Taxifahrer fordern, das Preismodell von Taxis auf Plattformen wie Uber auszudehnen, um Wettbewerbsnachteile zu beseitigen.
Demo der TaxifahrerWarum die Preisbindung ausgeweitet werden sollte

Bundesweit haben Taxifahrer mit Autokorsos für fairen Wettbewerb demonstriert, so auch in Düsseldorf
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Wer bestimmt, was eine Taxifahrt kostet? Das ist vielerorts nicht das Taxiunternehmen, sondern der Stadt-, beziehungsweise der Gemeinderat. Kommunen können nämlich einen Preiskorridor für Taxis festlegen. Nur für Taxis. Obwohl es längst Alternativen zum klassischen Taxi gibt, für die diese Regeln nicht gelten.
Für Konkurrenten wie Uber und Lyft gilt diese Einschränkung nämlich nicht, sodass sie billigere Fahrten anbieten können. Es ist eine doppelte Benachteiligung. Denn die Apps haben sowieso schon einen Kostenvorteil gegenüber den herkömmlichen Taxis. Und zwar zu Lasten ihrer Fahrer. Diese sind, anders als die meisten Taxifahrer, keine Angestellten mit Anspruch auf Sozialversicherungsbeiträge und Mindestlohn.
Technisch gesehen bieten die Milliardenkonzerne keine Fahrten an, sondern lediglich eine Plattform, auf der Fahrer und Kunden zueinander finden. Dabei bestimmen sie mit ihren Algorithmen freilich auch, was die Fahrt zu kosten hat.
Durch die Regeln aus der Zeit des Taximonopols entsteht ein unfairer Wettbewerb und die gegenüber den Fahrern unsozialen Praktiken der Plattformbetreiber werden auch noch belohnt.
Muss die benachteiligende Preisbindung für Taxis weg? Im Gegenteil: Kommunen sollten sie auf die Plattformen ausweiten, wie es auch das Taxifahrerbündnis fordert. So würden die App-Anbieter nicht auch noch einen Vorteil daraus ziehen, dass sie keine Verantwortung für ihre De-facto-Mitarbeiter übernehmen. In Städten wie Frankfurt und München wird diese Praxis längst umgesetzt und sollte Schule machen.