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Vier Modelle als BeispielTipps für die Suche nach dem perfekten Schulranzen

Lesezeit 3 Minuten
Schulranzen

Ob Ranzen oder Sack: Beide sollten eng am Körper sitzen und mit der Schulterhöhe abschließen.

Meinen Schulranzen hat meine Mutter im Sommer 1988 in einem großen Supermarkt gekauft. Ich war nicht dabei. Keine Anprobe. Kein namhafter Hersteller.

Pink sollte er sein, das war mein großer und einziger Wunsch. Ich sah den Ranzen zum ersten Mal an meinem ersten Schultag. Er hatte die bestellte Farbe und ich war zufrieden.

Heute kauft man Schulranzen anders. Wer mit seinem Erstklässler in spe das passende Fachgeschäft betritt, sieht sich einem riesigen, bunten Labyrinth aus Tornistern und Rucksäcken gegenüber. Jeder Hersteller bietet etwa fünf verschiedene Modelle an - passend für jeden Bedarf und jede Schüler-Statur. Das sieht auf den ersten Blick unübersichtlich aus, aber es macht Sinn. Denn ein guter Ranzen ist nur einer, der zum Körperbau des Kindes passt. Anprobieren vor dem Kauf ist daher heute ein Muss.

schwarzer Ranzen

Für kleine, schmale Kinder kann ein schmaler Schulrucksack eine gute Alternative sein. Etwa der Ergobag Pack, Modell KoBärnikus.

"Auch wenn zwei Kinder gleich groß sind, haben sie meist unterschiedliche Oberkörperlängen und Kreuzbreiten", sagt Sebastian Kubitza, Verkäufer und Schulranzenexperte bei Bürobedarf Dohmen in Frechen. Faustregel: Ist das Kind groß und kräftig, ist ein kompakter, fester Tornister eine gute Wahl. Wenn der Schulanfänger aber eher klein und zart ist, ist oft ein schlanker Schulrucksack die beste Alternative.

Ob Ranzen oder Sack: Beide sollten eng am Körper sitzen und mit der Schulterhöhe abschließen. Rucksäcke dürfen allerdings oben ein kleines Stück überstehen. Auch wenn die Rückenpolsterung bei allen Herstellern unterschiedlich ist: Insgesamt sollte der Ranzen nicht breiter sein als das Kind.

grüner Schulranzen

Für große, kräftige Kinder: Ein Beispiel unter vielen - Der Genius von Scout kommt in der klassischen Tornister-Form daher.

So manch ein Schulanfänger verliebt sich sofort in ein Modell mit Rosen- oder Weltall-Applikation. Aber beim Testen merkt das Kind meist selbst, ob das Objekt der Begierde passt oder nicht. Für die Auswahl sollten sich Eltern und Kind mindestens eine halbe Stunde Zeit nehmen, denn jedes Jahr kommen im Sortiment neue Varianten hinzu.

Daniela Honke vom Kölner Fachgeschäft Lederwaren Voegels bietet ihren Kunden dieses Jahr 16 Modelle von fünf Herstellern an. "Inzwischen verkaufen wir fast mehr Rucksäcke als Ranzen", sagt die Verkäuferin. Vorreiter bei den Schulrucksäcken ist das Kölner Unternehmen Ergobag, das vor sieben Jahren den ersten dieses Typs auf den Markt brachte.

blauer Ranzen

Für die, die viel mitnehmen müssen: Mit einem Volumen von 21 Litern gilt der Ranzen als Raumwunder.

In der Zwischenzeit ist bei allen Herstellern viel passiert. Step by Step etwa hat mit dem "2:1" ein Modell herausgebracht, das sich mit einer herausnehmbaren Schablone vom Ranzen in einen Rucksack verwandeln lässt. Doch manche Eltern zögern momentan. Das Kind wächst doch noch bis zum Sommer, hat der Ranzenkauf nicht noch Zeit? "Natürlich bekommen Sie auch noch einen Tag vor der Einschulung einen Ranzen", sagt Daniela Honke. Doch je früher man schaut, desto mehr Auswahl gibt es. Die beliebtesten Motive sind kurz vor Schulstart oft schon ausverkauft.

bunter Ranzen

Für dunkle Schulwege: Wer Wert auf gute Sichtbarkeit legt, sollte ein DIN-Modell wählen, etwa Ergoflex Sunflower von DerDieDas.

Und auch, wer auf ein preisreduziertes Modell aus der Vorjahreskollektion hofft, sollte jetzt in die Läden gehen. Das Wachstums-Argument zählt nicht, denn: "Das Kind wächst ja auch in den kommenden vier Jahren noch, in denen es den Ranzen trägt", so Honke. Nicht primär auf die Größe, auf den Körperbau kommt es an und der wird sich bis August nicht wesentlich verändern. Genau so wenig wie die beliebtesten Aufdrucke und Applikationen übrigens. Die Designs sind mit den Jahren stylischer, detailgetreuer geworden, doch die Motive bleiben dieselben: Pferde, Einhörner, Blumen bei den Mädchen. Dinos, Fußbälle und Autos bei den Jungs. Und Pink steht bei vielen immer noch hoch im Kurs. Genau wie damals im Jahr 1988.

Tipps für den Kauf

Im Geschäft unbedingt mehrere Modelle durchprobieren, am besten authentisch mit Gewicht innen.

Die Tasche sollte beim Gehen nicht hin und her pendeln. Das Kind darf im Laden auch mal hüpfen und rennen. Ideal ist es, wenn der Ranzen dann immer noch fest und gerade sitzt