1. Playoff-RundeJustin Schütz führt die Kölner Haie zum Sieg

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Dreierpack: Stürmer Justin Schütz führte die Kölner Haie zum Sieg in Ingolstadt.

Dreierpack: Stürmer Justin Schütz führte die Kölner Haie zum Sieg in Ingolstadt.

Die Kölner Haie stehen mit einem Bein im Viertelfinale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft. Der KEC gewann am Sonntag Spiel eins der ersten Playoff-Runde in Ingolstadt überlegen.

Die Kölner Haie haben auf ihrer langen Busfahrt am Samstag nach Ingolstadt erfolgreich den Resetknopf für Playoffs 2024 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gedrückt. Der achtfache Meister ließ seiner enttäuschenden Hauptrunde mit dem peinlichen 1:6-Abschluss am Freitag in der heimischen LanxessArena gegen Adler Mannheim im ersten Spiel der 1. Playoff-Runde ein überlegenes 5:1 (2:0, 3:1, 0:0) beim ERC Ingolstadt folgen.

„Die Stimmung im Team vor dem Spiel war sehr gut. Wir haben eine konzentrierte Leistung gebracht und einen wichtigen ersten Sieg in dieser kurzen Serie gehol“t, freute sich Kapitän Moritz Müller, der von allen Kölnern die meiste Eiszeit hatte.

Spieler des Spiels war aber Justin Schütz mit seinem ersten Dreierpack in der DEL. Der Haie-Stürmer hatte nach dem Hauptrunden-Abschluss am Freitag die „Charakterfrage“ an sein Team gestellt. „Heute war ein richtiges Zeichen. In den Playoffs gilt es unseren Charakter zu zeigen. Am Mittwoch müssen wir wieder so spielen und die Serie zumachen“, forderte der 23-Jährige.

Dem KEC fehlt in der „best of three“-Serie nur noch ein Sieg, um in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Dort würde im Erfolgsfall im „best of seven“-Modus ab dem 17. März Hauptrundensieger Bremerhaven oder die Eisbären Berlin warten.

Heute war ein Zeichen. In den Playoffs gilt es unseren Charakter zu zeigen.
Justin Schütz, dreifacher Torschütze der Kölner Haie

Haie-Chefcoach Uwe Krupp, der sich nach dem Spiel nicht äußern wollte,  veränderte sein Team im Vergleich zum Debakel gegen Mannheim nur auf einer Position. Tobias Ancicka stand wie erwartet wieder für Mirko Pantkowski zwischen den Pfosten und feierte seine DEL-Playoff-Premiere. Zudem tauschte Frederik Storm mit Carter Proft die Sturmreihen. Verteidiger Andrej Sustr musste ebenso erneut passen wie Mark Olver.

Das erste Drittel lief nahezu perfekt für die Kölner. Die Defensive ließ mit dem sicheren Ancicka im Tor nichts anbrennen und hatte sich hervorragend auf die schnellen Konter der Schanzer eingestellt. Offensiv begann es   etwas holprig, aber das Spielglück half den Haien. Ein Schuss von Kapitän   Moritz Müller prallte gegen den Rücken von Justin Schütz und von dort zum 0:1 ins Tor (5.). Der 28. Saisontreffer des besten Hauptrunden-Torschützen der DEL.

Nummer 29 sollte noch im ersten Abschnitt folgen. 17,2 Sekunden vor dem Drittelende nutzen Gregor MacLeod und Alexandre Grenier einen Ingolstädter Puckverlust im eigenen Drittel, um Schütz freizuspielen, der ERC-Goalie Michael Garteig keine Chance ließ (20.). Hätte der KEC nicht drei Powerplays ungenutzt liegen lassen, wäre die Führung nach 20 Minuten sogar noch höher ausgefallen, denn die Gastgeber hatten offensiv kaum Gefährliches anzubieten.

ERC-Goalie hilft den Haien zweimal

„Es ist eine neue Saison und alle fangen bei null an“, brachte der Ex-Ingolstädter Storm das Playoff-Motto in der ersten Drittelpause bei MagentaSport auf den Punkt. Die Haie nahmen es sich weiter zu Herzen und konnten sich dabei auf ihre Top-Reihe mit MacLeod, Schütz und Grenier verlassen. Bei Greniers schnellem 3:0 zum Auftakt des zweiten Durchgangs (21.) und dem 30. Saisontor von Schütz (29.) half Garteig kräftig mit. Bis dahin war Schütz an allen Treffern beteiligt.

Weil die Kölner Defensive weiter stabil stand und Krupps Team auch den frühen, verletzungsbedingten Ausfall von Jason Bast (9.) wegsteckte, war das Spiel nach MacLeods Powerplay-Tor zum 0:5 (34.) entschieden und für Michael Garteig beendet. Back up-Goalie Devin Williams kam für den 32-jährigen Kanadier. Immerhin durfte der Tabellenneunte der Hauptrunde durch das 1:5 von Patrik Virta (38.) mit einem etwas besseren Gefühl in die zweite Pause gehen.

Spiel zwei am Mittwoch in Köln

Das erste Duell zwischen den beiden Teams, die sich zum siebten Mal in der Playoff-Serie gegenüberstehen (jeweils drei Siege) und zum dritten Mal in der 1. Runde, war aber gelaufen. Im Schlussdrittel nahmen beide Teams die Härte raus und waren darum bemüht, sich schon mal mental auf Spiel zwei vorzubereiten.

Das steigt am Mittwoch (19.30 Uhr/MagentaSport) in der wahrscheinlich erneut ausverkauften LanxessArena. Am Sonntag hatten die Haie bereits mehr als 17.000 Tickets verkauft. Sollte Ingolstadt ausgleichen, käme es am Donnerstagabend erneut in Köln zum dritten Duell. Als Achter der Hauptrunde genießt der KEC in der 1. Playoff-Runde im entscheidenden Spiel Heimrecht.


Statistik zum Spiel:

Kölner Haie: Ancicka; Sieloff, Müller; Bailen, Austin; Sennhenn, Dietz; Bast, McIntyre, Storm; Wohlgemuth, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Lindner, Proft, Van Calster. – SR.: MacFarlane/Schrader. –Zuschauer: 4125. –Tore: 0:1 Schütz (4:51/Müller, Bast), 0:2 Schütz (19:43/MacLeod, Grenier), 0:3 Grenier (20:49/Schütz, MacLeoad), 0:4 Schütz (28:55/Grenier, MacLeod), 0:5 MacLeod (33:32/Bailen, Aubry, PP1), 1:5 Virta (37:25). – Strafminuten: Ingolstadt 14; Köln 14.

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