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Aachener Straße„Bar Tabac“ schließt ihre Türen

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In die „Bar Tabac“ wird wohl die Rewe-Kette „Temma“ einziehen. (Foto: Meisenberg)

Köln – Eine letzte Silvesterparty, dann schließt die „Bar Tabac“ nach 13 Jahren ihre Türen. „Das war nicht so geplant“, sagt Simone Heister, Inhaberin des französischen Bistros auf der Aachener Straße. Der Mietvertrag, der bis Ende September dieses Jahres datiert war, wurde für die Betreiber überraschend nicht verlängert – dabei waren gerade erst Umbauarbeiten im Inneren des Bistros abgeschlossen worden, erzählt Heister.

Eine Verhandlung vor dem Kölner Landgericht brachte keine Einigung zwischen den Parteien. Einzig die Erlaubnis, das Lokal noch bis Ende des Jahres zu betreiben, hat die Inhaberin bekommen. Für das Objekt an der Aachener Straße 21 wurde ein neuer Mietvertrag abgeschlossen – Nachmieter wird die Firma Rewe. Wie die Rundschau erfuhr, soll dort ein Markt der Rewe-Biokette „Temma“ entstehen mit angeschlossenem Bistro. In Bayenthal und Braunsfeld gibt es bereits zwei dieser Märkte. Einen Einzug auf der Aachener Straße wollte die Rewe zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen.

„Das Gerücht, die Miete sei von uns verdoppelt worden, stimmt nicht“, sagt Vermieter Hannes von Goesseln. Sie sei höchstens leicht erhöht worden. Statt ums Geld gehe es ihm um eine „positive Veränderung für die Bewohner des Belgischen Viertels“. Von Goesseln habe fast 40 Jahre selbst in dem Haus gewohnt und die Veränderung des Veedels mitbekommen. Ein Bio-Supermarkt sei ein „kluger Schritt“, um etwas für das Viertel zu tun, da die Bewohner neben den vielen Gastro-Angeboten deutlich zu kurz kämen.

Simone Heister und ihr Partner Philipp Stöhr suchen jetzt nach einem Objekt, in das die „Bar Tabac“ umziehen kann. „Es sollten mindestens 200 Quadratmeter sein“, sagt Stöhr. Und in der Nähe des jetzigen Standpunkts: „Die ,Bar Tabac’ gehört einfach ins Belgische Viertel.“ Sollten sie nichts finden, wird das Inventar verkauft. Ihre Stammkunden seien sehr traurig über das Ende der französischen Bar, sagen die Inhaber. „Viele verlegen gerade spontan ihre Weihnachtsfeier zu uns.“ Und ob die Nachbarn hier einen Supermarkt haben wollen? Heister und Stöhr sind skeptisch.