen sprechen zu wollen.

Der 37-jährige Neuer und der sechs Jahre jüngere ter Stegen sind seit zwölf Jahren Konkurrenten in der DFB-Auswahl. Beide zählen seit Jahren zu den weltbesten Torhütern. Nach dem schweren Beinbruch von DFB-Stammkeeper Neuer bei einem Skiunfall im Anschluss an die Weltmeisterschaft 2022 in Katar schien die Zeit für ter Stegen gekommen.

Der frühere Gladbacher sah sich während Neuers langer Abwesenheit endlich auf dem Weg zu seinem ersten großen Turnier als Nummer eins. Bei allen WM- und EM-Endrunden seit 2010 stand immer Neuer im DFB-Tor. Gegen Frankreich soll der Bayern-Kapitän am Samstag in Lyon sein 118. Länderspiel seit dem Debüt im Jahr 2009 bestreiten. Ter Stegen kommt seit 2012 auf 38 Einsätze im DFB-Tor.

Nationalspieler schwingen sich auf die Elektro-Karts

Die Spieler der deutschen Nationalmannschaft haben sich am Dienstagabend in Frankfurt zu einem Team-Abend getroffen. Zusammen ging es in Frankfurt zum Elektro-Kart-Fahren. Dies berichtete zuerst die Bild.

Die Aktion soll dafür sorgen, dass sich insbesondere die neuen Spieler schneller in die Mannschaft integrieren können. Dass dies ein wichtiger Faktor innerhalb einer Fußballmannschaft sei, bekräftigte der zurückgekehrte Routinier Toni Kroos zuvor auf der Pressekonferenz des DFB.

Auch Manuel Neuer ist nach längerer Pause wieder im Team. Dazu kommen mit Jan-Niklas Beste (Heidenheim), Maximilian Beier (Hoffenheim), Deniz Undav, Maximilian Mittelstädt und Waldemar Anton (alle Stuttgart) zudem fünf Neulinge.

Das DFB-Team soll schließlich nach den beiden Pleiten unter Bundestrainer Julian Nagelsmann im November gegen die Türkei (2:3) und gegen Österreich (0:2) bestenfalls schon am Wochenende die richtige Antwort geben. Dann geht es am Samstag zunächst gegen Frankreich (21 Uhr in Lyon), am Dienstag darauf wartet die Niederlande (20.45 Uhr in Frankfurt).

Das Team war am Hotel „Kempinski Gravenbruch“ mit dem Mannschaftsbus aufgebrochen. Nicht dabei wie bei jedem Team-Abend: Das Trainerteam um Nagelsmann. Der Bundestrainer kickte derweil am DFB-Campus gegen den Ball.

Lothar Matthäus sieht Parallelen zur WM 1990

Lothar Matthäus sieht bei der neuformierten deutschen Fußball-Nationalmannschaft Parallelen zur Generation der Weltmeister von 1990. Bundestrainer Julian Nagelsmann habe bei seiner jüngsten Kader-Nominierung „eine Aufbruchstimmung eingeleitet“, schrieb der Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne: „Ein Trainer muss viele Kriterien einfließen lassen, das hat Franz Beckenbauer vor der WM 1990 auch so gemacht. Damals waren Spieler dabei, die vielleicht nicht die besten waren, die aber vom Charakter her am besten ins Team gepasst haben.“

Das treffe aktuell auf Profis wie Chris Führich, Deniz Undav, Waldemar Anton oder Maximilian Mittelstädt (alle VfB Stuttgart) zu. „Diese Spieler brennen und geben Gas, um ihre Einsatzminuten zu bekommen, und das vielleicht noch etwas mehr als Spieler, die zehn Jahre lang dabei waren“, meinte Matthäus: „Ich glaube, dies ist ein wichtiges Kriterium, das Nagelsmann mit einbezogen hat.“

Grundsätzlich ist Matthäus vor der Heim-EM im Sommer nicht bange. „Wir haben Jahrhundert-Talente wie Musiala und Wirtz, aus der jüngeren Garde noch Havertz, dazu Spieler im besten Fußballeralter wie Sane, Kimmich, Tah und Rüdiger, und wir haben sehr erfahrene Leute wie Kroos, Gündogan, Müller und Neuer“, schrieb er: „Wenn man bedenkt, in welchen Vereinen sie spielen und welche Erfolge sie vorzuweisen haben - was will man da noch mehr?“

Deshalb sollte man „nicht nur immer über die Stärken der anderen reden, sondern an unsere Stärken denken“. Die Franzosen um Superstar Kylian Mbappe etwa sollten im Länderspiel am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) in Lyon „erst einmal schauen, dass sie Musiala und Wirtz oder die Pässe von Kroos und Gündogan in den Griff bekommen“.

Kroos hält DFB-Karriere über die EM hinaus für möglich

Toni Kroos sieht seine Rückkehr in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht unbedingt auf die Heim-EM beschränkt. „Ich habe mir darüber gar nicht groß Gedanken gemacht, die Entscheidung ging ja Richtung Turnier“, sagte der Weltmeister am Dienstag auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main.

Kroos schloss eine Karriere im Nationaltrikot über die Saison hinaus nicht aus, wies aber darauf hin, dass er „nicht mal einen Vertrag für die nächste Saison“ besitze: „Das sollte ich erst mal klären. Aus dem kompletten Ruhestand wird man mich sicherlich nicht mehr rausholen.“

Kroos (34) war das „Metronom“ im Mittelfeld der Weltmeister-Elf von 2014, das verlorene EM-Achtelfinale 2021 gegen England in Wembley war sein bis heute letztes von 106 Länderspielen (17 Tore). Bei Real Madrid zieht Kroos weiterhin die Fäden und ist einer der sichersten Passgeber der Fußball-Welt.

Toni Kroos spricht nach dem Trainingsauftakt mit der Nationalmannschaft vor den Länderspiel-Tests gegen Frankreich und die Niederlande.

Toni Kroos spricht nach dem Trainingsauftakt mit der Nationalmannschaft vor den Länderspiel-Tests gegen Frankreich und die Niederlande.

