Zeichen gegen HassBreites Bündnis demonstriert in Windeck für Demokratie und Vielfalt

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Mit Fahnen und Transparenten bekannten sich bei der Auftaktkundgebung neben dem Windecker Rathaus rund 500 Menschen zu Demokratie und gesellschaftlicher Vielfalt.

„Windeck bleibt bunt“ war das Motto der Kundgebung, zu der auch sich in Windeck rund 500 Menschen versammelten.

Ein breites Bündnis hatte in Windeck zur Demonstration aufgerufen. Rund 500 Menschen folgten dem Aufruf.

Auch an der Oberen Sieg haben Menschen gegen Rassismus, Ausgrenzung und Hass demonstriert. Rund 500 Menschen folgten am späten Mittwochnachmittag unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt. Windeck bleibt bunt“ einer Einladung des Windecker Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt (Awo).

Dem Aufruf zur Kundgebung hatte sich ein breites gesellschaftliches Bündnis angeschlossen, darunter die im Gemeinderat vertretenen Fraktionen, die Frauen-Union und die Windecker Ortsgruppe des Rheinisch-Bergischen Naturschutzbundes. Auch die Flüchtlingshilfe Windeck, die örtliche Klima-Initiative, die christlichen Kirchengemeinden und der Förderverein der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ des Rhein-Sieg-Kreises standen hinter dem Aufruf.

Erinnerung an das Schicksal der Juden im Rhein-Sieg-Kreis

„Ich habe diese Veranstaltung angemeldet, weil wir mit euch zusammen einstehen wollen für Demokratie und Vielfalt“, sagte Mit-Organisatorin Anne Röhrig von der Awo beim Auftakt der Demonstration am Rosbacher Rathaus. „Als Zivilgesellschaft wenden wir uns gegen Rassismus, Antisemitismus und völkisches Gedankengut. Wir lehnen jede Form von Gewalt und Hass ab.“

Anlass auch dieser Demonstration war das im Januar bekanntgewordene Geheimtreffen von Vertretern der AfD und anderen Rechtsextremisten, bei dem es unter anderem um die Vertreibung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland ging, verharmlosend als „Remigration“ bezeichnet.

Bei der Demonstration in Windeck zeigt eine Teilnehmerin ein Plakat gegen die AfD.

Auf Plakaten erteilten Demonstranten rechtsextremistischen Bestrebungen in der Politik eine Absage.

„Nazis haben schon früher für ihre Straftaten harmlos klingende Begriffe verwendet“, erinnerte Röhrig am Beispiel der aus Rosbach stammenden Jüdin Frieda Seligmann. Deren Deportation ins Vernichtungslager Sobibor im Jahr 1942 sei von den Nationalsozialisten verschleiernd als „Evakuierung in den Osten“ bezeichnet worden. Auch im Andenken an die Familie Seligmann führte der Demonstrationszug durch die Gemeinde an der Gedenkstätte vorbei.

Windecks Bürgermeisterin Alexandra Gauß (Grüne) appellierte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung, sich aktiv für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus einzusetzen. „Wir haben alle noch gut in Erinnerung, wie schnell sich eine Infektion ausbreitet, gar zu einer Pandemie werden kann„, sagte sie. „Vergleichen wir unsere Demokratie mit einem lebenden Organismus, dann hat dieser erhöhte Temperatur.“

Deshalb gelte es jetzt, die Abwehrkräfte der demokratischen Gesellschaft zu stärken. „Die beste Medizin gegen die erhöhte Temperatur unserer Demokratie ist es, wählen zu gehen und für sie einzustehen.“

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