Tradition purSechs Fakten zum Weihnachtsbaum

Jedes Jahr das gleiche Bild: Weihnachtsbäume werden nach Hause geschleppt, dort aufgehübscht und an Weihnachten bestaunt.
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Bonn – Er darf in kaum einem Wohnzimmer fehlen: Der Weihnachtsbaum ist fester Bestandteil der deutschen Tradition. Selbst wer Weihnachten eher als Familien- denn als religiöses Fest versteht, stellt ihn sich in die Wohnung. Das sind laut der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) 90 Prozent aller privaten Haushalte mit mehr als drei Personen. Hier sind ein paar Fakten zu der Tradition und zur Pflege des Baumes:
Der Baum hat Blätter
In dem Lied „Oh Tannenbaum“ heißt es „wie grün sind deine Blätter“. Und das ist richtig. Nadeln zählen botanisch gesehen zu den Blättern. Auch sie betreiben Photosynthese und versorgen die Pflanze so mit Energie, erklärt der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Die Blätter haben eine feste Oberhaut und eine Wachsschicht. Das schützt die Bäume vor dem Austrocknen.
Der typische Weihnachtsbaum ist eine Nordmanntanne
Die meisten Deutschen haben diese Art in ihrem Wohnzimmer. Der Marktanteil liegt laut dem Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BWS) bei 75 Prozent. Die Blaufichte kommt auf rund 15 Prozent, die restlichen Anteile verteilen sich auf Nobilistannen, Rotfichten, Kiefern, Douglasien, Kork- und Coloradotannen. Im vergangenen Jahr wurden 24 Millionen Christbäume verkauft. 20 Millionen davon stammten von deutschen Betrieben, der Rest kommt hauptsächlich aus Dänemark.
Gleich bleibende Preise
Der BWS geht von Preisen auf Vorjahresniveau aus. Die Nordmanntanne werde wieder für 16 bis 22 Euro pro Meter zu haben sein. Der Meterpreis für die Blaufichte werde bei 10 bis 14 Euro liegen, die Rotfichte schlägt mit 7 bis 9 Euro zu Buche. Am teuersten ist die Nordmanntanne laut SDW, weil sie bis zu 15 Jahre benötigt, um Zimmerhöhe zu erreichen.
Nicht jeder Baum duftet
Nadelduft gehört zu Weihnachten wie die Geschenke. Aber ausgerechnet der Lieblingsbaum der Deutschen, die Nordmanntanne, verströmt nichts. Eine typische Waldnote hat die Blaufichte, die Douglasie verströmt den Geruch von Zitronen, die Nobilisfichte den von Orangen. Diesen kann man dem SDW zufolge intensivieren, indem man die Harztaschen am Stamm aufpiekst.
Aber jeder Baum hat seine Besonderheiten: Die Nadeln der Nordmanntanne zum Beispiel stechen nicht und halten sich lange. Die Blaufichte hat starke Äste, daher kann sie gut schweren Baumschmuck und echte Kerzen tragen. Die Kiefer bleibt lange frisch, und die Korea-Tanne ist ein guter Christbaum mit Ballen.
Hoher Wasserbedarf
Weihnachtsbäume haben jede Menge Durst. Laut den Erzeugern braucht ein etwa zwei Meter hohes Exemplar bis zu zwei Liter Wasser am Tag. Gerade Fichten reagierten auf Wassermangel und lassen ihre Nadeln schneller fallen, erläutert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Am besten wird den Bäumen im Ständer normales Leitungswasser ohne sonstige Mittel gegeben. Zwar schade Zucker oder ein Frischhaltemittel im Wasser nicht, aber der Baum bleibe damit auch nicht länger frisch, so die Experten. Steht der Baum vor einer Heizung, vertrocknet er schneller.
Der Baum kann noch mehr
Nach den Feiertagen sollte der Baum nicht einfach im Müll landen. Vielmehr lassen sich die Zweige gut als Frostschutz für Pflanzen im Garten nutzen. Selbst spärlich benadelte Zweige können in mehreren Lagen übereinandergestapelt noch die Kälte abhalten.