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Langschläfer mit VorzugsseiteKatzen sind Linksschläfer – aus gutem Grund

Lesezeit 2 Minuten
Katzen schlummern einer Studie zufolge am liebsten auf der linken Seite liegend. (Archivbild)

Katzen schlummern einer Studie zufolge am liebsten auf der linken Seite liegend. (Archivbild)

Katzenvideos erfreuen sich in sozialen Medien großer Beliebtheit. Wissenschaftlern ist beim Schauen eine Eigenheit aufgefallen – für die sie auch gleich eine mögliche Erklärung liefern.

Katzen schlummern einer Studie zufolge am liebsten auf der linken Seite liegend. Das sei vermutlich eine evolutionär entstandene Überlebensstrategie, heißt es im Fachjournal „Current Biology“. Aufgrund ihrer Hirnstruktur könnten die Tiere so nach dem Aufwachen schneller auf Angreifer oder Beute reagieren.

Tiere sind im Schlaf besonders verwundbar – und Katzen verbringen jeden Tag 12 bis 16 Stunden damit, häufig leicht erhöht liegend, etwa auf Stufen oder dem Sofa. Das Team um Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum wertete nun 408 Youtube-Videos von schlafenden Katzen aus. Etwa zwei Drittel der Tiere bevorzugten demnach eine linksseitige Schlafposition.

Ist die Hirnstruktur der Grund?

Die Forschenden haben auch eine Hypothese zum Grund: Diese Schlafposition erhöhe vermutlich die Chance, etwaige Raubtiere oder Beute nach dem Aufwachen schnell zu entdecken.

Hintergrund ist, dass die Hirnhälften auf unterschiedliche Dinge spezialisiert sind. Die rechte Gehirnhälfte dominiert Güntürküns Team zufolge bei der räumlichen Aufmerksamkeit, der Verarbeitung von Gefahren und der Koordination schneller Fluchtbewegungen. Und erhöht auf der linken Seite schlummernde Katzen nehmen ihre Umgebung beim Aufwachen mit der linken Hälfte des Sehfelds wahr – das in der rechten Gehirnhälfte verarbeitet wird. Liegt die Katze auf der rechten Seite, wird ihr linkes Sehfeld vom eigenen Körper eingeschränkt.

„Auf der linken Seite zu schlafen, kann somit eine Überlebensstrategie darstellen“, lautet das Fazit der Forschenden. Bei den meisten Arten reagieren demnach Tiere schneller, wenn sich ein Raubtier von links nähert. „Weitere Faktoren können nicht ausgeschlossen werden“, betont das Team jedoch auch. Weitere Forschung zur Entstehung solcher Asymmetrien sei sinnvoll. (dpa)