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Tipps für den HerbstZehn Dinge, für die es im Sommer zu hell ist – und jetzt genau richtig

Lesezeit 6 Minuten

Sterngucken

Wenn der Tag sich früh verabschiedet, ist die Nacht im Vorteil. Einfache Gleichung. Wer ein Faible für Sterne hat, unternimmt bei klarer Sicht einen Spaziergang in die Parks der Stadt. Bei Finsternis im Volksgarten oder am Decksteiner Weiher kann man die Sterne am Himmel funkeln sehen. Notprogramm: Bei Novembernebel gibt's immer noch die Sternwarten - Planetarium und Sternwarte Köln oder Volkssternwarte am Schillergymnasium. Wer ein besonderes Sterne-Erlebnis sucht, steuert die Astronomie-Werkstatt "Sterne ohne Grenzen" in der Eifel an, die für Nachtschwärmer geführte Sternenwanderungen anbietet. (don)

www.koelner-planetarium.de

www.volkssternwarte-koeln.de

www.sterne-ohne-grenzen.de

Lichtmalen

Mit Licht ein Bild malen - Lichtmalerei oder Light Painting gelingt am besten in der Dunkelheit. Das Geheimnis dieser fotografischen Technik liegt in der Langzeitbelichtung. Man braucht: eine Kamera, ein Stativ, eine Lichtquelle (Taschenlampe, Fackel, Wunderkerze, Knicklicht - alles geht) und eine möglichst lichtfreie Umgebung. "Je dunkler der Ort, desto deutlicher tritt die Lichtmalerei im Bild hervor", sagt Magazin-Fotograf Jörn Neumann. "Durch die Langzeitbelichtung wird auch ein dunkler Ort sichtbar, tritt aber nicht in zu große Konkurrenz mit der Lichtmalerei." Es sollte auch keine andere Lichtquelle in der Nähe direkt in die Kamera leuchten. Nach mindestens 15 Sekunden Belichtungszeit entsteht schon ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Und vor allem die Entdeckung eines ganz neuen Experimentierfeldes. (don)

Verstecken im Haus

Draußen alles schwarz? Ist doch super, da muss man für das Nacht-Verstecken zu Hause keine Rollläden runterlassen. Versteckspiel im dunklen Haus oder der lichtlosen Wohnung ist ein großer Spaß für die ganze Familie, solange Oma nicht die Treppe runterpurzelt. Also ein bisschen Obacht. Sonst wie gehabt: Alle Lichter aus, zählen und, damit es nicht noch zusätzlich zum "Blinde Kuh" wird, darf - wer suchen muss - eine Taschenlampe benutzen. Das schärft die Sinne, erzeugt eine intensivere Konzentration als draußen, hat bei Einbezug von Keller oder Speicher sogar einen kleinen Gruselfaktor mit Kreisch-Potenzial und bietet viele neue Erlebnisse zu Hause. (gaw)

Musik hören

Licht aus, Musik an - das geht daheim auf der Couch, aber leider viel zu selten als öffentliches Event. Leuchtendes Beispiel: Die Blind-Audition-Reihe im Kölner Stadtgarten. Mitte November findet dort das siebte Dunkel-Konzert mit Pop und Jazz statt. Das ist in der Stadt einzigartig und hat sogar eine spielerische Note: Sänger und Band sind in völliger Dunkelheit zu hören mit eigenen Arrangements und Songs populärer Stars. Zum Schluss gibt es einen Wettbewerb, bei dem die Zuschauer herausfinden müssen, welche Stimme zu wem gehört. (cle/don)

www.blind-audition.de

Nachtwandern

Eine Nachwanderung gehört für Kinder zum Spannendsten, was man gemeinsam erleben kann. Wer gegen 18 Uhr in der Dämmerung aufbricht, hat in der nächsten Stunde garantiert eine nachtschwarze Umgebung. Eine ideale Kulisse ist der Wald, aber auch Feldwege, Stadtparks und ruhige Dorfstraßen bieten sich an. Kinder können in der Dunkelheit viel entdecken und müssen alle Sinne einsetzen. Ein paar Aufgaben unterwegs machen den Ausflug ins Dunkle noch aufregender. Dafür muss jemand den Weg für die Nachtwanderer vorbereiten: Markieren Sie das letzte Stück der Strecke mit Windlichtern, Knicklichtern oder Reflektoren. Die abgesteckte Route wird dann einzeln durchlaufen. Von jedem Lichtpunkt aus kann man das nächste und das zurückliegende Licht sehen. Wer nicht einzeln gehen will, der darf zu zweit oder zu dritt zusammenbleiben oder auf die nächste Person warten. Vielleicht führen die leuchtenden Wegweiser ja zu einem Schatz, der vorher versteckt wurde. (kv)

