Um die 6000 Schallplatten bietet der Musikjournalist in seinem Geschäft „Violet Records“ an. Es soll auch ein Treffpunkt für Vinyl-Fans werden.
NeueröffnungJulian von Heyl will mit seinem Plattenladen einen Kulturort in Frechen schaffen

Julian von Heyl hat in Frechen direkt am Rathausplatz einen Plattenladen eröffnet.
Copyright: Karl Eigenbrodt
Die Worte und Musiknoten von David Bowie, Paul McCartney und Mick Jagger kommen Frechen ab sofort wieder ein bisschen näher. Zusammen mit vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern kann man ihre Lieder ab Mittwoch (2. Juli) in Frechen auf dem zeitlosen Medium Schallplatte kaufen. Mit „Violet Records “ eröffnet Julian von Heyl an der Antoniterstraße 6 direkt am Rathausplatz seinen Plattenladen.
Im Geschäft gibt es jetzt zum Großteil Neuware, aber auch gebrauchte Schallplatten. Gebrauchte Platten kauft er an, will aber nicht wie ein Flohmarkt wirken. Das Inventar umfasst Klassiker wie Pink Floyd, Led Zeppelin und die Beatles, aber auch neue Alben von Kraftklub, KIZ und Lana del Rey. Es gibt zudem Sessel, eine Couch und natürlich die Möglichkeit, die Platten zu hören.
Etwa 5000 bis 6000 Schallplatten stehen im Laden, schätzt der Inhaber. Ein solches Angebot ist im Rhein-Erft-Kreis ziemlich einzigartig. Plattenläden finden sich sonst in Köln.
Ich sehe mich eher als eine Art Kurator als einen Verkäufer
Eigentlich hatte der gebürtige Bonner, der seit 2010 in Frechen lebt, überlegt, einen Versandshop für Schallplatten zu gründen. Aber nach ersten Planungen kam schnell die Idee für einen eigenen Laden. „Das ist dann alles ein bisschen eskaliert“, sagt von Heyl. Ein gewagter Schritt mit über 60 Jahren, doch für den Frechener eine absolute Herzensangelegenheit. Julian von Heyls Beziehung zur Schallplatte hat Aufs und Abs erlebt.

Rund 5000 bis 6000 Schallplatten werden in dem neuen Plattengeschäft in Frechen angeboten.
Copyright: Karl Eigenbrodt
Hatte er bis zu den 80er-Jahren erst eine große Sammlung, hat er diese mit dem Aufkommen der CD zunächst wieder verkauft. „Zur CD ist die Leidenschaft nie so wirklich übergesprungen“, sagt er jetzt. Seit 2010 sammelt er wieder Schallplatten und hat sich einen neuen Plattenspieler gekauft. Viel aus der eigenen Sammlung steht jetzt in seinem Laden.
Es sollen auch Konzerte stattfinden oder per Beamer gezeigt werden
Neben dem Verkauf der Musikträger möchte Julian von Heyl mit seinem Geschäft einen Wohlfühlort in Frechen schaffen. „Ich sehe mich eher als eine Art Kurator als einen Verkäufer“, sagt er. Zu fast jedem Album kann er eine Geschichte oder Anekdote erzählen. Vorher hat von Heyl eine Zeit lang als Musikjournalist gearbeitet. Dieses Wissen hilft ihm jetzt in seiner neuen Rolle. Das macht sich zudem für den Instagramkanal des Ladens gut. Unter „violetrecords.de“ findet man den Plattenladen dort. Die Inhalte erstellt hauptsächlich seine Frau Anke. Zusätzlich hilft sie im Laden mit.
Die beiden wollen in dem Sozialen Medium eine Art Blog mit Wissenswertem zu den verschiedenen Alben betreiben. Mögliche Veranstaltungen sollen dort auch bald angekündigt werden. Denn auch das ist noch geplant. Über den Beamer können Konzerte gezeigt werden oder regionale Künstler könnten im Geschäft auftreten. So wollen sie in der Stadt einen neuen Ort für Kultur erschaffen.
Zur Eröffnung gab es erstmal eine kleine Party mit Getränken, Snacks und natürlich einer Menge guter Musik. Julian von Heyls Lieblingsmusiker sind zwar die Beatles, aber auch mit moderneren Bands kennt er sich bestens aus. Von der Band Kraftklub gefällt ihm besonders das Lied „Ich will nicht nach Berlin“. „Ich bin nämlich viel lieber in Frechen“, sagt er.