Sein Vertrag bei den Königlichen läuft allerdings im Sommer aus. „Da hakt es nicht“, sagte er, „dafür ist mein Verhältnis im Klub zu gut. Wir werden eine zufriedenstellende Lösung finden.“

Im Training hatte sich Kroos am Dienstag gleich wieder eingefügt, als wäre er nie weg gewesen. Er scherzte mit Thomas Müller, war in einer sehr intensiven Einheit Dreh- und Angelpunkt der Pass-Übungen. Kroos ließ außerdem durchblicken, dass Bundestrainer Nagelsmann fest mit ihm plant: „Wenn der Bundestrainer vorher gesagt hätte, ‚du spielst vielleicht, und vielleicht auch sechs von sieben Spiele nicht‘. Dann wäre es schwierig geworden.“

Letzte Spiele vor der EM gegen Ukraine und Griechenland

Die deutsche Nationalmannschaft trifft in ihren finalen Vorbereitungsländerspielen vor Beginn der Heim-EM auf die Ukraine und Griechenland. Dies teilte der DFB am Dienstag mit.

Deutschland spielt zunächst am 3. Juni (ab 20.45 Uhr live in der ARD) im Max-Morlock-Stadion in Nürnberg gegen die Ukraine. Das Duell mit Griechenland, dem Europameister von 2004, findet am 7. Juni (ab 20.45 Uhr live bei RTL) im Borussia-Park in Mönchengladbach statt. Beide Gegner des DFB-Teams spielen aktuell noch um die Teilnahme an der UEFA EURO 2024 in Deutschland. Die Ukraine trifft im Halbfinale der Playoffs am Donnerstag auf Bosnien-Herzegowina, Griechenland auf Kasachstan.

Bundestrainer Julian Nagelsmann zu den letzten EM-Tests: „Wir müssen uns mit Blick auf die Europameisterschaft und unsere Gruppengegner auf verschiedene Spielstile und -systeme vorbereiten. Die Ukraine und Griechenland sind zwei kampfstarke, leidenschaftliche Mannschaften - mit Gegnern dieser Art hatten wir zuletzt unsere Schwierigkeiten. Spätestens mit diesen Spielen beginnt die heiße Phase der EM.“

Rudi Völler, Direktor der Männer-Nationalmannschaft, wird ebenfalls vom DFB zitiert: „Die letzten Länderspiele vor Turnierbeginn sind immer etwas Besonderes. Die Mannschaft steckt dann mitten in der Vorbereitung, jeder einzelne Spieler kämpft um seinen Platz im Team und der Bundestrainer kann letzte Details ausprobieren. Wir gehen nach dem Trainingslager in Ostdeutschland ganz bewusst in zwei äußerst fußballbegeisterte Städte mit ganz viel Fußballtradition, die aber keine Spielorte der Heim-Europameisterschaft sind. Denn diese EURO ist eine EM für das ganze Land, und die Nationalmannschaft möchte ihre Fans überall in Deutschland auf dem Weg durch das Turnier mitnehmen.“

„Danke, Franz“: DFB-Bus im Zeichen Beckenbauers

Die deutsche Nationalmannschaft ist ab sofort ganz im Zeichen ihres verstorbenen Ehrenspielführers Franz Beckenbauer unterwegs. Auf dem Bus, in dem die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann am Dienstag zum Training am Frankfurter Campus vorfuhr, prangte ein Porträt des Weltmeister-Kapitäns von 1974 mit WM-Pokal. Dazu war der riesige Schriftzug „Danke, Franz“ zu lesen. Unter den Lebensdaten (1945 - 2024) des „Kaisers“ stand außerdem klein: „Und für immer“.

‚Danke, Franz.‘ steht in Erinnerung an Franz Beckenbauer auf dem Teambus der Fußball-Nationalmannschaft.

'Danke, Franz.' steht in Erinnerung an Franz Beckenbauer auf dem Teambus der Fußball-Nationalmannschaft.

Beckenbauer war am 7. Januar im Alter von 78 Jahren verstorben. Er gilt als größter deutscher Fußballer. 1974 führte er die DFB-Auswahl als Kapitän zum WM-Triumph, 1990 als Teamchef. 2006 war er der „Vater“ des Sommermärchens bei der Heim-WM.

Bayern-Jungstar Pavlovic fällt für Länderspiele aus

Bayern Münchens Jungstar Aleksandar Pavlovic fällt für die kommenden beiden Länderspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aus. Der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann erstmals in den DFB-Kader berufen worden war, leidet an einer Mandelentzündung und musste deshalb für die Testspiele am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) in Lyon gegen Frankreich und drei Tage später gegen die Niederlande in Frankfurt absagen. Stand jetzt plant Nagelsmann keine Nachnominierung.

Am Dienstag (19. März) standen dem Bundestrainer beim Mannschaftstraining auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main alle anderen 25 Profis zur Verfügung, inklusive der fünf weiteren möglichen Debütanten. Jan-Niklas Beste vom 1. FC Heidenheim, Maximilian Beier von der TSG 1899 Hoffenheim und die drei Stuttgarter Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav hatte Nagelsmann wie Pavlovic erstmals nominiert.

Der Bayern-Spieler hatte schon seine eigentlich für Montag geplante Anreise wegen des Infekts verschoben. Am Samstag hatte sich der Jungstar beim 5:2-Sieg der Münchner bei Darmstadt 98 bei einem Zusammenprall eine dicke Schwellung über dem linken Auge zugezogen. Diese Blessur ist letztendlich aber nicht die Ursache für die Absage gewesen.

Toni Kroos ist wieder bei der Nationalmannschaft

Toni Kroos ist wieder da. 993 Tage nach seinem 106. und bislang letzten Länderspiel ist der Weltmeister von 2014 am Montag in den Kreis der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zurückgekehrt.

Kroos wurde am Mittag mit den drei anderen Spanien-Legionären - Kapitän Ilkay Gündogan, Marc-Andre ter Stegen (beide FC Barcelona) und sein Klubkollege Antonio Rüdiger von Real Madrid - in einem schwarzen Kleinbus vorgefahren. Nach seiner Ankunft am Teamquartier in Neu-Isenburg bei Frankfurt, wo er der mit Abstand begehrteste Spieler war, schrieb er geduldig Autogramme für die rund drei Dutzend Fans und stand für Selfies bereit.

