Drabenderhöhe – Im Frühjahr soll es losgehen, Ende des Jahres alles fertig sein: Die Neugestaltung des Drabenderhöher Nösnerlandparks hat nach langem Vorlauf plötzlich Fahrt aufgenommen. Die Stadt Wiehl hat am Donnerstag einen Förderbescheid bekommen, laut dem 80 Prozent der auf 250 000 Euro bezifferten Kosten mit Landes- und EU-Mitteln gedeckt werden.
Aus dem Fördertopf „Grüne Infrastruktur“ hat Wiehl bereits im vergangenen Jahr mehr als 75 000 Euro erhalten, die der Bauhof an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet für Baumpflanzungen und neue Wildblumenwiesen eingesetzt hat. Nun soll der Nösnerlandpark ökologisch aufgewertet werden. Zugleich wird er wieder als „Ort der Begegnung“ neue Attraktivität gewinnen, verspricht Bürgermeister Ulrich Stücker.
Angebote für alle Generationen
Grundlage der nun sehr bald beauftragten Planungen werden die „Wiehlgespräche“ sein, die die Stadt 2019 vor Ort veranstaltet hat und bei denen die Bürger ihre Wünsche vorbrachten. Vor diesem Hintergrund kündigt Stücker an: „Der Spielplatz wird ein neues Gesicht erhalten.“ Auch das Basket- und Volleyballfeld soll in diesem Zuge erneuert und erweitert werden, um Jugendlichen ein Angebot zu machen. Dazu kommt eine Tischtennisplatte. Das Gelände wird barrierearm gestaltet und eignet sich somit zur Begegnung der Generationen.
Reaktion vom Heimatverein
„Eine große Chance“
Heimatvereinsvorsitzender Dominik Seitz hat die Nachricht vom Förderbescheid freudig aufgenommen: „Das ist eine große Chance für den Park.“ Das Gelände sei mit seinem „70er-Jahre-Charme“ in die Jahre gekommen. Er selbst nutzt mit seiner kleinen Tochter den Spielplatz häufig und hält eine Modernisierung für notwendig. Sonst gebe es ja nur wenige derartige Spielangebote im Ort, obwohl diese für die Entwicklung der Kinder so wichtig seien. Seitz will dazu beitragen, dass die Anwohner bei den Planungen ins Boot geholt werden, die die abgebrannten Pavillons für ihre Nachbarschaftsfeste genutzt haben. (tie)
Zudem will Stücker eine Lösung für die Grillpavillons finden, die kurz vor Weihnachten abgebrannt sind – ein Problem, das im Förderantrag noch nicht bedacht werden konnte. „Wir sind in Gesprächen mit dem Heimatverein“, sagt der Bürgermeister, „aber wir wollen in diesem Zuge einen Ersatz schaffen.“ Darüber hinaus erwägt die Verwaltungsspitze, aus eigenen Mitteln zusätzlich Mobiliar und Beleuchtung zu modernisieren und die Wege zu erneuern. Der Park im Drabenderhöher Norden hat seinen Namen von der angrenzenden Straße in der Siebenbürger-Sachsen-Siedlung, die wiederum nach einer Region in Nordsiebenbürgen benannt wurde. Angelegt wurde der Park in den 1970er Jahren im Zuge der Siedlungserweiterung.
Ökologische Aufwertung in Planung
Die damals gängige Gestaltung mit Bäumen und großen Rasenflächen entspricht nicht mehr den aktuellen Standards. Darum plant die Stadt auch eine ökologische Aufwertung. Entstehen soll „eine vielfältige Struktur“ mit Wildkräutern und Sträuchern. Dazu gehört eine Feuchtwiese und ein mit 18 Bäumen ausgestatteter Obsthof. Bei der Auswahl der heimischen Sorten wird die Biologischen Station Oberberg beteiligt. Weitere Laubbäume und Solitärsträucher sollen die Aufenthaltsqualität im Park erhöhen. Auch dieser Wunsch sei im Rahmen der „Wiehlgespräche“ vorgetragen worden, sagt Stücker.
Das Konzept der Stadt sieht vor: „Insgesamt erhält die neue Anlage einen offenen Charakter ohne strenge Grenzen zu den umliegenden Gärten und wird somit zu so etwas wie einem Nachbarschaftspark. Die öffentliche Fläche steht den verschiedensten Nutzungen offen: ob es um eine Joggingstrecke geht, einen Spaziergang oder ein Picknick auf der Wiese. Der Park bietet sich allen als Grün- und Erholungsraum an.“
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Bürgermeister Stücker freut sich, dass die Stadt nach dem Förderbescheid für das Clubhaus des Fußballvereins auf der Eichhardt innerhalb weniger Tage schon wieder eine Finanzspritze einkalkulieren kann. „Das ist ein schöner Jahresbeginn, so soll es bleiben.“ Erst kürzlich war aus den Reihen der SPD kritisiert worden, dass die Freizeitangebote in Drabenderhöhe vernachlässigt würden. Vor diesem Hintergrund merkt Stücker an, dass das Dorf nach dem Brandweiher-Projekt und vor allem dem geplanten Kulturhaus-Umbau jetzt schon zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit im Fokus der Stadtentwicklung stehe. „Das zeigt, wie wichtig uns die Ortsteile sind.“