Abnehmen mit PillenDiätmittel im Selbsttest
Formoline L112
Preis: 25 bis 30 Euro (Packung mit 48 Kapseln, reicht für 12 Tage)
Zusammensetzung/WirkweiseBei diesem Produkt handelt es sich um ein Medizinprodukt, also kein Medikament. Es ist natürlichen Ursprungs, beinhaltet die Wirkstoffe L 112 vom D-Glucosamin und N-Acetyl-Glucosamin aus Krebstierpanzer. Dem Hauptwirkstoff Polyglucosamin wird eine sehr hohe Fettbindekapazität zugeschrieben, so dass die Aufnahme der Nahrungsfette aus dem Darm reduziert wird. Der Hauptinhaltsstoff ist unverdaulich, wird also mit den daran gebunden Fetten wieder ausgeschieden. Ansonsten sind die Tabletten angereichert mit Cellulose, Vitamin C und Weinsäure. Der Hersteller empfiehlt das Produkt zur Behandlung von Übergewicht, zur Gewichtskontrolle und zur reduzierten Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung. Will man damit abnehmen, sind zweimal zwei Tabletten täglich angedacht, jeweils am Ende der fetthaltigsten Mahlzeiten. Will man sein Gewicht damit kontrollieren, sollen zweimal eine Tablette eingenommen werden, gegen Ende der Mahlzeiten mit dem höchsten Fettgehalt.
Subjektiver ErfahrungsberichtEine äußerst einfache Handhabe, nur Tablettenschlucken. Kein Zählen, Abwiegen, Anrühren, Vorkochen. Aber sicherlich ist das Produkt für Menschen gedacht, die grundsätzlich etwas an ihrer Ernährung ändern wollen oder sollten. Also Chips, Schokolade, Kuchen in täglicher Menge zu sich nehmen, die bei mir die Jahresration ausmachen. Und da liegt vermutlich das Problem: Ich esse aller Wahrscheinlichkeit nach zu wenig Fett, das von Formoline 112 gebunden werden könnte.
Gewichtsabnahme in Kilo: 0,0 in 12 Tagen
FazitDas Ergebnis ist bei mir ernüchternd.
EmpfehlungVielleicht zeigt es bei übergewichtigen Menschen Wirkung? Auf dem Beipackzettel sind immerhin wichtige Hinweise zu finden, wie etwa jener, dass schon 40 Kalorien am Tag zu viel zu einer jährlichen Gewichtszunahme von zwei Kilo führen. 40 Kalorien liefern übrigens 14 Erdnüsse, 1 Stück Vollmilchschokolade oder 11 Gramm Gouda. Ich werde wieder laufen gehen, das führt schneller und vor allem auch wesentlich günstiger ans Ziel (eine Packung kostet um die 25 Euro). Aber Schaden haben die Tabletten auch keinen angerichtet, sie lassen sich leicht schlucken, verursachen keine Magenschmerzen oder anderes.
Testerin: Eva Reik, Alter: 41 Jahre, BMI: 21 , Sport: Laufen, Langhanteltraining, mit dem Fahrrad zur Arbeit, insgesamt drei bis vier Einheiten pro Woche
XLS-Medical Direct
Preis: 69,95 Euro für eine Monatspackung (90 Sticks)
Zusammensetzung/WirkweiseDas Medizinprodukt enthält den aus Pflanzen gewonnenen Faserstoff Litramine. Er soll einen Teil der Nahrungsfette binden und einen Komplex aus Fett und Litraminen bilden, der dann unverdaut wieder ausgeschieden wird. Somit können die Kalorien aus dem Nahrungsfett nicht vom Körper aufgenommen werden. Außerdem soll der unverdauliche Komplex während der Magenpassage das Sättigungsgefühl erhöhen. Das Produkt schmeckt und sieht aus wie Brausepulver und ist in kleinen Tütchen verpackt, die man überall mit hinnehmen kann. Dreimal täglich soll man das Pulver direkt nach dem Essen ohne Flüssigkeit in den Mund schütten und schlucken.