Nationalspieler Toni Kroos kommt im Teamhotel in Gravenbruch an und schreibt Autogramme für seine Fans.

Nationalspieler Toni Kroos kommt im Teamhotel in Gravenbruch an und schreibt Autogramme für seine Fans.

In der Auswahl von Julian Nagelsmann ist dem 34-Jährigen sofort wieder die Rolle als Mittelfeld-Chef zugedacht. „Toni ist nicht der alleinige Heilsbringer“, sagte der Bundestrainer, doch der Routinier könne „ein genialer Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive sein. Wer noch von Querpass-Toni schreibt, der hat keine Ahnung vom Fußball.“

Zuletzt war Kroos bei der EM 2021 mit dem Achtelfinal-Aus gegen England (0:2) für Deutschland aktiv. „Er hätte auch im Sommer am Meer liegen können“, sagte Nagelsmann, das Comeback zur Heim-EM rechne er ihm „hoch an“. Seine zweite Länderspielkarriere wird Kroos am Samstag (21.00 Uhr/RTL) in Lyon gegen Vize-Weltmeister Frankreich starten.

Nagelsmann möchte Trainer-Zukunft gerne vor EM regeln

Julian Nagelsmann würde eine Entscheidung über seine Zukunft als Trainer am liebsten vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft treffen. Der aktuelle Vertrag des Bundestrainers mit dem DFB läuft nach dem Heimturnier vom 14. Juni bis 14. Juli aus.

„Wenn ich vor der EM ein Vertragsangebot daliegen habe, mit dem ich zufrieden bin und wo ich sage, da fühle ich mich wohl und da sehe ich mich, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich das vor der EM unterschreibe“, sagte der 36 Jahre alte Nagelsmann am Donnerstag bei der Bekanntgabe des Kaders für die ersten Länderspiele im EM-Jahr gegen Frankreich und die Niederlande. „Aktuell habe ich keinen Zettel daliegen.“ Er zeigte sich demonstrativ gelassen. „Ich empfinde da keinen Stress. Ich möchte aktuell erfolgreich arbeiten.“

Es wird erwartet, dass der ehemalige Bayern-Trainer nach dem EM-Turnier seine Zukunft wieder auf Vereinsebene sieht. Nagelsmann möchte wieder täglich mit einer Mannschaft arbeiten können. Der DFB wiederum wird den Verlauf der EM abwarten.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwas vor der EM passiert, ist gegeben“, erklärte Nagelsmann. „Stand jetzt ist aber auch die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass nichts vor der EM passiert. Das ist de facto so, da lüge ich auch nicht. Dass es mein Wunsch ist, die Zukunft zu regeln, ist normal. Den Wunsch hat, glaube ich, jeder. Stand jetzt liegt nichts da.“

Daum hätte Kroos nicht in Nationalelf zurückgeholt

Der frühere Meistertrainer Christoph Daum sieht die Rückkehr von Rio-Weltmeister Toni Kroos (34) in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kritisch. „Ich hätte diese Entscheidung so nicht getroffen. (…) Toni Kroos wird ja nicht hierherkommen, um sich einen Platz zu erkämpfen, sondern der hat quasi eine Spiel-Stammplatzgarantie. Und das ist immer ein bisschen, ja, fast gefährlich für den Zusammenhalt in der Mannschaft“, sagte Daum dem TV-Sender RTL/ntv.

Gleichwohl sei die Qualität des Mittelfeldspielers von Real Madrid unbestritten, meinte der 70-Jährige. „Was der alles gewonnen hat und auch als Mensch, wie er auftritt, das ist hervorragend. Wer traut sich denn da zu sagen, Kroos will ich nicht bei einer Nationalmannschaft haben? Ja, ich würde ihn trotzdem nicht einladen.“

Kroos war nach der EM 2021 und 106 Länderspielen aus dem DFB-Team zurückgetreten. Im Februar erklärte der Weltmeister von 2014 seine Rückkehr in die DFB-Auswahl. Schon bei den Länderspielen in Frankreich und gegen die Niederlande im März wird er für das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann auflaufen.

Nagelsmann verzichtet wohl auf Goretzka und nominiert Pavlovic

Leon Goretzka steht nach einem Medienbericht für die kommenden beiden Länderspiele nicht im Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Nach Informationen der „Bild“ (Dienstag) erhält der Mittelfeldspieler des FC Bayern München keine Einladung für die Testpartien in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26. März). Stattdessen werde Bundestrainer Julian Nagelsmann Goretzkas Teamkollegen Aleksandar Pavlovic erstmals nominieren.

Die Entscheidung kommt überraschend, da Goretzka im Mittelfeld des Rekordmeisters zuletzt wieder gesetzt war und mit guten Leistungen wie jüngst beim 8:1 gegen den FSV Mainz 05 überzeugen konnte. Stattdessen könnte nun der 19-jährige Pavlovic zu seinem Debüt im A-Nationalteam kommen. Pavlovic hatte zuletzt regelmäßig in der Münchner Mittelfeldzentrale an der Seite von Goretzka gespielt. Auch der serbische Verband hatte sich um ihn bemüht.

Matthäus rät Nagelsmann vor Länderspielpause zu Debütanten

Trotz seiner guten Leistungen beim FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga ist Youngster Aleksandar Pavlovic für Lothar Matthäus noch kein Kandidat für die A-Nationalmannschaft. „Er hat zuletzt super gespielt, das muss man anerkennen, aber man sollte dem Jungen nicht den Kopf verdrehen“, sagte Rekordnationalspieler Matthäus in seiner „Sky“-Kolumne. Der 19 Jahre alte Pavlovic sei nicht „jetzt schon ein Kandidat für die Nationalmannschaft“, sagte Matthäus einen Tag vor der Länderspiel-Nominierung für die kommenden Partien in Frankreich und gegen die Niederlande.

