Interview zum SelbstbräunerRisiken sind bislang nicht bekannt

Dr. Hans-Georger Dauer ist Facharzt für Hautkrankheiten.
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Herr Dauer, was passiert mit den Haut, wenn man Selbstbräuner verwendet?
Eigentlich passiert gar nicht viel. Die selbstbräunende Substanz Dihydroxyaceton, kurz DHA, ist eine Zuckerart, die auch im Körper vorkommt. Wenn Sie diese auf die Haut geben, geht sie mit den Proteinen und Aminosäuren der obersten Hautschicht eine Verbindung ein, so dass sie dunkel werden.
Gibt es dabei Risiken?
Eigentlich sind keine Risiken bekannt. Natürlich, wenn Sie empfindliche Haut, Neurodermitis oder offene Stellen haben, dann kann es zu einer Reizung kommen. Das kann beim Auftragen einer anderen Creme aber auch passieren. Es gibt Veröffentlichungen, die besagen, DHA setze auf der Haut Formaldehyd, eine giftige Substanz frei. Das ist aber sehr umstritten. Jahrzehntelang hat man DHA verwendet und hat nie irgendeine Nebenwirkung festgestellt.
Ist Tanning gesünder als das Bräunen in natürlicher Sonne oder auf der Sonnenbank?
Nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft ganz klar ja. Denn es bräunt nicht, es führt nur zu einer Farbreaktion. Eine Bräunung ist eine Anregung der körpereigenen Schutzmechanismen durch UV-Licht, egal ob im Sonnenstudio oder in der natürlichen Sonne. Diese führt dazu, dass die pigmentbildenden Zellen mehr Pigment produzieren und es ausschleusen. Die Haut wird dunkler. Und nachfolgendes UV-Licht führt nicht mehr so schnell zu einer Rötung oder Verbrennung. Beim Tanning haben Sie diese Reaktion nicht.
Tanning ist kein "Vorbräunen"?
Nein. Sie brauchen, sollten Sie sich anschließend in die Sonne begeben, den selben Lichtschutzfaktor, als wären Sie kreidebleich.
Ist Tanning als "gesundes Bräunen" empfehlenswert?
Ich würde das nicht jahrelang einmal pro Woche anwenden, sondern der Haut die Chance geben, sich zu erholen. Mögliche Langzeitschäden sind ja nicht hundertprozentig geklärt.