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Affäre um die Kölner HundestaffelPolizisten meldeten Tierquälerei schon 2009

Lesezeit 2 Minuten

Ein Polizeihund. (Symbolfoto)

Köln – Die Affäre um die Hundestaffel bei der Polizei zieht immer weitere Kreise: Wie die Ermittlungsbehörden bei ihren internen Recherchen herausgefunden haben, gab es offenbar schon im Jahr 2009 Hinweise auf Misshandlungen und Tierquälerei von Diensthunden. Dies teilte der Direktor des Landesamt für Ausbildung und Fortbildung bei der Polizei NRW, Dieter Schmidt mit. Doch die internen Zeugenaussage seien nicht beachtet worden und nicht konsequent bearbeitet worden. Gegen alle an diesem Vorgang beteiligten Beamten werden Ermittlungen durchgeführt, sagte Schmidt weiter. "Solche Hinweise hätten uns schon damals auf einen Missstand aufmerksam gemacht", hieß es weiter.

Seit Anfang Dezember untersuchen Beamte in den eigenen Reihen der Polizei, was vermutlich über Jahre bei der Ausbildung von Diensthunden falsch gelaufen ist und ob die Tiere von ihren Ausbildern gequält wurden.

In Köln wurden sechs Polizistinnen und Polizisten von ihren Aufgaben enthoben, dabei geht es nicht nur um die möglicherweise zu harte Arbeit mit den Diensthunden, sondern auch um Mobbing, sexuelle Belästigungen oder mutmaßlich manipulierte Auswahlverfahren. Die Kölner Beamten arbeiteten mit einem ehemaligen SEK-Polizisten zusammen, der viele Diensthunde und Beamte in der Arbeit mit den Tieren schulte.

Dieser Polizist aus Münster, der eine private Hundeschule betreibt, darf seine Arbeit nicht mehr durchführen. Ein internes Verfahren wegen Dienstverstößen wurde eingeleitet. Bei Hundeführern, die bei ihm trainiert hatten, waren zähnefletschende Hundebilder als Bildschirmschoner und auf einer Kaffeetasse aufgetaucht.

Um die Affäre weiter aufzuklären und mehr über die möglicherweise noch unbekannte Missstände zu erfahren, wird es heute eine außerordentliche Tagung aller 50 Diensthundeführer im Ausbildungszentrum im Schloß Holte-Stukenbrock stattfinden. Schon vor wenigen Tagen trafen sich die Verantwortlichen aus Münster mit 300 Hundeführer aus NRW zum Erfahrungsaustausch.