Bundestrainer Julian Nagelsmann habe auch gar keinen Bedarf für Pavlovic, der zuletzt immer wieder mit der Nationalelf in Verbindung gebracht wurde. „Mit Rückkehrer Toni Kroos, Kapitän Ilkay Gündogan, Leon Goretzka und Pascal Groß gibt es genügend Kandidaten, um auf der Sechser- oder Achterposition zu spielen“, sagte der Rekordnationalspieler.

Dafür solle Nagelsmann in der Abwehr umstellen und nicht nur erneut Robin Koch (Eintracht Frankfurt) nominieren, sondern erstmals auch Waldemar Anton vom VfB Stuttgart. „Ich würde ihn auf jeden Fall einladen, weil er auch ein Leadertyp ist“, sagte Matthäus über Anton, der nach Medienberichten ebenso wie seine Mitspieler Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav vor der Debüt-Nominierung in die A-Nationalelf steht.

In der Offensive kann sich Matthäus ebenfalls vorstellen, dass es Debütanten geben wird: „Vielleicht wird sich der Bundestrainer Jan-Niklas Beste (FC Heidenheim) und Maximilian Beier (TSG Hoffenheim) anschauen. Beide haben zuletzt auf sich aufmerksam gemacht und beide verfügen über etwas, was vielleicht der eine oder andere nicht hat, wie zum Beispiel gefährliche Standards und Geschwindigkeit“, sagte Matthäus.

Becker über Kroos-Comeback: Aktuell bester deutscher Fußballer

Tennis-Ikone Boris Becker ist froh über die Rückkehr von Toni Kroos in die deutsche Nationalmannschaft. „Ich glaube, wir brauchen eine solche Größe im deutschen Fußball. Aktuell ist er für mich der beste deutsche Fußballer. Nicht nur, weil er bei Real Madrid seit Jahren der wichtigste Mittelfeldstratege ist, auch international gesehen“, sagte Becker in der Sky-Sendung „Triple - der Schüttflix Fußballtalk“ (Donnerstag).

Man müsse zwar abwarten, wie Ex-Weltmeister Kroos (34) drei Jahre nach seinem Rücktritt mit dem neuen Team und dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann zurechtkomme. „Aber ich glaube, er weiß genau, was er macht“, sagte Becker (56).

Derweil kam Nationalspieler Joshua Kimmich (29) vom FC Bayern München beim ehemaligen Wimbledonsieger nicht so gut weg. „Als Sechser hat er bei den Bayern und in der Nationalmannschaft versagt. Da muss sich Kimmich seine Gedanken machen und der Club auch“, sagte Becker.

Kroos mit Vorfreude auf Heim-EM als „Riesenerlebnis“

Toni Kroos hat sich seine Entscheidung zur Rückkehr in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht leicht gemacht. „Es hat ein bisschen gedauert“, berichtete der 34-Jährige nach dem Viertelfinaleinzug mit Real Madrid gegen RB Leipzig in der Champions League beim Streamingdienst DAZN über den Prozess der Entscheidung. Er habe alle Eventualitäten abgewogen. „Es gab Gründe, warum ich mich entschieden hatte, nicht mehr zu spielen. Aber dann gibt es natürlich Gründe, wenn einen der Bundestrainer anruft, wenn man auch sieht, wie die letzten Jahre gelaufen sind. Es ist und bleibt eine Heim-EM, ein Riesenerlebnis, das lässt keinen aktiven Fußballer einfach mal komplett kalt.“

Kroos war nach der EM 2021 und 106 Länderspielen aus dem DFB-Team zurückgetreten. Vor zwei Wochen erklärte der Mittelfeldspieler seine Rückkehr in die DFB-Auswahl. Schon bei den Länderspielen in Frankreich und gegen die Niederlande im März wird er für das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann auflaufen.

Es seien vor der Entscheidung nicht viele Telefonate mit dem Coach gewesen, „dafür waren sie einen Tick länger“, berichtete Kroos schmunzelnd. „So habe ich versucht, alles abzuwägen, einzuschätzen, und am Ende bin ich zu einem Ja gekommen.“

Völler glaubt an erfolgreiche EM: Qualität in vorderen Reihen enorm

Trotz enttäuschender Ergebnisse bei den zurückliegenden Großturnieren ist DFB-Sportdirektor Rudi Völler optimistisch, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft eine erfolgreiche Heim-EM spielen wird. Ein „Top Bundestrainer“ und „junge Talente“ sowie „viel Qualität im vorderen Bereich und Mittelfeld“ stimmten den 63-Jährigen optimistisch, wie er am Mittwoch bei einem gemeinsamen Medientermin mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Turnierchef Philipp Lahm und Turnierbotschafterin Celia Sasic sagte. „Mit fußballerischer Eleganz, mit Kampfgeist und Willen wollen wir das Volk hinter uns bekommen“, fügte Völler 100 Tage vor EM-Beginn an.

Für die deutsche Nationalmannschaft geht es nach drei verpatzten Turnieren darum, mit Bundestrainer Julian Nagelsmann Erfolge zu feiern. Den Auftakt macht die DFB-Auswahl im Eröffnungsspiel in München am 14. Juni gegen Schottland. „Wir wollen gegen Schottland so auftreten, wie ganz Deutschland sich das erhofft. Wir wollen ab dem ersten Spiel eine Euphorie erzeugen“, kündigte Völler an.

Es folgen die Gruppenpartien gegen Ungarn in Stuttgart (19. Juni) und am 23. Juni in Frankfurt/Main gegen die Schweiz. „Unterschätzen dürfen wir ohnehin keinen mehr. Die Zeiten sind vorbei“, sagte Völler mit Blick auf die zurückliegenden Ergebnisse des Nationalteams und fügte an: „Das haben wir aber auch nie gemacht“.

Verbesserungspotenzial sieht Völler in der Defensive. „Da müssen wir stabiler werden. Der Bundestrainer hat sich seine Gedanken gemacht bei seiner Nominierung“, sagte der DFB-Sportdirektor, ohne Details zu nennen. Nagelsmann will am 14. März seinen Kader für die Testspiele bekanntgeben.

