Kreischalarm in Morsbach2500 Müeschbejer Mädchen feiern bei der Damensitzung den Karneval

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Die Band Paveier spielt auf einer Bühne in einem Karnevalsfestzelt.

Bei der Hymne „Leev Marie“ und dem Gastspiel der Paveier hob das Festzelt endgültig ab.

Das Programm der Morsbacher Damensitzung hatte dank kölschen Top-Bands und kreativen Einlagen aus der Nachbarschaft viel zu bieten.

Bei den zwei vollständig ausverkauften Damensitzungen der Karnevalsgesellschaft Morsbach feierten am Mittwoch und Donnerstag insgesamt 2500 jecke Wiever zusammen den Karneval. „Böse Menschen haben keine Lieder, wo man singt, da lasst Euch nieder“, begrüßte Sitzungspräsidentin Monica Stausberg die bunt kostümierten Damen im Festzelt in den Wisserauen: „Lasst uns den ganzen Driss vergessen und heute einfach nur feiern.“

„Der Nachwuchs ist das Wichtigste – die Kinder sind das Saatgut der Gesellschaft“, kündigte sie die rund 20-köpfige Kindergarde an, die unter ihrem Speis Max Hombach als Eisbrecher zwei flotte Tänze aufführte, gekrönt von einer anmutigen Darbietung des Tanzpaares Anna Becher (10) und ihrer ein Jahr älteren Partnerin Darlyn Gontermann. Das Publikum jubelte und Monica Stausberg war begeistert: „Mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich diese Truppe sehe.“

Duo „Willi & Ernst“ traf erstmals in Morsbach auf

Erstmals in Morsbach trat das Duo „Willi & Ernst“ auf die Bühne. Als Rentner nahmen Dirk Zimmer und Markus Kirschaum nicht nur den Thermomix aufs Korn, sondern bandelten auch mit dem Publikum an. „Die Damen hier sind so gut drauf und wir haben noch zwei Tabletten“, freute sich Willi, doch Ernst schränkte ein: „Das ist aber Marcumar und da fließt das Blut in die falsche Richtung.“ Mit der als Bibo kostümierten Carla fand Willi dann doch noch seine Traumfrau und sang ein Lied für sie, zu dem die Frauen ausgelassen vor der Bühne tanzten.

Dort blieben sie auch gleich für den Auftritt der Kölschband Brings, die gleich mit ihrem ersten Song „Sünderlein“ den Saal zum Kochen brachte. Bei „Polka, Polka, Polka“ ging so richtig die Post ab, bis der Saal zu Hunderten Handylampen bei „Die Liebe gewinnt“ schunkelte. „Nach so viel Adrenalin müssen wir erst einmal durchatmen“, bekannte Stausberg, doch dazu ließ Putzfrau „Achnes Kasulke“ alias Annette Esser keine Zeit.

Die lustige Reinigungsfachkraft, die nichts unter den Teppich kehrt, feudelte zu „Das bisschen Haushalt“ die Bühne gründlich mit ihrem Glitzermob durch. Beim Durchblättern von Prospekten sei ihr aufgefallen, dass es jetzt viele Fitnessutensilien gebe – neben Hoola Hoops auch Fitness-Reifen und vor allem vegane Leggins: „Da musste ich erstmal schlucken.“ Dann habe sie sich aber an die altbewährten Liegestütze gehalten: „Liegen kann ich und Stütze kriege ich.“

Mit den Kerlen habe sie so ihre Probleme, besonders mit ihrem Erwin. Dem sei neulich eine Tasse heruntergefallen und sie habe sofort angeboten, mit dem Besen zu kommen. Darauf er: „Wieso, das Stück kannst du aber doch laufen.“ Achnes Kasulke schilderte danach, dass wissenschaftlich erwiesen sei, dass Joggen ohne BH zu längeren Brüsten führe: „Seitdem rennt mein Nachbar ohne Unterhose durch die Gegend.“

Die Weiber jubelten und „Cat Ballou“ steigerte die Stimmung weiter bis zum Auftritt von Prinz Markus I. nebst Gefolge. Die „Drummerholics“ wirbelten mit ihren Trommelstöcken, bevor Torben Klein, die „Fauth Dance Company“ und die „Klüngelköpp“ und die „Paveier“ das Zelt zum Beben brachten. Zum Schluss erntete das Männerballett „Halbe Lungen“ vom Fensdorfer Karnevals-Club in neonleuchtenden Kostümen kreischenden Beifall.

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