Hauptrunden-Finale der DELKölner Haie enttäuschen gegen Mannheim

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Kölns Trainer Uwe Krupp fasst sich ans Kinn. Sein Team liegt in dem Moment hinten. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kölns Trainer Uwe Krupp fasst sich ans Kinn. Sein Team ist gerade in Rückstand geraten. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Kölner Haie haben die Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga nur auf Platz acht abgeschlossen. Damit spielt der KEC in der 1. Playoff-Runde ab Sonntag gegen Ingolstadt. 

Die Kölner Haie haben ihre enttäuschende Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit einer Enttäuschung und nur auf Platz acht beendet. Der achtfache deutsche Meister unterlag am 52. und letzten Spieltag in der vollbesetzten LanxessArena Mannheim mit sage und schreibe 1:6 (1:2, 0:2, 0:2) und musste Rang sieben an die Adler abgeben. Der KEC tritt damit in der ersten Playoff-Runde mit Heimrecht gegen den Neunten ERC Ingolstadt an. Spiel eins der „best-of-three“- Serie steigt am Sonntag (14 Uhr/MagentaSport) in Ingolstadt. Sollten sich die Haie durchsetzen, wartet im Viertelfinale Hauptrundensieger Bremerhaven oder die Eisbären Berlin

Haie-Chefcoach Uwe Krupp entschied sich zum Hauptrundenfinale für Mirko Pantkowski als Goalie. Tobias Ancicka erhielt als Nummer eins der Kölner vor der ersten Playoff-Runde also noch einmal eine Verschnaufpause. Stürmer Frederik Storm kehrte nach Verletzung und zwei Spielen Pause ins Line-up zurück. Der Däne komplettierte die vierte Reihe mit Robin Van Calster und Elias Lindner, um vor Sonntag wieder in den Spielrhythmus zu kommen. Verteidiger Andrej Sustr fehlte dagegen angeschlagen.

Arena zum sechsten Mal ausverkauft

Die Ausgangssituation war klar. Köln und Mannheim stritten im direkten Duell genauso um die Plätze sieben und acht wie Ingolstadt und Nürnberg im direkten Duell um Rang neun oder zehn. Eine schöne Konstellation für den 52. und letzten Spieltag, aber nur ein schwacher Trost für Haie und Adler, die den direkten Einzug ins Viertelfinale verpasst haben. In der vergangenen Saison hatten sich beide Teams noch in der Runde der besten Acht duelliert. Mannheim gewann die „best-of-seven-Serie“ mit 4:2.

Die Eishockey-Fans in der mit 18.600 Zuschauern zum sechsten Mal in dieser Saison ausverkauften LanxessArena freuten sich so oder so auf ein prickelndes. Die Atmosphäre versprühte vom ersten Bully an Playoff-Atmosphäre und eben jene gab es dann auch auf dem Eis zu sehen. Ging es doch für die beiden Kontrahenten in diesem DEL-Klassiker auch darum, sich in den Playoff-Modus zu bringen.

Bast bringt Haie in Führung

Den Kölnern reichte vor dem Anpfiff aufgrund des besseren Torverhältnisses ein Punkt, um Platz sieben zu sichern. Das Krupp-Team begann dementsprechend etwas abwartender als die Gäste, ließ aber keine Großchancen zu und ging in Führung. Ex-Adler Jason Bast überraschte Arno Tiefensee im Mannheimer Tor zum 1:0 (6.).

Die Haie hätten erhöhen können, Gregor MacLeod und Alexandre Grenier verpassten aber das 2:0 (10.). Mannheim schlug aber schnell und auch doppelt zurück. Erst nutzte Daniel Fischbuch einen Kölner Stellungsfehler an der Blauen LInie zum 1:1 (13.). Dann lenkte David McIntyre einen Pass von Jyrki Jokipaka mit dem Schlittschuh zum1:2 ins eigene Tor (19.). Die bessere Chance auf einen Treffer hatte zuvor Grenier, der frei vor Tiefensee nur einen schwachen Abschluss zustande brachte (18.). Der KEC war nach 20 Minuten auf Platz acht zurückgefallen und es sah so aus, als ob der Playoff-Gegner Ingolstadt werden würde. Der ERC führte nach dem ersten Drittel 3:0 gegen Nürnberg. Am Ende gewannen die Panther nach zwischenzeitlichem 3:4-Rückstand mit 5:4 nach Verlängerung und hielten so Rang neun.

Unfassbarer Wechselfehler in Unterzahl

Der zweite Abschnitt begann für die Haie fürchterlich. Nach einer Strafzeit gegen Jan-Luca Sennhenn vergaben Bast (23.) und Brady Austin   (24.) zwei aussichtsreiche Unterzahl-Konter. Dann leisteten sich die Hausherren bei Vier gegen Fünf, also in der denkbar ungünstigsten Situation, einen unfassbaren Wechselfehler, der die Adler für 29 Sekunden in doppelte Überzahl brachte (25.). Matthias Plachta (25.) und Fischbuch (26.) bestraften die Kölner Dummheit innerhalb von 34 Sekunden mit einem Doppelschlag eiskalt zum 1:4 und sorgten früh für eine Vorentscheidung.

So kann man kurz vor den Playoffs nicht auftreten.
Moritz Müller, Kapitän der Kölner Haie

Die Haie hatten sich zum wiederholten Male in dieser Saison selbst besiegt. Von der anfänglichen Playoff-Atmosphäre war nichts mehr zu spüren. In der still gewordenen LanxessArena waren nur noch die gut 600 Adler-Fans sowie vereinzelte „Krupp raus“ zu hören. Nach dem 1:5 durch Ryan MacInnis (49.), gab es dann sogar Pfiffe von den Rängen. Nach dem 1:6 durch Fischbuchs dritten Treffer (55.) verließen die Zuschauer die Arena in Scharen. Die, die blieben verabschiedeten den KEC mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Playoffs.

Aus dem Spiel war längst die Luft raus. Beide Teams legten angesichts ihrer bevorstehenden Spiele am Sonntag den Schongang ein. Die Kölner enttäuschten dabei erneut ihr treues Publikum. Die einzige Hoffnung ist, dass sie nun bis Sonntag einen Turnaround finden. Eine Vorstellung, die nach dem Offenbarungseid an diesem Freitagabend allerdings äußerst schwerfällt. „So kann man kurz vor den Playoffs nicht auftreten. Wir können jetzt alles wieder auf null stellen, dafür müssen aber alle alles für das Team geben“, sagte Haie-Kapitän Moritz Müller.


Statistik zum Spiel:

Kölner Haie: Pantkowski; Sieloff, Müller; Bailen, Austin; Sennhenn, Dietz; Bast, McIntyre, Proft; Wohlgemuth, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Lindner, Van Calster, Storm. – SR.: Ansons/Schukies. – Zuschauer: 18.600. – Tore: 1:0 Bast (6:00/McIntyre, Storm), 1:1 Fischbuch (12:31), 1:2 Jokkipaka (18:23), 1:3 Plachta (24:32/PP2), 1:4 Fischbuch (25:16/PP1), 1:5 MacInnis (48:39), 1:6 Fischbuch (54:41). – Strafminuten: Köln 8; Mannheim 6.

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