Nagelsmann-Anruf bei Beier? „Das müssen sie ihn fragen“

Maximilian Beier bekam das Grinsen nicht aus dem Gesicht, als er nach einem bevorstehenden Anruf von Julian Nagelsmann gefragt wurde. „Das müssen sie ihn fragen. Ich habe das nicht zu entscheiden“, sagte der Senkrechtstarter der TSG Hoffenheim nach seinem zweiten Doppelpack binnen neun Tagen: „Ich nehme den Flow einfach Woche für Woche mit. In Moment macht es extrem viel Spaß.“

Immer ernster werden gleichzeitig die EM-Bewerbungen des Youngsters. Dank des 21-Jährigen gewannen die Kraichgauer zum Abschluss des 24. Bundesliga-Spieltags 2:1 (2:0) gegen Werder Bremen. Schon beim Sieg am vergangenen Spieltag bei Borussia Dortmund (3:2) hatte Beier zweimal getroffen. Bundestrainer Nagelsmann kommt kaum noch an einer Nominierung des schnellen Stürmers vorbei. Am 14. März verkündet er seinen Kader für die Länderspiele in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26. März).

Das große Lob von Trainer Pellegrino Matarazzo für seinen Torjäger war keine Überraschung. „Er macht es sehr gut. Da müssen wir nicht drumherum reden“, sagte der Coach bei DAZN: „Er ist extrem wichtig für uns, er ist auch extrem fleißig. Seine Entwicklung ist unfassbar toll. Es wird immer spannender um ihn. Er geht seinen Weg.“ Vielleicht Richtung EM?

Bericht: Nagelsmann-Rückkehr zum FC Bayern nicht ausgeschlossen

Eine Rückkehr von Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann zum FC Bayern ist laut eines Berichts der „Bild“-Zeitung zufolge nicht ausgeschlossen. Demnach könne sich der 36-jährige Nagelsmann selbst vorstellen, in der Zukunft wieder für den deutschen Fußball-Rekordmeister zu arbeiten.

Die Möglichkeit eines neuen Engagements als Cheftrainer dürfte es aber ohnehin überhaupt nur geben, wenn Wunschkandidat Xabi Alonso in der Sommerpause nicht aus Leverkusen nach München wechselt, schreibt die „Bild“ am Sonntagabend.

Nagelsmann ist noch bis nach der Heim-EM in diesem Sommer an den Deutschen Fußball-Bund gebunden. Wie es danach weitergeht und ob sein Vertrag verlängert wird, ist derzeit offen. Bis zum Ende der laufenden Saison ist Thomas Tuchel noch Trainer der Bayern, der 50-Jährige muss den Club danach verlassen. Tuchel wurde im März 2023 als Nachfolger von Nagelsmann berufen, der die Münchner zuvor wiederum seit 2021 betreut hatte.

Undav ins Nationalteam? VfB-Coach Hoeneß: „Fast kein Vorbeikommen“

Trainer Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart traut seinem Torjäger Deniz Undav den Sprung in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und damit womöglich auch zur Heim-EM im Sommer zu. „Es ist die Aufgabe des Bundestrainers, das zu entscheiden“, sagte der Coach der Schwaben und machte deutlich, dass er sich in Nominierungs-Fragen nicht einmischen werde. Zugleich lobte Hoeneß den Stürmer aber in den höchsten Tönen.

„Deniz macht genau das, was er machen kann und muss: mit Leistung auf sich aufmerksam. Das macht er richtig gut“, sagte der 41-Jährige vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale bei Bayer Leverkusen an diesem Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky). „Ich glaube, wenn er das weiter so macht, dann hat er Riesenchancen, dann ist fast nicht an ihm vorbeizukommen.“

Stuttgarts Deniz Undav jubelt nach einem Tor

Stuttgarts Deniz Undav jubelt nach einem Tor

Undavs Quote in der bisherigen Saison sei „richtig, richtig gut“, sagt Hoeneß. In der Bundesliga hat der 27-Jährige bereits 13 Tore erzielt und fünf weitere vorbereitet. Allein in den vergangenen beiden Partien gegen RB Leipzig (5:2) und beim SC Freiburg (3:1) kam Stuttgarts Angreifer in Summe auf vier Treffer und zwei Assists.

Undav wurde in Deutschland geboren, seine Eltern stammen aus der Türkei. Im Dezember hatte er seine Entscheidung für die deutsche Nationalelf verkündet. Er habe Bundestrainer Julian Nagelsmann mitgeteilt, dass er bereitstünde, sollte er eine Chance bekommen.

Laut eines Berichts der Bild, soll Nagelsmann Undav bereits zugesichert haben, ihn für die nächsten beiden Länderspiele gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) zu nominieren.

DFB-Team: ZDF und RTL zeigen Länderspiel-Klassiker

Der Länderspiel-Klassiker der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zum Start ins EM-Jahr gegen Frankreich wird live im ZDF übertragen, RTL hat sich die Rechte am folgenden Härtetest gegen die Niederlande gesichert. Dies gaben die Sender am Donnerstag bekannt.

Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann tritt am 23. März (Samstag) ab 21.00 Uhr in Lyon bei den französischen Vize-Weltmeistern an. Am 26. März (Dienstag) sind die Niederländer ab 20.45 Uhr in Frankfurt der erste Heimspiel-Gegner des DFB-Teams im Jahr 2024.

Termine und Gegner möglicher weiterer Spiele im Rahmen der Vorbereitung auf die Heim-EM stehen noch nicht fest.

Hoeneß gegen Kroos-Comeback im DFB-Team - „Titanic-Signal“

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist erneut auf Konfrontationskurs zu Toni Kroos gegangen und hat sich gegen ein Comeback des Rio-Weltmeisters in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ausgesprochen. „Das wäre ein ziemliches Titanic-Signal“, sagte der 71-Jährige am Montag bei „Sport und Talk im Hangar 7“ auf ServusTV, wie die „Kronen Zeitung“ berichtet. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid sei zwar „ein überragender Fußballer, aber ich glaube nicht, dass er den deutschen Fußball retten kann“, so Hoeneß weiter.

