RegentonneRegenwasser hilft Geld sparen

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Über Regenmangel können sich Gärtner im Kölner Raum im Allgemeinen nicht beschweren. Trockenheit herrscht selten, alleine im Mai fielen rund 90 Millimeter Regen. Wer eine Regentonne hat, kann dieses Wasser auch in trockeneren Zeiten nutzen.
Am besten wird die Regenrinne angezapft, die das Wasser vom Dach ableitet. In Baumärkten sind Regenfässer erhältlich, aber auch andere Gefäße eignen sich. "In Ölfässern können sich Rückstände befinden, doch Lebensmittelfässer sind gut geeignet", sagt Philip Heldt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Günstig sei eine Regenrinne aus Kunststoff. Kupfer könne problematisch sein, ehe es oxidiert ist. "Eine neue, glänzende Rinne gibt viel Kupfer ab, das könnte den Pflanzen schaden", sagt Heldt. Für Menschen, die das Kupfer möglicherweise über Gemüse aus dem Garten aufnehmen, seien diese Mengen allerdings unbedenklich.
Gelangen Blätter oder andere pflanzliche Stoffe mit in die Regentonne, kann das Wasser faulig werden und schlecht riechen. Giftig wird es nicht. "Damit können Sie trotzdem problemlos die Blumen gießen", sagt Heldt. Pflanzen machen die fauligen Stoffe nichts aus, es ist höchstens unappetitlich, wenn ein frisch mit solchem Wasser gegossener Salat gegessen werden soll. Um die Tonne zu reinigen, ganz entleeren und ausschrubben, rät der Experte - Putzmittel sind nicht nötig. Wer einen Hochdruckreiniger hat, kann das Gefäß auch damit säubern.
Wer neben einer stark befahrenen Straße wohnt, muss mit Reifenabrieb rechnen, der sich auf dem Dach ablagert und das Regenwasser verunreinigen kann. Eisenpartikel in Nähe einer Eisenbahnstrecke hält Heldt für unbedenklich. Befindet sich eine Fabrik in der Nachbarschaft, aus der möglicherweise entgegen den gesetzlichen Auflagen Schwermetalle in die Luft entlassen werden, sollte man eine Bodenprobe analysieren lassen. Belasteter Boden eignet er sich nicht zum Gemüseanbau. Dann ist auch zu erwarten, dass Schwermetalle im Regenwasser zu finden sind. Asbest von alten Dächern, etwa in Schrebergärten, ist harmlos, so lange es nicht über Staub in die Lunge gelangt. Im Wasser oder im Boden schaden die Partikel der Gesundheit nicht.Niederschläge aufzufangen kann ein Beitrag zum Hochwasserschutz sein: "Wenn Sie das Wasser nicht in die Kanalisation leiten, sondern sammeln und den Überschuss auf Ihrer Wiese versickern lassen, gelangt es nicht in den Rhein", sagt Heldt.
Auch kann Regenwasser Geld sparen. Nicht nur, dass weniger Leitungswasser verbraucht wird, möglicherweise können auch Abwassergebühren eingespart werden. Zwar müssen in Köln alle Abwässer ins Kanalnetz geleitet werden. Doch kann im Einzelfall geprüft werden, ob Niederschlagswasser auf dem Grundstück versickert werden darf. Informationen geben die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe unter der Telefonnummer 02 21/22 12 68 68.