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Ruhelose BeineWas steckt hinter dem Restless Legs Syndrom?

Lesezeit 2 Minuten
Beine

Einige Formen des "Restless Legs Syndroms" sind eine Folge oder eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen.

Der Körper braucht eigentlich Ruhe und Entspannung, doch die Beine beginnen zu schmerzen, zu kribbeln oder zu zucken. Einzige Abhilfe: Aufstehen und herumlaufen - für viele Menschen, in der Mehrzahl Frauen, ist dieses Dilemma Alltag. Sie leiden unter dem Restless Legs Syndrom (RLS), den "ruhelosen Beinen".

Wie stark Unruhe und Schmerzen in den Beinen ausgeprägt sind, ist von Patient zu Patient verschieden.

Viele mögliche Ursachen

Häufig sind die Beschwerden gering, und viele Betroffene kommen ohne medizinische Behandlung zurecht. Bei rund zwei Prozent der Menschen mit RLS ist jedoch eine medizinische Behandlung notwendig, um die Lebensqualität zurückzugewinnen

Über die Ursachen des RLS wissen Forscher bis heute noch nicht alles. Fest steht: Einige Formen des RLS sind Folge oder Begleiterscheinung anderer Erkrankungen, zum Beispiel der Nieren, rheumatischer Erkrankungen oder eines Eisenmangels. Andere werden durch Medikamente oder eine Stoffwechselstörung ausgelöst. Bei solchen Fällen spricht man von einem sekundären oder symptomatischen RLS - und dies lässt sich in der Regel gut behandeln.

Anders bei einem primären oder idiopathischen RLS: Hier scheint die Übermittlung von Signalen im Gehirn über bestimmte Botenstoffe gestört zu sein. Vor allem der Botenstoff Dopamin, der unter anderem an der Koordination von Bewegungen beteiligt ist, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Offenbar hat auch die Vererbung ihren Anteil am Entstehen der Krankheit. Mehr als die Hälfte der Betroffenen haben in ihrer Familie weitere Fälle von RLS.

Heilung ist bislang nicht möglich

Die Therapie des primären RLS zielt auf die Kontrolle der Symptome ab, da eine Heilung der Erkrankung bisher nicht möglich ist. Der Ansatz dafür ist die Störung des dopaminergen Systems im Gehirn, also der Signalübermittlung durch den Botenstoff Dopamin. Hier nutzt die Medizin Wirkstoffe aus der Parkinson-Therapie, wo solche Medikamente seit langem eingesetzt werden, allerdings in deutlich höherer Dosierung. Die aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie stufen die dopaminerge Therapie als Behandlung erster Wahl ein. Welches Medikament im Einzelnen für den Patienten geeignet ist, hängt von Faktoren wie dem Schweregrad der Symptome, etwaigen Begleiterkrankungen und anderen Medikamenten ab, die eingenommen werden müssen.

Neben Medikamenten spielen auch andere Therapiebausteine eine wichtige Rolle, um mehr Lebensqualität zu erzielen: Massagen, Aufgüsse und Wechselbäder lindern die Symptome ebenso wie der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel. Nicht zuletzt ist ausreichend viel Bewegung eine der wichtigen Grundlagen für einen erholsamen Schlaf - der ebenfalls zu einer Verbesserung des Krankheitsbildes beitragen kann.