Schon in der Vergangenheit hatte sich Hoeneß mit markigen Worten gegen Kroos im DFB-Team ausgesprochen. „Toni Kroos hat in diesem Fußball nichts mehr verloren. (...) Seine Art zu spielen ist total vorbei“, hatte er 2021 im Sport1-„Doppelpass“ nach dem EM-Aus und dem anschließenden DFB-Rücktritt des langjährigen Leistungsträgers gesagt.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte zuletzt im ZDF-Sportstudio eine Kroos-Rückkehr als „interessanten Gedanken“ bezeichnet. Laut „Bild“-Zeitung kann sich der 33-Jährige tatsächlich ein Comeback bei der Heim-EM im nächsten Jahr vorstellen.

Doch auch Rekordnationalspieler und TV-Experte Lothar Matthäus sieht für ein Kroos-Comeback zur Heim-EM im nächsten Jahr keine Notwendigkeit. „Wenn Kroos Außenverteidiger spielen könnte - okay. Aber im Mittelfeld hat die deutsche Mannschaft den geringsten Bedarf“, schrieb Matthäus in seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender Sky: „So macht man ein Fass auf, das man gar nicht braucht.“

Im offensiven Mittelfeld gebe es schon Ilkay Gündogan, Jamal Musiala oder Thomas Müller, erläuterte der Weltmeister von 1990: „Ein Abräumer vor der Abwehr ist Kroos auch nicht, aber wenn Nagelsmann plötzlich in Kroos die Holding Six sieht, wird es wieder viele Diskussionen geben.“

Havertz offen für verschiedene Positionen: „Stelle Ego hinten an“

Nationalspieler Kai Havertz zeigt sich offen für verschiedene Positionen unter Bundestrainer Julian Nagelsmann. „Mittlerweile müssen die Leute generell einfach verstehen, dass ich jemand bin, der sein Ego hinten anstellt und auch für eine Mannschaft und auf einer Position spielen wird, wie es denn gebraucht wird. Wenn ich spiele, dann gebe ich alles, egal wo. Und ich glaube auch, dass ich das Spiel ganz gut verstehe, so dass ich viele Positionen ausfüllen kann“, sagte Havertz dem TV-Sender Sky.

Offensivakteur Havertz war in den letzten Länderspielen von Nagelsmann als Linksverteidiger eingesetzt worden. Der Bundestrainer will dieses Experiment aber nicht weiterführen. Er freue sich einfach, diese EM spielen zu dürfen, und das „hoffentlich auch erfolgreich“, so Havertz. Dafür werde er alles tun in dieser Saison, sagte Havertz.

Inzwischen hat er sich auch bei seinem neuen Club FC Arsenal gut eingelebt. „Nach zwei, drei schlechten Spielen kam der Trainer zu mir und sagte: ‚Hey, alles ist gut, bald wird es klick machen und dann wird es kommen.‘ Und der Moment kam dann auch“, sagte der Ex-Leverkusener.

Toni Kroos schmunzelt über Comeback-Idee und lässt DFB-Rückkehr offen

Nationalverteidiger Antonio Rüdiger hat kürzlich seinen Wunsch offengelegt, bei der EM in Deutschland im kommenden Jahr wieder mit Toni Kroos in der Nationalmannschaft zu spielen.

„Ich würde mir sehr wünschen, dass er für die Nationalmannschaft spielt. Das ist aber seine Entscheidung. Ein Spieler wie er, der sich immer noch auf so einem hohen Level befindet, muss eigentlich dabei sein“, sagte der Verteidiger bei DAZN. Er spreche Kroos, mit dem Rüdiger bei Real Madrid zusammenspielt, „jeden Tag“ auf das Thema an.

Nun hat sich der Ex-Weltmeister zu einem möglichen Comeback ebenfalls bei DAZN geäußert. Klare Wote gab es vom Mittelfeld-Techniker zwar nicht. Doch Kroos bestätigte, dass ihn sein Teamkollege Antonio Rüdiger auf das Thema angesprochen habe.

„Antonio hat in der Tat gefragt. Ich musste lange überlegen, er hat mich auf dem falschen Fuß erwischt, weil ich selbst diesen Gedanken nicht hatte, der kam erst durch ihn“, so Kroos. Anschließend ließ der Spieler offen, wie es mit der Kommunikation zwischen den beiden Profis weitergegangen ist: „Dadurch habe ich überlegt und ihm eine Antwort darauf gegeben, die ich heute nicht geben kann.“

Der 33-Jährige möchte sich offenbar vorerst noch zrückhalten. Abgehakt ist das Thema damit aber wohl nicht. Kroos gab sich zudem durchaus geschmeichelt: „Ich habe schon geschmunzelt, weil ich den Gedanken bis dahin selbst noch nicht hatte.“

Kroos war nach der EM 2021 und 106 Länderspielen aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, hatte mit starken Leistungen im Verein aber zuletzt wieder nachgewiesen, dass der dem kriselnden DFB-Team womöglich helfen könnte.

Ter Stegen könnte nach OP rund zwei Monate ausfallen

Die behandelnde Ärztin geht generell bei einem Eingriff wie beim deutschen Fußball-Nationaltorwart Marc-André ter Stegen von einer Pause von rund zwei Monaten aus. Dies sei die normale Erholungszeit nach einer Operation wie bei dem 31-Jährigen, sagte Amélie Léglise dem spanischen Radiosender Cadena Ser.

Die Französin hatte den Eingriff wegen einer Hernie im Rücken, die ter Stegen zunehmende Schmerzen bereitete, am Freitag vorgenommen. Ihre Aussage bezog Léglise auf Operationen dieser Art, nicht speziell auf ter Stegen.

Der FC Barcelona hatte nach der Operation mitgeteilt, dass sein deutscher Keeper den Eingriff gut überstanden habe. Die Rückkehr hänge von der weiteren Entwicklung ab.

