VfL geht in Sachen Narcisse leer aus

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GUMMERSBACH. Der VfL Gummersbach hat den Rechtsstreit um den französischen Weltklassespieler Daniel Narcisse verloren. Das Berufungsgericht der Europäischen Handball-Föderation (EHF) bestätigte das Urteil der ersten Instanz und erklärte Narcisse mit sofortiger Wirkung als spielberechtigt für den französischen Erstligisten Chambery. „Bei der mündlichen Verhandlung konnte man erkennen, wohin die Reise geht“, war Rechtsanwalt Andreas Thiel, der den VfL vertritt, wenig überrascht. Ob er den Weg vor das Weltsportgericht (Court of Arbitration) wählen wird, dass wolle er in den nächsten Tagen entscheiden.

In dem Verfahren hatte der VfL damit argumentiert, dass es sich um eine individuell ausgehandelte Option gehandelt habe. Quasi als Gegenleistung, dass man den Franzosen vor drei Jahren verletzt verpflichtet und für ihn eine Ablösesumme bezahlt habe. „Ein zulässiges Vorgehen“, sagt Thiel. „Wir haben Daniel trotz seines Kreuzbandrisses unter Vertrag genommen, und als Dank schenkte uns sein Manager von sich aus noch ein viertes Jahr“, zeigte sich VfL-Aufsichtsrat Hans-Peter Krämer herb enttäuscht. Dagegen hatte das EHF-Gericht argumentiert, dass eine einseitige Option unzulässig sei. Trotz der Option hatte Narcisse bei Chambery unter schrieben. Zum Schluss forderte Gummersbach eine Ablösesumme von 350 000 Euro, die die Franzosen nicht zahlen wollten. So entschied die EHF.

Auch wenn das Urteil den Grundsatz der Vertragstreue in Frage stelle, so Thiel, den Glauben an ein gegebenes Wort will der Ex-Nationaltorhüter nicht verlieren. (ank)

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