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Melodie als roter FadenDrei Fragen an Rolf Zuckowski

Lesezeit 2 Minuten

War es Ihnen bewusst, dass Lieder wie „Es schneit„ oder „Weihnachtsbäckerei“ Ohrwurm-Qualitäten haben?

Da ich meine Lieder in aller Regel zunächst mit einem griffigen, oft emotionalen Texteinstieg beginne, der sich bald und fast unwillkürlich zu einer Melodie entwickelt, die dann den „roten Faden“ für das weitere Texten bildet, bin ich der erste, der diesen Ohrwurm empfindet und geradezu braucht, um das Lied zu Ende zu schreiben. So ging es mir nicht nur bei „Es schneit“ und „In der Weihnachtsbäckerei“, ich könnte dafür viele meiner Lieder aufzählen. Geradezu segensreich aus dieser Sicht ist mein Lied „Ich schaff das schon“, das in seiner inneren Wiederholung für viele Menschen so etwas wie eine Selbstermutigung und Kraftquelle in schweren Zeiten geworden ist.

Haben Sie eigentlich manche Ihrer eigenen Lieder manchmal selbst als Ohrwurm?

Das kommt am ehesten vor, wenn ich an Textvarianten arbeite, die sich aus einem aktuellen Anlass ergeben. Dann springt der „alte Motor“ aus der Arbeit an der Urversion wieder an. Auf Urlaubsreisen gibt es auch öfters ein Lied, das mich über viele Tage begleiten kann. Mein aktueller Dauer-Ohrwurm ist die Hymne für die Helgoland-Fähre „Halunder-Jet“, für die ich auf der alten Melodie von „Kleine weiße Möwe“ einen neuen Text geschrieben und mit der Hamburger Gruppe „Finkwarder Speeldeel“ aufgenommen habe.

Werden Sie mitunter von anderen Melodien oder Songs gequält, die Sie im Ohr haben?

Das empfinde ich selten als „Qual“. Einen „Hit“ zu landen hat oft damit zu tun, dass man einen Ohrwurm „verantwortet„. Eigentlich kann ich mich mit Kollegen und Kolleginnen, denen das gelingt, nur freuen. Wenn der Ohrwurm lästig wird, hilft mir am besten melodisch starke Musik der großen Meister der Klassik oder die Klassiker der Beatles.