ExistenzgründungEndlich sein eigener Chef werden

Wer heute ein erfolgversprechendes Geschäftskonzept hat, braucht Mut und Durchhaltevermögen und die finanziellen Mittel, damit aus einem guten Start keine Bauchlandung wird.
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Gemessen an der Wirtschaftskraft ist der Kölner IHK-Bereich die drittgrößte Industrieregion in Deutschland. Dafür sorgen auch die vielen Existenzgründer und Jungunternehmer der Region.
Wie generell in Deutschland, wo die Zahl der Existenzgründungen 2012 zum Vorjahr um 12,8 Prozent zurückgegangen ist, gibt es auch hier rückläufige Zahlen. Der Handwerkskammer zu Köln macht der Rückgang bei Neueintragungen vorerst nach Aussage von Dirk Hecking, Abteilungsleiter Kaufmännische Unternehmensberatung, keine Sorgen. Der Kölner Handwerkskammer käme es bei Gründungen vor allem auf Qualität an, auf Dauererfolg am Markt und Sicherung mittel- und langfristiger Arbeits- und Ausbildungsplätze. Diesem Ziel hat sich auch die IHK verschrieben. Im betreffenden Kammerbezirk wurden im ersten Halbjahr des Vorjahres 10 835 Gewerbe angemeldet. Dem stehen 9 668 Abmeldungen gegenüber.
Wer heute ein erfolgversprechendes Geschäftskonzept hat, braucht Mut und Durchhaltevermögen und vor allem die finanziellen Mittel, damit aus einem guten Start keine Bauchlandung wird. Sieht man sich an, wer in Deutschland den Weg in die Selbstständigkeit nimmt, so liegt der Anteil der Kleingewerbegründungen bei 63 Prozent, 78 Prozent sind Einzelunternehmen und 29 Prozent Frauen. Nach einer aktuellen Statistik des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn findet jede fünfte Gründung heutzutage in den sogenannten freien Berufen statt. Das sind gleichbleibend in den letzten Jahren im Schnitt rund 150 000 freiberufliche neue Existenzen im Jahr.
Mut und Durchhaltevermögen
Sie alle wurden und werden von den Kammern, den Wirtschaftsförderinstituten und von der KfW unterstützt. 2012 betrug beispielsweise die Anzahl der Beratungsgespräche bei der Kölner IHK 5459, und an den Gründungsseminaren nahmen 666 Gründungswillige teil. Während die einen Gründungsseminare anbieten, Business-Pläne erstellen helfen und Betriebsbörsen unterhalten, gewährt die staatliche Förderbank Startkapital zu günstigen Konditionen. Die Gründungswerkstatt Nordrhein-Westfalen bietet eine Fülle von Veranstaltungen und Informationsmaterialien an, die Gemeinschaftsinitiative 40plus unterstützt und betreut vor allem ältere Semester, die ihr eigener Chef werden wollen. Laut IHK Bonn/Rhein-Sieg ist im dortigen Kammerbereich der Existenzgründer beispielsweise im Schnitt 46 Jahre alt.
Doch gleich, wie alt man ist, in welcher Branche man gründet, ob man mit eigener Idee oder einem Franchise-Konzept loslegt, oder ob man einen bereits bestehenden Betrieb übernimmt - fachkundigen Rat sollte man sich im Vorfeld immer holen. (feo)