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Alternativen diskutiert
Wird die Zentralbibliothek doch neu gebaut?

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Entwurf: So sah eine mögicher Entwurf für die Sanierung aus.

Entwurf: So sah eine mögicher Entwurf für die Sanierung aus.

Köln – Der neue Baudezernent Markus Greitemann will die geplante Sanierung der Zentralbibliothek am Neumarkt möglicherweise neu aufstellen. „Ich werde ihnen Alternativen aufzeigen“, sagte er am Donnerstag im Unterausschuss Kulturbauten zu den Ratspolitikern. Es wäre also denkbar, dass Greitemann das Gebäude von 1979 lieber an der Stelle abreißen und neu bauen als sanieren lassen möchte.

Kosten werden wahrscheinlich höher als gedacht

Greitemann ist seit Juni im Amt, er habe mit seinen Mitarbeitern auch einen Neubau des schadstoffbelasteten Hauses an einem anderen Standort diskutiert, „ich bin aber davon abgebracht worden“, weil die Bibliothek dort ein Leuchtturm sei. Er sagte aber: „Die Kosten- und Terminschiene ist auf einem kritischen Pfad der Wirtschaftlichkeit gegenüber einem Neubau.“ Im Klartext: Will der Stadtrat das Haus an der Stelle, wird es teuer – und auch teurer als angenommen.

Wie berichtet, war die Sanierung mal mit 38,27 Millionen Euro angesetzt worden, die Zahl gilt als überholt. Greitemann will das Papier mit der Summe und den Alternativen nach der Sommerpause vorlegen. Die Sanierung entwickelt sich damit allmählich zur ewigen Geschichte, schon am 29. Juni 2017, also vor einem Jahr, schrieb die Rundschau: „Kostenberechnung verzögert sich: Exakte Summe nach der Sommerpause.“ Daraus wurde nichts.Anfang 2019 teilte die Stadt mit: „Der Baubeschluss durch den Rat der Stadt Köln kann somit frühestens am 6. Februar 2018 erfolgen, alternativ am 20. März.“ Auch der Zeitplan ist hinfällig. Damals ging die Verwaltung von einem Baubeginn im dritten Quartal 2019 und einer Fertigstellung im dritten Quartal 2023 aus. Die beschlossenen Pläne für den Innenausbau will Greitemann beibehalten, „sonst brauchen wir gar nicht anfangen“.

Interimsheimat

Das Römisch-Germanische Museum (RGM) zieht während seiner Sanierung ins Belgische Haus – und zwar ab Ende März 2019, wie Museumsdirektor Marcus Trier bestätigte.

Die Betriebserlaubnis für das RGM läuft Ende 2018 aus. (mhe)