Interview Fahrradkauf„Hollandräder gehen oft über Wert weg“
Herr Behrendt, was spricht für den Kauf eines Gebrauchtrads?
Man kann für den Preis eines schlechten Neurades ein gutes gebrauchtes Rad erstehen. Ein ordentliches Rad findet man häufig für unter 100 Euro.
Was darf das Gebrauchte kosten?
Was es mir wert ist. Handeln macht doch Spaß. Je sportlicher Räder sind, desto schneller verlieren sie an Wert. Auf Radmärkten hier in der Gegend sind Hollandräder in dunklen Farben sehr beliebt und gehen häufig über Wert weg. Generell kann man sich am Neupreis orientieren. Nach zwei Jahren sind Räder im Schnitt noch die Hälfte wert, nach acht Jahren nur noch 20 Prozent.
Wann ist von einem Kauf abzuraten?
Wenn man Schäden feststellt, die nicht nur die Optik, sondern die Fahrsicherheit betreffen. Kleine Reparaturen wie ein Lämpchen austauschen oder einen Reifen erneuern kann man selbst vornehmen. Sind die Bremsen, die Lenkung oder die Gangschaltung beschädigt, wird es schnell unübersichtlich und man kann nicht immer abschätzen, wie teuer die Reparaturen werden. Da sollte man dann lieber die Finger von lassen und weiter schauen.
Wie erkenne ich auch als Laie schnell Schäden?
Die Bremsen und das Licht kann man beim Probefahren ja leicht auf ihre Funktionalität prüfen, indem man sie betätigt. Um zu sehen, ob das Fahrrad nicht verzogen ist, stellen Sie sich genau dahinter und schauen, ob Hinter- und Vorderrad in einer Linie sind. Wer es kann, sollte sogar freihändig Probefahren und beobachten, ob der Lenker zur Seite zieht. Dann ist die Gabel oder der Rahmen verbogen. Klappert oder scheppert es während der Probefahrt weist das in jedem Fall auf Schäden hin und man sollte als Laie vorsichtig sein. Besser zwei Mal hinschauen.