AboAbonnieren

Kinderoper KölnEsel, Hund, Katze und Hahn auf dem Weg nach Bremen

Lesezeit 2 Minuten
Kölner Premiere der Kinderoper Bremen: Bremer Stadtmusikanten.

Unterwegs nach Bremen: Szene aus der Kinderoper in Köln. Foto: Thilo Beu

Aufführung in der Kölner Kinderoper zeigt das berühmte Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten" der Gebrüder Grimm im Staatenhaus.

Die Kölner Kinderoper zieht aktuell gen Bremen, „dort werden Märchen wirklich wahr!“ Niemand weiß, ob die berühmten Bremer Stadtmusikanten der Gebrüder Grimm jemals die Hansestadt erreicht haben. Gesichert ist: Das Märchen verweilt seit der Premiere am Wochenende als Kinderoper im Staatenhaus. Hier sind aktuell die Tiere die besseren Menschen.

„Da, wo wir sind, ist Bremen“, das konstatieren die vier Tiere Esel, Hund, Katze und Hahn, die als Pyramide weltberühmt wurden. Der türkische Komponist Attila Kadri Şendil hat dem Kinder- und Hausmärchen für die Komische Oper in Berlin eine Bühnenmusik mit Songs angelegt, die jetzt als Fassung für die Kinderoper Köln vom hiesigen Ensemble und einer Abordnung des Gürzenich-Orchesters frisch adaptiert wurde.

Dieses klassische Beispiel für den Erzähltypus „Tiere auf Reisen“ betont in seiner Kölner Aktualisierung die internationalen Charaktere der Protagonisten, die sogar zwischen verschiedenen Landessprachen wechseln, ohne damit Sprachenwirrwarr zu erzeugen. So kommt der Esel als Regisseur und Hausphilosoph aus der Türkei, er spricht von „Bremen Mizikacilari“. Für die Kinder ab fünf Jahre spiegelt das lebensnah multilinguale Libretto vielfach den Alltag, der Reisegruppe Tier verleiht es einen Flair von Individualität und Freiheit.

Kinderoper Köln: Versöhnung zum Weltfrieden

Auch die Musik überschreitet Grenzen, so mit dem Einsatz einer elektrisch verstärkten Langhalslaute, die einen arabesken Metallsaitensound einstreute. Das klassische Orchester plus Schlagzeug-Set ermächtigt den musikalischen Leiter Rainer Mühlbach, die Melange aus zeitgenössischer Tonsprache, Jazz und amerikanischem Film und Musical mitreißend auszuspielen und immer wieder in melodisch eingängigen Mitsingliedern zu erden.

Regisseurin Theresa von Halle hat ihren Protagonisten David Howes, Emmanuel Tomljenowic, Elena Plaza Cebrian und Maria Koroleva ausdrucksstarke Rollenprofile angelegt, süße Kostüme fertigte Amelie Hensel, und die friedfertige Message der Tiere gipfelte im Schlussgesang, bei dem auch die bösen ehemaligen Frauchen und Herrchen mittanzen durften – Versöhnung zum Weltenfrieden, stark gefeiert nicht nur vom jungen Publikum.

Dauer: 75 Minuten; Vorstellungen am 21. / 22. / 25. / 30. 11. und 1. /2. / 5. / 7. / 9. / 12. / 14. / 19. / 26. / 28. 12. und 7. 1. 24