Unser Garten im JuliJetzt bilden sich Früchte und Samen
Allmählich verändert sich die Stimmung im Garten. Die Frische des frühen Sommers ist abgeklungen, jetzt beginnt die Zeit der Reife – die Reife der Früchte und der Samen an den Blütenpflanzen. Die Hechtrose hat schon Hagebutten angesetzt, der Giersch die weißen Blüten an seinen Dolden in kleine grüne Samenkörner verwandelt. Die Junkerlilie trägt runde Samenkapseln, die wie große Erbsen aussehen.

Der Frauenmantel leuchtet golden in der Morgensonne. In der Blumenvase sieht er mit verzweigten Rosen besonders schön aus.
Copyright: (Fotos: Max Grönert)
Richtig ausgeklügelt ist mein Pflanzplan noch nicht, denn momentan sehen die Beete ein bisschen uninteressant aus. Der Storchschnabel hat sich verausgabt, die Rosen sind so gut wie verblüht, auch der Frauenmantel wird langsam trocken. Zwar gibt es vereinzelt Eibisch, Königskerzen und immer wieder die länglichen roten Blüten des Staudenknöterichs.
Die Salate gedeihen gut
Die Knospen der Wiesenraute haben sich noch nicht geöffnet, auch die Herbstanemonen, die Sonnenhüte und Goldruten brauchen noch etwas Zeit. Was fehlt, sind ein paar Hauptdarsteller. Phlox, eine Gruppe von Monarden, oder auch Kandelaber-Ehrenpreis könnten diese Rolle übernehmen. In den Garten passen würde auch der violette Ruten-Weiderich, dessen Sorten nicht so ausbreitungsfreudig sind wie die Wildform. Zwischen den Kartoffeln gibt es allerdings ein Prunkstück: Eine Stockrose, die sich dort selber angesiedelt hat. Im vergangenen Jahr hat sie dunkler geblüht, diesen Sommer sieht sie etwas gerupft aus, aber Hummeln lockt sie trotzdem an.
Nur wenige Himbeeren
Das Wetter macht es den Pflanzen nicht gerade leicht: 36 Grad und Trockenheit, dann wieder Wolkenbrüche. Die Zucchini wachsen dennoch viel besser als vor einem Jahr. Gleich bei den ersten Blütenansätzen waren genügend weibliche darunter. Zwischendrin scheinen sie zwar gestockt zu haben, insgesamt sieht aber alles vielversprechend aus. Die Ringelblumen haben das Gemüsefeld in ein Blumenbeet verwandelt, doch das schadet den Bohnen nicht. Auch die Salate gedeihen gut und müssen jetzt schnell geerntet werden.
Zwischendrin finde ich immer wieder Löcher der Wühlmaus. Für alle Fälle lasse ich die Kreuzblättrige Wolfsmilch stehen, die überall gekeimt ist. Sie soll Wühlmäuse abhalten. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, aber zumindest in ihrer direkten Nähe sehe ich keine Löcher oder Gänge.
Erbsen und Dicke Bohnen sind inzwischen geerntet, auch die Stachelbeeren. Reif sind jetzt eine Unmenge an Johannisbeeren – beinahe noch mehr als im vergangenen Jahr. Himbeeren dagegen gibt es nur wenige, obwohl ich sie gut ausgelichtet habe. Bald werden die ersten Äpfel reif und die Pflaumen. Den Quitten scheint der Spätfrost geschadet zu haben: In diesem Jahr wird es wohl keine Früchte geben.
Stark zurückgeschnitten hatte ich im Frühjahr die großen Rosenbüsche, den Sommerflieder und den Hartriegel. Es hat ein bisschen gedauert, doch jetzt ist alles nachgewachsen: Der Sommerflieder ist wieder ausgetrieben, bei den Rosen ist es ähnlich. Sie haben allerdings dieses Jahr nicht geblüht.
Was im Juli zu tun ist
Ziergarten
Zweijährige wie Bartnelken und Muskatellersalbei jetzt auf ein etwas schattig liegendes Beet säen und leicht feucht halten.
Stauden nach der Blüte teilen und verpflanzen.
Hortensien, Sommerflieder, Bartblume und andere Ziersträucher über Stecklinge vermehren.
Bodenoberflächen verkrusten durch Witterungseinflüsse. Leichte Lockerung vermindert die Verdunstung und stört Unkräuter im Keimen.
Rhododendron, japanischer Ahorn und andere flach wurzelnde Gehölze vertragen keine Bodenbearbeitung in ihrem Wurzelbereich. Bei Verletzungen können Welkepilze eindringen, die Pflanzen sterben ab. Mit Mulch arbeiten, um Verdunstung und Unkrautwachstum zu verhindern.
Stützen helfen hohen Stauden, nicht auseinanderzufallen.
Rosen, die verblüht sind, bis zum ersten intakten Auge oder großen Blatt zurückschneiden. Ende des Monats stark wachsende sommergrüne Hecken schneiden. Auf Vogelnester achten. Nicht bei extremer Temperatur schneiden, an der Hecke kann es zu Sonnenbrandschäden kommen.
Keinen Langzeitdünger mehr einsetzen. Die Pflanzen sind frostempfindlicher.
Rhododendron auf den Befall mit Rhododendronzikade und Rhododendronnetzwanze untersuchen. Das Laub befallener Pflanzen hat helle Punkte. Zikaden springen und fliegen bei Berührung der Triebe auf. Wanzen sitzen unter den Blättern.
Gemüsegarten
Nachsaaten von Salat, Spinat, Mangold, Radieschen, Rote Bete, Bohnen, Chinakohl verlängern die Ernteperioden.
Tomaten regelmäßig ausgeizen. Paprika, Chili, Auberginen, Tomaten vertragen kaltes Gießwasser nicht gut.
Viele Kräuter können jetzt gesammelt und getrocknet werden.