Bläck Fööss in KölnKafi Biermanns letztes Konzert im Tanzbrunnen

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Als es nass wurde am Tanzbrunnen, feierten die Fans weiter. Kafi Biermann ging der Abschied vom Tanzbrunnen sichtlich nahe.

Als es nass wurde am Tanzbrunnen, feierten die Fans weiter. Kafi Biermann ging der Abschied vom Tanzbrunnen sichtlich nahe.

Köln – Kafi im kultigen Trikot der Kölner Haie, Nachfolger Mirko in dem der Geißböcke – gemeinsam schmettern sie „Mir sin die Champions he am Rhing“ nach der Melodie der legendären Queen-Hymne „We are the champions“. Das tierisch starke Duett – acht Fööss auf der Bühne – ist einer der vielen Höhepunkte der bestens aufgelegten Bläck Fööss bei ihrem 41. Konzert im Tanzbrunnen. Gemeinsam mit den Altmeistern feiern über 5000 junge und alte Fööss-Fans beim traditionellen musikalischen Familienfest, präsentiert von der Kölnischen Rundschau, trotz einsetzenden Regens ein grandioses Fest kölscher Lebensfreude, bei dem Mirko Bäumer bei seinem Gastauftritt mit professioneller Bühnenpräsenz und beeindruckendem Stimmvolumen sich in die Herzen der Fans singt.

Bei seinem ersten Auftritt bringt der 48-jährige Hennefer mit „Dä Labbes“ auch ein selbst geschriebenes Lied zu Gehör, in dem er die Eifersucht eines Vaters auf das erste Date seiner Tochter auf die Schippe nimmt. „Alles authentisch. Ist mir selber als stolzer Vater einer Tochter so gegangen. Bis zu ihrem ersten Freund war ich schließlich ihr strahlender Held“, erzählt der Sänger der Queen Kings im Gespräch mit der Rundschau und schmunzelt. Vom Auftritt „mit den alten Recken“ ist er mehr als begeistert: „Was für eine tolle Atmosphäre hier im Tanzbrunnen. Was für ein Nervenkitzel.“

Der Neue in Aktion: Mirko Bäumer kam bei den Fans gut an.

Der Neue in Aktion: Mirko Bäumer kam bei den Fans gut an.

Kafi Biermann freut sich bei seinem Open-Air-Abschied vom Tanzbrunnen über einen roten Ballon einer Verehrerin direkt vor der Bühne. „Danke Kafi!“ ist da mit liebevoll geschwungener weißer Schrift zu lesen. Einige Meter dahinter singt und schunkelt Elke Michels im schwarz-weißen Shirt der Mutter aller Kölschbands, mit allen Unterschriften der Fööss, fröhlich mit. „Der Kafi hat es als Nachfolger von Tommy Engels natürlich schwer gehabt, aber er hat seine Sache sehr gut gemacht. Schade, dass er aufhört. Aber Hauptsache die Fööss machen immer weiter“, sagt der Bläck-Fööss-Fan aus Brück. Dem kann Claudia Müller aus Buchheim nur beipflichten: „Der Kafi hat das prima gemacht. Ich habe bei ihm an der Sporthochschule in den Achtzigern studiert. Schon als Dozent habe ich ihn locker und sympathisch gefunden.“

Die Fööss beginnen ihr 38 Lieder umfassendes dreistündiges Konzert mit Stücken, in denen sie die Fahne der Freiheit hoch halten wie in der „Schlacht von Worringen“. „Wir haben unsere Freiheit mit viel Blut erkämpft. Heute haben wir die Pflicht, Opfer von Unterdrückung und Krieg bei uns aufzunehmen“, sagt Bassist Hartmut Priess unter großem Beifall. Die Band hat auch ein neues Lied im Gepäck. Mit „Jeck im Sunnesching“ prangern sie das zwanghafte Aufsetzen der Pappnaas im August an („Müsse mer dohin?“).

Mit Samba und Sirtaki trotzen Fööss und Fans dem immer stärker einsetzenden Regen, huldigen dem „Wasser vun Kölle“, feiern „Polterovend in dr Elsassstroß“, wecken die „Schäl Sick“ auf, fühlen in „Kölsche Bröck“ mit den Bröselbrücken über dem Rhein und halten den Zusammenhalt em „Veedel“ hoch. Wieder ein wunderbares Fööss-Famillich-Konzert im Tanzbrunnen – mitten ins kölsche Herz.

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