RückschlagAusgelaugte Baskets unterliegen bei Kellerkind

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Glynn Watson (Mitte) konnte die Niederlage auch mit seinen 25 Punkten, 11 Assists und 6 Steals nicht verhindern.

Glynn Watson (Mitte) konnte die Niederlage auch mit seinen 25 Punkten, 11 Assists und 6 Steals nicht verhindern.

Bonner verlieren bei abstiegsbedrohten Crailsheim Merlin mit 89:98 – Rückschlag im Kampf um Play-offs – Auf Rang sieben abgerutscht

Das Scheitern in der Champions League unter der Woche ist nicht spurlos an den Telekom Baskets vorbeigegangen. Denn nach der Niederlage gegen Athen am Dienstag verloren sie am Samstagabend auch das Bundesligaspiel bei den abstiegsbedrohten Crailsheim Merlins mit 89:98 (20:25, 19:24, 20:23, 26:30). Es war dabei unübersehbar, dass die Bonner mental und körperlich ausgelaugt wirkten und dem Tabellenvorletzten, den sie im Hinspiel mit 90:68 überrollt hatten, diesmal in allen vier Viertel unterlegen waren.

Diese Schlappe war auch ein derber Rückschlag im Kampf um die Qualifikation für einen der sechs direkten Play-off-Plätze. Die Baskets rutschten auf Rang sieben ab, da sie Vechta nach deren Sieg über Tübingen vorbeiziehen lassen mussten. Immerhin profitierten die Bonner von der gleichzeitigen Ludwigsburger 84:89-Niederlage in Hamburg, durch die die Schwaben punktgleich blieben, aber wegen des direkten Vergleichs weiter hinter Bonn auf Platz acht rangieren.

Telekom Baskets unterliegen Crailsheim Merlins mit 89:98: Team aus Bonn wirkt ausgelaugt

Der Mangel an Energie wirkte sich bei der Truppe von Trainer Roel Moors vor allem in der Defensive aus. Nach der ersten Halbzeit hatte Baskets-Forward Savion Flagg im Pauseninterview noch kritisiert, 49 Gegenpunkte seien „nicht akzeptabel“ – in den zweiten 20 Minuten kassierte der Vizemeister gegen das Kellerkind aber gleich noch einmal 49 Zähler.

Das lag auch daran, dass sich bei Crailsheim James Murray-Boyles mit sieben Dreiern bei neun Würfen in einen kleinen Rausch spielte und am Ende auf 29 Punkte kam. Auf Bonner Seite konnte da nur Glynn Watson mit 25 Punkten, 11 Assists und 6 Steals Paroli bieten, er hatte aber zu wenig Unterstützung von den sonstigen Leistungsträgern der Mannschaft. Harald Frey als zweiter Spielmacher tauchte vollkommen ab und steuerte nur drei Punkte bei (1 Dreier). Brian Fobbs kam zwar auf zwölf Punkte, schoss dabei aber sieben seiner acht Dreierversuche daneben.

So gerieten die Baskets, die auf den erkrankten Kapitän Christian Sengfelder verzichten mussten, von Anfang an in Rückstand, der kurz vor der Pause erstmals auf mehr als zehn Punkte anwuchs (37:49). Als sie den Abstand im dritten Viertel auf fünf Zähler drückten (54:59, 27.), rechneten alle damit, dass die Bonner ihrer klaren Favoritenrolle doch noch gerecht würden. Das Gegenteil geschah: In den nächsten fünf Minuten kassierten die Baskets einen 5:17-Lauf zum 59:76 (32.).

Roel Moors: Wir haben den Crailsheimern das Selbstvertrauen geschenkt

Angetrieben von Watson, der in den letzten acht Minuten 13 Punkte erzielte, kamen die Baskets noch mal auf vier Zähler heran (89:93), die Merlins brachten den Sieg aber sicher ins Ziel. Für Moors haben die Bonner den abstiegsbedrohten Gegner selbst aufgebaut: „Wir haben den Crailsheimern das Selbstvertrauen geschenkt und sie haben das genutzt, um das Spiel zu gewinnen.“

Weiter geht es für die Baskets am Samstag mit einem Heimspiel gegen die Rostock Seawolves, die auf Platz 15 noch nicht frei von Abstiegssorgen sind. Im Hinspiel konnten sie allerdings die Bonner mit 98:92 in die Knie zwingen.

Baskets (Punkte/3er): Flagg (13/1), Griesel (2), Watson (25/3), Frey (3/1), Fobbs (12/1), Pape (6/1), Thiemann (2), Kirkwood (13/3), Kennedy (13); Rebounds: 40 (Kennedy 9, Flagg 8); Assists: 20 (Watson 11); Trefferquote Feld: 47 % (33/70); Dreierquote: 32 % (10/31); Freiwurfquote: 76 % (13/17). Crailsheim (Punkte/3er): Cook (19/1), Stuckey (6/2), Bagette, Wulff, Borges (8/1), Bleck (12), Darden (4), Kindzeka (1), Murray-Boyles (29/7), Westermann (6), Smith (13); Rebounds: 28 (Bleck 7); Assists: 31 (Borges 10); Trefferquote Feld: 56 % (37/66); Dreierquote: 43 % (12/28); Freiwurfquote: 67 % (12/18).

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