Subjektiver ErfahrungsberichtEinfacher geht es nicht: Nach jedem Essen einfach eine Tüte Brause aufmachen, in den Mund schütten, fertig. Natürlich glaube ich nicht, dass das funktionieren kann. Einen Monat lang soll man das Pulver dreimal täglich schlucken und so einen Großteil des Nahrungsfettes wieder ausscheiden. Immerhin findet sich in der Beilage der Hinweis, dass Erfolge sich nur zeigen werden, wenn man gleichzeitig weniger isst und sich mehr bewegt. Das klappt bei mir, was das Essen betrifft, mal besser, mal schlechter. Nach gut drei Wochen habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass das Pulver etwas gebracht hat. Dass es gar nicht gewirkt hat, würde ich aber auch nicht sagen. Schmecken tut es zumindest gut, süß und beerig. Fast wie ein kleiner Nachtisch. Doch Vorsicht: Nicht alles auf einmal in den Mund schütten, sonst muss man sofort husten.
Gewichtsabnahme in Kilo Nicht nennenswert – in vier Wochen. Die Gewichtsanzeige auf meiner Waage schwankt dauernd zwischen ein bis zwei Kilo mehr oder weniger. Ich nehme aber generell schwer ab.
FazitMeine Hüften kommen mir straffer vor, das liegt aber vermutlich am Sport. Einen bahnbrechenden Erfolg gibt es leider nicht. Möglicherweise liegt das aber auch an mir und meiner Ernährung, die nicht immer konsequent genug war.
EmpfehlungWürde ich empfehlen, weil es sehr leicht in der Handhabung und gut in den Alltag zu integrieren ist. Zumindest besteht die Hoffnung, einen Teil der Kalorien aus dem Nahrungsfett einzusparen. Da der Wirkstoff größtenteils pflanzlich ist, gibt es eigentlich keine Einwände gegen die Einnahme.
Testerin: Tanja Wessendorf, Alter: 36 Jahre, BMI: 22,8 Sport: Drei- bis viermal wöchentlich Kampfsport, Laufen
Xlim Aktiv
Preis: Das Starterpaket kostet 39,80 Euro (reicht für 14 Tage)
Zusammensetzung/Wirkweise Die Idee bei dieser Formula-Diät: Abnehmen bei ausgewogener Ernährung in Verbindung mit körperlicher Bewegung. Laut Hersteller wird mit der Ersatznahrung der Stoffwechsel aktiv umgestellt, um die Fettverbrennung anzukurbeln und die Zuckerreserven aus der Leber zu entfernen. Die Inhaltsstoffe der Mix-Mahlzeiten bestehen aus Mineralstoffen (Zink, Folsäure, Eisen) und Vitaminen. Ein hoher Eiweiß-Gehalt fördert den Muskelaufbau/den Erhalt der Muskelmasse. Die Sättigungskapseln unterstützen den Fettsäure- und Kohlenhydratstoffwechsel zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels. Glucomannan, der pflanzliche Ballaststoff der Konjakwurzel, ist Bestandteil von Kapsel und Heißgetränk. Die Fasern quellen im Magen auf und sollen auf diese Weise als Hungerbremse wirken.
Subjektiver ErfahrungsberichtAller Anfang ist schwer. Der Fahrplan ist zwar einfach zu managen. Wer aber wie ich aus dem tiefsten Schlemmer-Winterspeck kommt und nebenbei noch für die Familie kocht, hat in den ersten Tagen Mühe, sein aufkommendes Hungergefühl zu ignorieren. Alles Sinnen und Trachten reduziert sich auf Nahrungsaufnahme – und ich hänge wie ein Säugling alle paar Stunden an der Milchshake-Flasche. Lästig für unterwegs: Manchmal leckt der Shaker beim Schütteln. Geschmacklich gibt es an den Shakes und dem würzigen Heißgetränk nicht viel auszusetzen, die Tomatensuppe ist richtig pikant, nur der Vanilleriegel geht, für meinen Geschmack, gar nicht. Trotzig spüle ich jeden Bissen mit reichlich Tee hinunter. Die Handhabung meiner neuen Ersatznahrung ist unproblematisch. Sobald ich wieder „normal“ essen darf, landen auf dem Teller mengenreduzierte und leichte Salat- und Gemüseportionen. Der Hüftspeck schmilzt. Dass ich weisungsgemäß aktiv bin und mich bewege, hat auch mit Ablenkung zu tun.