Ter Stegen hatte wegen der Rückenprobleme die beiden Testspiele der DFB-Auswahl gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) verpasst und auch bei folgenden Spielen von Barça zuschauen müssen. Er hatte in diesem Jahr bis zu seinem November-Ausfall in acht von neun Länderspielen im Tor der Nationalmannschaft gestanden.

Bayern-Kapitän Manuel Neuer sagte bei Prime Video, er habe nach der Rücken-Operation ter Stegens noch keinen Kontakt mit seinem Nationalmannschafts-Konkurrenten gehabt. „Wir stehen ja regelmäßig in Kontakt“, fügte Neuer bei Prime Video aber gleich hinzu.

Mit Blick auf die Heim-Europameisterschaft im kommenden Jahr und den Konkurrenzkampf mit ter Stegen erklärte der Weltmeister von 2014: „Ich glaube, dass man auch mal verstehen muss, dass wir Mannschaftskollegen sind, dass wir alle das Gleiche wollen, dass wir versuchen wollen, dass wir im eigenen Land eine tolle EM spielen. Und dass wir, egal, wie es am Ende ausgeht, einen Top-Torwart zwischen den Pfosten haben werden.“

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Laut „Handelsblatt“: DFB in 2022 mit 4,2 Millionen Verlust

Der Deutsche Fußball-Bund e.V. weist im Finanzbericht für 2022 einen Verlust von 4,2 Millionen Euro aus. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Freitag-Ausgabe). Ohne Sondereffekte hätte das Minus demnach sogar bei 17,5 Millionen Euro gelegen, heißt es weiter. Ein aufgelöster Rentenfonds habe aber 9,5 Millionen Euro eingebracht. Die bilanziell wichtige freie Rücklage sei auf nur noch 41 Millionen Euro gesunken.

Es sei „insgesamt noch ein akzeptables wirtschaftliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar in der Vorrunde ausschied und wir es mittlerweile mit einem strukturellen Defizit zu tun haben“, wurde DFB-Finanzdirektor Stephan Grunwald vom „Handelsblatt“ zitiert. Sportliche Misserfolge der Nationalmannschaft, Streitigkeiten mit dem Finanzamt und der Bau des Campus für fast 190 Millionen Euro seien die Gründe für das Defizit.

Wirtschaftlich sei der DFB vom Abschneiden der Männer-Nationalmannschaft abhängig. Sollte auch die EM im kommenden Jahr vor eigenem Publikum enttäuschend verlaufen, „haben wir ein ernsthafteres Problem“, sagte Grunewald.

Die Rechte an der Nationalmannschaft, am DFB-Pokal und einzelnen DFB-Ligen hat der gemeinnützige Verband an die Tochterfirma DFB GmbH & Co. KG verpachtet. Diese kam 2022 im ersten Jahr auf 23 Millionen Euro Gewinn bei 377 Millionen Euro Umsatz. Für 2023 erwartet der DFB e.V. nach eigenen Angaben ein ausgeglichenes Ergebnis.

Ter Stegen unters Messer: Weg für Neuer frei?

Das Comeback von Manuel Neuer auch im deutschen Tor bei der Heim-EM wird immer wahrscheinlicher. Marc-Andre ter Stegen, ewiger Schattenmann des langjährigen Kapitäns, muss sich wie erwartet einer Rücken-OP unterziehen - und so könnte Neuer doch wieder zurück ins Licht treten. „Die Pause nervt offensichtlich“, schrieb ter Stegen am Dienstagabend bei Instagram, als er die Nachricht verkündete - denn nach Neuers langwieriger Verletzung dreht sich die Lage im Kampf um die Nummer 1 nun plötzlich wieder um.

„Nach intensiven Gesprächen mit dem Ärzteteam des Vereins und verschiedenen unterstützenden Experten haben wir uns für einen chirurgischen Eingriff entschieden“, schrieb ter Stegen zu einem Foto, auf dem er im Trikot des FC Barcelona nachdenklich in die Zukunft blickt. Es sei jedoch „die richtige und sichere Entscheidung, um zu den besten Bedingungen für meinen Klub und die Nationalmannschaft zurückzukommen“, ergänzte ter Stegen.

Die Reaktion des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erfolgte prompt. „Alles Gute für die OP, Marc! Wir denken an dich!“, hieß es unter dessen Post. Der Eingriff soll laut Barca noch in dieser Woche erfolgen, im Anschluss daran soll es eine neue Stellungnahme des Vereins geben.

Spanischen Medien zufolge werde ter Stegen weitere vier bis sechs Wochen ausfallen. Eine Rückkehr sei Anfang bis Mitte Januar möglich - sofern die OP und die folgende Reha wie erhofft verlaufen sollten.

Große Nachfrage zum Start der zweiten Ticket-Phase – So kommen Fans an Karten 

Auch nach der Auslosung der EM-Gegner der deutschen Nationalmannschaft ist die Ticket-Nachfrage für die drei Gruppenspiele enorm hoch. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund kurz nach dem Start der nächsten Verkaufsphase.

Genaue Angaben über die Anzahl der Zugriffe auf das Kontingent von je 10 000 Eintrittskarten pro Partie der DFB-Elf waren aber noch nicht möglich.

Deutschland spielt am 14. Juni 2024 das EM-Eröffnungsspiel in München gegen Schottland, vier Tage später (18. Juni) ist Ungarn in Stuttgart der Gegner. Am 23. Juni geht es in Frankfurt gegen die Schweiz.

Die UEFA überlässt jedem Verband die Verteilung des für dessen Fans reservierten Kontingents. Der DFB gliedert den Verkauf in drei Phasen und Gruppen. Ersten Zugriff haben Mitglieder des offiziellen Fan Clubs Nationalmannschaft, dann kommen Mitglieder anderer Fan Clubs zum Zug und letztlich dürfen sich auch noch Personen bewerben, die eine sogenannte Turnierregistrierung beim DFB abgeschlossen haben.

Zeitlich begrenzt ist diese Verkaufsphase bis zum 15. Dezember. Die Kosten pro Ticket in der Gruppenphase reichen von 30 bis 200 Euro. Für das Eröffnungsspiel gegen Schottland sind es 50 bis 600 Euro.