Maronen rösten

Maronen kann man im Moment sehr gut in den Kölner Parks sammeln. Klein sind sie, aber nicht schlecht. Besser schmecken natürlich die großen aus Frankreich oder Italien, die aber nicht in jedem Supermarkt zu bekommen sind. Kürzlich habe ich ein Maronen-Fachgespräch geführt, es ging unter anderem um den richtigen Maronen-Anritzer - der meiner Ansicht nach vollkommen überflüssig ist. Ein normales scharfes, spitzes Messer reicht. Wenn sie beidseitig eingeritzt sind, kommen die Maronen in eine Pfanne (am besten in eine nicht mehr ganz taufrische) und bei mäßiger Hitze auf den Herd. Noch mehr Spaß macht aber die Maronenrösterei in der Feuerschale im Garten, auf dem Grill, am offenen Kaminfeuer - auf jeden Fall mit Funkenschlag und heißer Glut! Und wenn man schon bei Kälte draußen rumsteht, lohnt es sich erst recht, vorher noch Glühwein anzusetzen. (eva)

Morsen

Die Dunkelheit ist eine gute Gelegenheit, die Lautstärke herunterzufahren. Wer genug vom ständigen Gequatsche hat und mal ein bisschen Ruhe in die Familie bringen will, der regt einfach mal alle dazu an, das Morsen zu lernen. Eignet sich wunderbar für dunkle Winterabende, vor allem, wenn man mit der Taschenlampe morst. Die Kinder sitzen auf dem Sofa und morsen "Dürfen wir fernsehen?", die Eltern verstehen aus der Küche "Dürfen wir lernen?" und schon kann das ein sehr lustiger Abend werden. Für Fortgeschrittene gibt es eine kostenfreie Morse-App fürs Smartphone (morseflash). Der Empfänger sollte allerdings im Morsealphabet geübt sein, sonst blinkt man total aneinander vorbei. Für Großfamilien oder Kindergeburtstage: Je zwei Menschen bekommen denselben Morse-Buchstaben zugeordnet. Hernach müssen sie in der dunklen Wohnung oder im Hinterhof leuchtend als Paar zueinander finden. (cle)

www.kidsweb.de/schule/morse.htm

Aperitif trinken

In einer stilvollen Bar am frühen Herbstabend einen stilvollen Aperitif nehmen - das ist ein tröstlicher Nebeneffekt im Leben mit der frühen Nacht. Und wenn einem dabei nach wohligem Schummer und sogar Freiluft der Sinn steht, ist Seiberts Bar mit dem kuscheligen Innenhof ein idealer Ort. Den Empfehlungen des Barchefs kann man vertrauen. Bei innerer Oktoberkälte etwa kredenzt er ein Guinness-Süppchen, eine Walnuss-Schnapsbirne oder auch Omas Zwetschgenkuchen. Schon ab 17 Uhr ist geöffnet, im Gegensatz zu anderen Top-Bars der Stadt wie etwa "Shepheard", "Ona Mor" oder "Spirits", die erst ab 20 Uhr mixen. (eva/don)

Seiberts Bar, Friesenwall 33, 50672 Köln, täglich außer montags geöffnet ab 17 Uhr

www.seiberts-bar.com

Gefahrlos flambieren

An einem lauen, hellgelben Sommerabend wurde mir ein Sambuca serviert. Dass das Getränk - wie es klassischerweise nun mal gemacht wird - brannte, merkte ich erst, als ich mir fast die Nase verbrannte. Der Sommer war schuld. Ein Flämmchen vor Sonnenstrahlen? Kann kein Mensch erkennen. Man könnte die dunklen Tage jetzt also nutzen, mal wieder ein Getränk zu flambieren und auch etwas davon zu haben. Züngelndes Feuer, das an Kamin-Gemütlichkeit erinnert. Da es sich bei Sambuca um kein besonders gemütliches Getränk handelt, haben wir hier ein anderes für Sie.

Wichtig: Zum Anzünden immer ein langes Streichholz verwenden und etwas Abstand halten, sonst besteht wieder Gefahr für die Nase.Café brûlot: 100 Gramm Schlagsahne , 12 Stück Würfelzucker, 6 Zentiliter Weinbrand, 750 Milliliter heißer KaffeeSahne steif schlagen. Zwei Zucker-Stücke in jede Kaffeetasse geben. Weinbrand erhitzen, über Würfelzucker gießen. Mit langem Streichholz anzünden und heißem Kaffee ablöschen. Geschlagene Sahne vorsichtig darauf setzen. (hah)

3-D-Minigolfen

Eine Minigolfanlage, die dunkel ist wie die Nacht? Ja und nein, denn die der "Glowing Rooms" in Köln-Ehrenfeld ist mit Schwarzlicht beleuchtet. Durch spezielle 3-D-Brillen werden die 18 Spielbahnen - gestaltet von fünf renommierten Kölner Künstlern - lebendig.

Ein Tablet ersetzt den Schreibblock. Eine App ermittelt die Schläge pro Bahn und wertet das Ergebnis automatisch aus. Knifflig: Der 3-D-Effekt lässt nicht nur die Objekte der Wände und Bahnen greifbar erscheinen, sondern auch die Hindernisse - und damit schwer anpeilbar. Eine Spielzeit dauert 60 bis 90 Minuten und kostet zwischen 7,50 und 9,50 Euro. (kro)

schwarzlichtminigolfkoeln.de