Früchte aus dem GlasMarmelade selber machen

Die fertige Marmelade am besten mit einem Messbecher in die bereit gestellten Gläser füllen. (Fotos: Jörn Neumann)
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Beim Stichwort "selbst gemachte Marmelade" denken viele Menschen an eine enorme Materialschlacht, unangenehmes Kleben der Utensilien (inklusive Koch) und Verletzungen aufgrund geplatzter Gläser oder spontan sprudelnder Fruchtmassen. Da ist der Weg in den Supermarkt wesentlich gefahrloser. Wir haben sechs einfache Schritte zusammengestellt, die sowohl Aufwand als auch Risiko reduzieren. Insgesamt dauert die klebrige Kocherei bei einem Kilo Obst eine gute halbe Stunde, und da ist die Zeit für die Vorbereitung der Früchte bereits eingerechnet.
Marmelade landet ja nicht nur auf dem Frühstücksbrötchen, sie spielt auch in der Weihnachtsbäckerei eine tragende Rolle. Wir suchen Ihre schönsten Adventsgebäck-Rezepte - mit oder ohne Marmelade (nächste Seite). Vielleicht lassen Sie sich ja von unseren festlichen Rezeptvorschlägen mit Sternanis, Zimt und Orange inspirieren. Die Zutaten lassen sich natürlich auch weniger weihnachtlich variieren.
Und jetzt: Auf geht's!
1. Das richtige Zubehör
Wir benötigen lediglich einen großen Topf, einen langen Löffel, einige Gläser mit Twist-off-Deckel, eine Küchenwaage, Arbeitsbrett und Küchenmesser, Obst, Gelierzucker, eventuell ein paar Zitronen und Gewürze. Ein Messbecher oder Trichter zum Abfüllen ist ebenfalls praktisch.
2. Die Auswahl der Früchte
Sowohl die Obstwahl, als auch die Konsistenz der Konfitüre liegen ganz in der Hand des Kochs. Egal ob grobe Stücke, ganze Beeren oder lieber fein püriert, es ist lediglich wichtig das Obst immer erst nach dem Entkernen/Entsteinen und Zerkleinern zu wiegen. Sonst stimmt das Mengenverhältnis zum Zucker nicht mehr und die Marmelade wird zu fest oder zu süß.
3. Die richtige Zuckermenge
Gelierzucker ist raffinierter Zucker mit Pektin. Pektin ist ein pflanzliches Geliermittel, welches in Obst, vor allem in Zitrusfrüchten, bereits enthalten ist. Daher kann Marmelade auch ohne Gelierzucker hergestellt werden, die ist allerdings nicht besonders lange haltbar. Der Klassiker unter den Gelierzuckern ist die Variante 1:1. Das heißt ein Teil Zucker auf einen Teil Frucht, also ein Kilogramm Zucker auf ein Kilogramm Obst. Das ist zwar sehr süß, gewährleistet aber Haltbarkeit ohne Zusätze. Die Varianten 2:1 und 3:1 sind entsprechend weniger süß, dafür ist ihnen meistens Sorbinsäure zugesetzt. Beim Kauf also immer auf die Deklarierung achten.
4. Der Platz am Herd
Das Obst mit dem Gelierzucker gründlich vermischen und in einem großem Topf schnell zum Kochen bringen. Den Topf nur bis zur Hälfte füllen: Das heiße Obst schäumt gerne und kocht relativ schnell über. Marmelade kochen funktioniert nicht nebenher - Sobald der Herd an ist, wird dieser Platz nicht mehr verlassen. Die Obst-Zucker-Mischung unter Rühren aufkochen.
5. Die Uhr im Blick behalten
Wenn die Marmelade sprudelnd kocht, auf die Uhr schauen und die Fruchtmasse vier Minuten unter ständigem Rühren (!) kochen lassen. Um festzustellen, ob die Marmelade die richtige Konsistenz erreicht hat, machen Sie die Gelierprobe: Geben Sie einen Klecks Marmelade auf eine möglichst kalte Fläche und probieren. Hat die Konfitüre die gewünschte Konsistenz, kann sie sofort abgefüllt werden. Ist sie zu flüssig, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Erstens: Noch ein paar Minuten Kochzeit anhängen. Obst hat unterschiedlich viel Pektin. Aprikosenmarmelade wird etwa schneller fest als Erdbeerkonfitüre. Zweitens: Zitronensaft hinzufügen und weitere zwei Minuten kochen lassen. Zitronen haben zwar viel Säure, aber auch viel Pektin.
6. Die fertige Marmelade abfüllen
Die Marmelade muss richtig heiß bis zum Rand in saubere Gläser abgefüllt werden und mit sauberen Deckeln sofort verschlossen werden. Dabei möglichst wenig kleckern oder das Glas mit einem sauberen Tuch vor dem Verschließen reinigen. Ein beliebter Streitpunkt beim Marmelade-Einkochen ist die Frage "Muss man das Glas auf den Kopf stellen oder nicht?"
Bei Marmelade mit großen Stücken ist das sinnvoll, da sich die Stücke auf diese Weise besser verteilen. Das viel diskutierte Vakuum im Glas bildet sich durch das Erkalten der heißen Konfitüre und das funktioniert auch ohne Über-Kopf-Trick. Hygiene ist beim Marmelade kochen wichtig.
Das fängt schon bei den Früchten an: Nur reifes Obst ohne braune Stellen verwenden. Die Deckel dürfen weder Rost noch Dellen oder Kerben haben. Die Gläser und Deckel sollten entweder in kochendem Wasser oder bei 130°C für eine Dauer von 15 Minuten im Ofen sterilisiert werden. Wenn die Marmelade mit einem Messbecher oder Trichter abgefüllt wird, sollte auch dieser Behälter steril sein.
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