Für alle Verbände stellt die UEFA derzeit rund eine Million Tickets zur Verfügung. Auf dem eigenen Portal werden vom Kontinentalverband zudem noch Restposten aus der ersten Verkaufsphase im Oktober veräußert, die von den Käufern nicht bezahlt und daher storniert worden waren. Dort kann man sich mit einer noch möglichen Online-Registrierung um Tickets für alle 51 Turnier-Spiele bewerben. In der ersten Verkaufsphase hatte es für die damals 1,2 Millionen verfügbaren Karten mehr als 20 Millionen Anträge gegeben.

Weitere Infos zum Weiterverkauf von Tickets und darüber, was Gewinner im Zuge der Auslosung tun sollten, gibt es hier.

Kimmich-Versetzung in DFB-Elf vom Tisch

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat auf dem Weg zur Heim-EM anscheinend eine wegweisende Entscheidung für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft getroffen. Wie die Bild-Zeitung am Donnerstag berichtete, werde Joshua Kimmich weiterhin im Mittelfeld spielen und somit nicht auf die Rechtsverteidigerposition versetzt. Dies habe Nagelsmann „intern klargemacht“.

Kimmich (28/Bayern München) kann beide Positionen spielen, sieht sich allerdings eindeutig in der Zentrale am stärksten, weil er dort mehr Einfluss auf den Aufbau nehmen kann. Bei der WM in Katar hatte er im Vorrundenspiel gegen Costa Rica (4:2) die erste Halbzeit hinten rechts gespielt - ebenso im letzten Spiel unter Hansi Flick im September gegen Japan (1:4).

Die rechte Abwehrseite ist in der Nationalmannschaft schon länger eine offene Baustelle. Nagelsmann könnte dort auf einen der Innenverteidiger Niklas Süle (Borussia Dortmund) oder Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) setzen, auch Benjamin Henrichs (RB Leipzig) ist eine Option.

In der defensiven Zentrale hatte Kapitän Ilkay Gündogan auf der USA-Reise zweimal gut mit Pascal Groß harmoniert. Auch Leon Goretzka drängt zurück ins Team.

EM 2024: UEFA reduziert Kadergrößen

Geringere Auswahl für Julian Nagelsmann: Der Bundestrainer geht, verglichen mit seinen Vorgängern Hansi Flick und Joachim Löw, mit einem kleineren Kader in die Heim-EM 2024. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat die Größe der Aufgebote für das Turnier in Deutschland wieder auf die früher gängigen 23 Spieler reduziert.

Flick und Löw hatten bei der WM 2022 und der Euro 2021 noch jeweils 26 Spieler zur Verfügung. Die nun erfolgende Reduktion geht aus den Regularien der Uefa für die Endrunde (14. Juni bis 14. Juli 2024) hervor.

Die Kader waren vor der vergangenen EM aufgestockt worden, um Ausfälle wegen Corona-Infektionen auffangen zu können. Der Weltverband Fifa hielt für die WM in Katar an der Zahl von 26 Profis aufgrund der hohen Belastung der Spieler beim Turnier inmitten der Saison fest.

Nagelsmann hatte für seine Premiere im Oktober mit den Länderspielen gegen die USA (3:1) und Mexiko (2:2) noch 26 Spieler berufen. Diesmal nominierte er für die Duelle mit der Türkei am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Berlin und mit Österreich drei Tage später in Wien sogar 27 Akteure. Nach den Ausfällen von Malick Thiaw und Chris Führich hat Nagelsmann aber nur noch 25 Spieler in seinem Aufgebot. Robin Gosens wurde durch David Raum ersetzt.

Für die nächste Maßnahme im März will der Bundestrainer seinen Kader etwas ausdünnen. Dann liege der Fokus stärker auf dem Einspielen für die Euro, sagte er.

Sein EM-Aufgebot wird der 36-Jährige aller Voraussicht nach kurz vor dem letzten Bundesliga-Spieltag am 18. Mai benennen. Der finale Kader muss spätestens am 7. Juni bis Mitternacht bei der Uefa gemeldet werden.

EM 2024: Spielball heißt „Fußballliebe“

Der offizielle Spielball für die Heim-EM 2024 in Deutschland heißt „Fußballliebe“. Hersteller adidas stellte den Ball am Mittwoch in Anwesenheit des Nationaltorhüters Manuel Neuer sowie der UEFA-Partner Celia Sasic und Philipp Lahm auf dem Maifeld in Berlin vor.

Auf dem Ball sind neben dem Aufdruck „FUSSBALLLIEBE“ unter anderem die Namen und Illustrationen aller zehn Spielorte abgebildet.

Mit Musik, aber weiter ohne Mats Hummels hat Julian Nagelsmann die Vorbereitung auf die EM-Testspiele der Fußball-Nationalmannschaft fortgesetzt. Der 34 Jahre alte Dortmunder Verteidiger fehlte wegen seiner Rückenprobleme auch am Mittwoch auf dem DFB-Campus. Wie am Vortag ließ Bundestrainer Nagelsmann seine 20 verbliebenen Feldspieler bei rhythmischen Klängen die Aufwärmübungen machen. Die vier Torhüter um Marc-André ter Stegen trainierten auf einem kleinen Nebenplatz.

Mit dabei war wieder Leon Goretzka. Der Bayern-Profi hatte am Dienstag noch wegen seiner muskulären Probleme eine individuelle Einheit absolviert. Erstmals im Einsatz: Der neue EM-Ball, der kurz zuvor in Berlin unter anderem von Torwart Manuel Neuer vorgestellt worden war.

Der Spielball für die Europameistershaft in Deutschland heißt „Fußballliebe“ wurde am 15. November in Berlin präsentiert.

Der Spielball für die Europameistershaft in Deutschland heißt „Fußballliebe“ wurde am 15. November in Berlin präsentiert.

Die Nationalmannschaft bereitet sich noch bis Donnerstag auf dem Akademiegelände in Frankfurt auf die Länderspiele am Samstag in Berlin gegen die Türkei und drei Tage später in Wien gegen Österreich vor. Am Freitag reist das DFB-Team in die Hauptstadt.

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