Gewichtsabnahme: 2,3 kg in 14 Tagen
FazitDer Pulvermix wirkt, vorausgesetzt man hält sich an die Vorgaben. Entscheidend sind die Begleitempfehlungen: literweise trinken (Wasser, Kräutertees), langsam essen (15 Minuten pro Mahlzeit), keine Snacks zwischendurch, keine kurzkettigen Kohlenhydrate (Zucker, weißes Mehl), keine Mahlzeiten nach 18 Uhr, kein Alkohol (blockiert die Fettverbrennung), Bewegung am Tage, viel Schlaf. Sozial verträglich ist diese Diät-Variante bestenfalls in einer sehr späten Phase, in der man auch mal einen Sündenfall einbauen darf. An ein Mehrgänge-Menü mit Freunden ist in der aktiven Abnehm-Phase nicht zu denken.
EmpfehlungEmpfehlenswert für all jene, die zu schwächeren Diätmaßnahmen wie FDH oder Kochen nach dem Glyxx-Prinzip erst recht nicht zu motivieren sind. Wer in den streng schematischen Ernährungs-Trott findet, wird mit schmelzenden Rettungsringen belohnt.
Testerin: Katrin Voss, Alter: 46 Jahre, BMI: 23, Sport: Drei- bis viermal wöchentlich Reiten. Im Urlaub Schwimmen, Skifahren, Laufen
Almased
Preis: Circa 16 Euro für eine 500-Gramm-Dose ( reicht für 8 Tage)
Zusammensetzung/ WirkweiseDas Produkt besteht aus Sojaprotein, Milchprotein (Joghurt) und Honig-Enzymen. Diese Zusammensetzung soll nicht nur ein Sättigungsgefühl erzeugen, sondern die Produktion von Leptin (laut Beipackzettel das „Schlankheitshormon“), Cortisol (das „Stresshormon“) und Insulin (das „Masthormon“) günstig beeinflussen. Auf diesem Weg soll der Jo-Jo-Effekt ausbleiben. Der Start ist radikal: Alle drei Hauptmahlzeiten werden mit dem Shake aus Pulver, Wasser und einem Löffel Öl oder Pulver und fettreduzierter Milch ersetzt. Des Weiteren sind schwarzer Kaffee, Tee, Wasser und klare Gemüsebrühe erlaubt. In Phase 2 werden nur noch zwei Mahlzeiten ersetzt. Die Phase dauert sechs Wochen. Phase drei ist die „Stabilitätsphase“, sie dauert 18 Wochen, und es wird nur noch eine Mahlzeit ersetzt.
Subjektiver ErfahrungsberichtFünf Kilo müssen runter, sofort: Hochmotiviert rühre ich also meinen Frühstücks-Shake zusammen und serviere dazu Kaffee. Ohne Milch, ohne Zucker, ohne Spaß. In den ersten drei Tagen fühle ich mich unterzuckert und schlapp. Nach der „Hungerphase“ geht es mir körperlich allerdings recht gut. Ich spüre eine gewisse Vitalität. Das Schwierigste ist die soziale Komponente. Selten wurde mir so sehr vor Augen geführt, wie wichtig Essen als gesellschaftliches Element ist. Ich empfinde den Geschmack und die Konsistenz des Produktes als sehr gewöhnungsbedürftig. Es schmeckt nach Getreide, nach Haferflocken und Mehl. Der zähflüssige Brei ist für mich, als Genussmenschen, eine schwierige Nahrungs-Alternative. Ab der zweiten Woche trinke ich freiwillig einen Shake weniger am Tag.
Gewichtsabnahme: 3,7 kg in 14 TagenFazitDas Produkt hat in sofern gewirkt, als dass ich abgenommen habe. Allerdings habe ich 14 Tage keine feste Nahrung zu mir genommen, stattdessen sehr viel Flüssigkeit getrunken. Dass man da ein paar Kilos verliert, ist völlig normal. Positiv ist allerdings die körperliche Vitalität zu bewerten.
EmpfehlungFür diese Diät braucht man sehr viel Disziplin. Ich brach die zweite Phase nach einer Woche ab. Außerdem ist das Produkt relativ teuer.
Testerin: Julia Floß, Alter: 30, BMI: 26 , Sport: Äußerst unregelmäßig. Zwischen einmal wöchentlich und alle zwei Wochen: Yoga, Ballett, Joggen