Mosaikdrache auf dem Lärmschutzwal„Drawabu“ blickt gen Manheim

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Besetzt  hielten Kinder des Buirer Kinder- und Jugendchores den Drachen während der Feier zur Namensgebung und Schenkung.

Besetzt  hielten Kinder des Buirer Kinder- und Jugendchores den Drachen während der Feier zur Namensgebung und Schenkung.

Kerpen-Buir – Noch bevor Schaulustige am Samstagnachmittag den südlichen Zipfel des Lärmschutzwalls erklimmen, haben Kinder in blauen T-Shirts den Rücken des rund 15 Meter langen Ungeheuers aus Beton buchstäblich besetzt. Es sind die Kinder des Kinder- und Jugendchores Buir, die sich unter der Leitung von Uwe van Egdom für die Schenkung des Kunstwerkes an die Stadt Kerpen und dessen Namensgebung bereits warmsingen. Unter ihnen finden sich solche, die selbst die neun Einzelteile zwischen Drachenkopf und Schwanz mit bunten Mosaiken geschmückt haben, wie Noten und Regenbogen. Solche, die auch den Kindergarten „Klein Föß“ besuchen, zeigen stolz die kleinen „Patschefüße“ vor, die sie mit bunten Steinen abgebildet haben. Derweil sehen andere Kinder den bunten Kopf des Drachens als Herausforderung für ihre Kletterkünste an.

Seit Anfang des Jahres entstand die Großskulptur in der Werkstatt des Mosaikkünstlers Michael Müller. Was die technische Ausführung der Gestalt des Lindwurms anging, steuerte der Betonkünstler Dirk Kerver aus Eschweiler über Feld sein Wissen bei. Auf einer Hohlform aus Armiereisen und Matten habe er 25 Quadratmeter Spezialbeton in einer Stärke von bis zu vier Zentimetern aufgebracht, berichtet Kerver. In Gemeinschaftsarbeit mit Mosaikkünstler Müller hatten neben den Chören und den Kindern von „Klein Föß“ noch die Kinder des Kindergartens St. Michael, der Grundschule im Park und der Mühlenfeldschule in Sindorf den Drachen mit Mosaiken verschönert, gesponsert von vielen ortsansässigen Firmen, der Deutschen Organisation für Mosaikkunst und RWE-Power.

Als „Drache, der seinen Namen“ vergaß, stellte Walburga Böll das Fabelwesen in einer Geschichte vor. Ein Zustand, den die Kinder selbst beseitigten. „Helmut“, „Gundolf“, „Buirix“, „Buirolinchen“, „Wallbuiri“ oder einfach „Walli“ hatten sie sich ausgedacht. Vorschläge für die Namensgebung hätten der Kunstgemeinschaft HandFest Kerpen von den Kindern, die bunte Mosaike für das 15 Meter lange Ungeheuer entwarfen, in Hülle und Fülle vorgelegen, berichtete die Vorsitzende Uta Stöttner. Die Mitglieder der Kunstgemein

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schaft, die als Rahmenprogramm noch einen Kunsthandwerkermarkt ausrichtete, fanden den Vorschlag „Drawabu“ von Kira Wallenweber am schönsten, in die engere Wahl hatten sie auch „Buirago“ von Vanessa Schmitz und „Walldino’“ von den Freunden Vivien Hermann und Lorenz Kraut gezogen.

Als „Anziehungspunkt für den Wall“ erfülle der Drache jetzt eine Rolle neben dem „sozialen Zweck“, der gemeinsamen Gestaltung, sind sich die Künstler Müller und Kerver einig.

Als „Symbol der Wehrhaftigkeit“ sah Bürgermeisterin Marlies Sieburg das Kunstwerk. Zumal Drawabu finster gegen Manheim blicke, wo demnächst nichts mehr zu sehen sei, fand Uta Stöttner.

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