Nach zwei Schlaganfällen ist Schauspieler Peter Prager wieder im ARD-Krimi „Nord bei Nordwest“ zu sehen – wie im wahren Lebens sitzt er dabei im Rollstuhl
„Ich musste erst wieder sprechen lernen“Schauspieler Peter Prager kehrt zurück in ARD-Krimiserie

Rückkehr zu „Nord bei Nordwest“: Peter Prager (Mitte) als Geheimdienstler Reimar Vogt.
Copyright: ARD/Gordon Timpen
Manche Filme sind mehr als ihre Geschichte. Bei „Nord bei Nordwest“ wird in Minute 52 klar: Die aktuelle Folge ist genau so ein Fall. Dann nämlich erscheint überraschend Peter Prager im Bild. Der 71-Jährige sitzt im Rollstuhl und ist gealtert; seine Gesichtszüge wirken etwas matt.
„Wann ist das passiert mit dem Schlaganfall?“, fragt Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann). „Zwei“ korrigiert der von Prager gespielte Agent Reimar Vogt die Anzahl der Anfälle. „Vor einem Jahr.“ Jacobs: „Und warum haben Sie nichts gesagt?“ Vogt: „Ich musste ja erst wieder sprechen lernen.“
Die verschliffene Intonation, mit der Prager seine Dialoge spricht, ist offenbar nicht gespielt. Aus dem Presseheft zur „Nord bei Nordwest“-Folge „Der doppelte Lothar“ erfährt man, dass Pragers Erkrankung real ist: „Mein Auftritt in ,Der doppelte Lothar‘ war für mich das erste berufliche Engagement nach meinen beiden Schlaganfällen“, sagt der Schauspieler. „Sie haben mich anderthalb Jahre meines Lebens gekostet; es war ein Kraftakt für mich, ins Leben zurückzufinden. Ich bin weiterhin auf dem Weg der Genesung, mache schon die ersten Schritte und hoffe, dass ich bald wieder häufiger in meinem Beruf arbeiten kann.“
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„Nord bei Nordwest“: Darum geht es in der aktuellen Folge
Die Ermittler bekommen es in der neuen Folge von „Nord bei Nordwest“ mit einer Leiche zu tun, um die gleich zwei Ehefrauen und ihre Kinder trauern: Der Tote war Bigamist – und sein Doppelleben hatte offenbar irgendwas mit dem russischen Geheimdienst zu tun. Auf diese Weise kommt Reimar Vogt ins Spiel. Der Ex-Agent kann Hauke Jacobs mit seinem Insider-Wissen helfen. Das Drehbuch wurde eigens für Prager geschrieben. Das berichtet Hinnerk Schönemann, der die Regie in dieser Folge selbst übernommen hat: „Die Idee zu der Geschichte ,Der doppelte Lothar‘ ist entstanden, weil ich unbedingt wieder einmal mit Peter Prager nach dessen schwerer Krankheit spielen wollte“, sagt Schönemann in der Senderinfo. „Sein Reimar Vogt ist ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Darüber werden sich bestimmt auch viele Zuschauer freuen.“ Im TV können Zuschauer die neue Folge am Donnerstag, 11. Januar, um 20.15 Uhr im Ersten sehen.
Seit dem Januar 2021 war Peter Prager in der Serie nicht mehr zu sehen. Damals trauerte seine Figur, der Nachrichtendienstler Reimar Vogt, um seine Tochter. Lona Vogt (Henny Reents), Revierleiterin in Schwanitz, war zwei Folgen zuvor im Dienst ermordet worden. Neun Folgen „Nord bei Nordwest“ wurden seitdem ohne Peter Prager gedreht.

