Kommentar zu Feiernden am 11.11.Zustände am Zülpicher Viertel sind nicht haltbar

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Zülpicher Viertel Menge

Zugangskontrollen im Zülpicher Viertel. 

Köln – Die Stadt und die Jecken haben sich viel vorgenommen für diesen Tag. Zu viel. Das Brauchtum sollte wieder nach Herzenslust gefeiert werden, aber sicher und verantwortungsvoll und sogar – im allerweitetesten Sinne – Corona-konform.

Das hat nicht funktioniert. Wer am Donnerstag das Kwartier Latäng besucht hat, dürfte ungläubig den Kopf geschüttelt haben. Während Einlassregeln und Feierzonen in der Altstadt weitgehend eingehalten wurden, lief die Situation im Studentenviertel völlig aus dem Ruder. Schon am Mittag war die Zülpicher Straße so voll, dass es den wenigen nüchternen Besuchern angst und bange werden musste.

Ein Fluchtwegesystem war nicht zu erkennen

Bei den Einlasskontrollen wurden Papiere nicht konsequent gesichtet und manche Zugänge schlicht und einfach überrannt. Die Umzäunung, die zum Gesundheitsschutz der Besucher gedacht war, hätte im schlimmsten Fall verheerende Auswirkungen haben können. Ein Fluchtwegesystem war jedenfalls nicht zu erkennen. Unzumutbar ist die Situation auch für alle Anwohner des Veedels. Sie müssen sich vorkommen wie in einem Belagerungszustand exzessiver Trinker. Für den Straßenkarneval – sollte der überhaupt stattfinden – braucht es ein anderes Konzept.

Die Folgen dieses sehr besonderen Sessionsauftakts werden erst in rund zwei Wochen zu spüren sein. Ablesbar an den Infektionskurven der Pandemie, an den zusätzlichen Corona-Infektionen. Die erstaunte Aufmerksamkeit der Republik hat die Stadt sofort bekommen.

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