Ausstellung im Römisch Germanischen MuseumDie Faszination des Luxus

Blick in die Sonderausstellung "Zerbrechlicher Luxus" im Römisch-Germanischen Museum.
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Köln – Salbenfläschen in Form von Trauben, nur wenige Zentimeter große Parfümflakons oder die typisch kölnischen Schlangenfadengefäße – Lisa Fähndrich ist völlig fasziniert von den Ausstellungsstücken im Römisch Germanischen Museum. „Früher gab es viel schönere Sachen als heute“, sagt die Schülerin und staunt zugleich, wie gut die zweitausend Jahre alten Stücke erhalten sind. Beim „Kunstcocktail“, der von Netcologne und dem Museumsdienst unterstützt wird, nutzte sie mit ihrer Mutter und weiteren Rundschau-Lesern die Gelegenheit, sich die Ausstellung „Zerbrechlicher Luxus“ in aller Ruhe anzuschauen. Und sich von Museumschef Dr. Marcus Trier und Kuratorin Dr. Friederike Naumann-Steckner „das Herz der Sammlung“, so Trier, zeigen zu lassen.
Die kleinen Objekte geraten oft in Vergessenheit, mit der aktuellen Ausstellung aber nutzte das Museum die Möglichkeit, seinen „ungeheuren Schatz“, so der Museumschef, zu präsentieren. Und neben dem Blick auf Jahrtausende alte Glaskunst auch einen in die Zukunft zu werfen. Denn die Präsentation des gläsernen Luxus in neuem Licht ist schon einmal ein Ausblick darauf, wie ein modernisiertes Römisch-Germanisches Museum aussehen könnte, so Trier.

Das berühmte Diatretglas (r.) wird beim Kunst-Cocktail eingehend erläutert. Es trägt den in griechischer Sprache verfassten Spruch: "Trinke und lebe gut immerdar".
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In dem abgedunkelten Raum kommen Prunkstücke wie der kunstvoll bemalte Achilles-Pokal oder die typisch kölnischen Nuppengläser erst richtig zur Geltung. Und dann steht da das Gefäß, weshalb Annedore Reich-Brinkmann sich extra aus Wipperfürth auf den Weg zum Kunstcocktail gemacht hat. „Ich wollte unbedingt einmal das Diatret-Glas aus der Nähe sehen.“
Das weltweit einzige dreifarbige Netzglas, filigran gearbeitet und mit rotten Lettern verziert, die dazu aufrufen „Trinke und lebe schön immerdar“, ist für die meisten der Höhepunkt der Ausstellung, die mittlerweile schon rund 45 000 Besucher anlockte.
„Es ist faszinierend, welcher Luxus in der römischen, nicht leichten Zeit produziert wurde. Und das dann auch noch mit den handwerklichen Möglichkeiten der damaligen Zeit“, so das Fazit des Rundgangs von Stefan Keul und seiner Frau Ulla.
„Zerbrechlicher Luxus. Köln – ein Zentrum antiker Glaskunst“ ist noch bis zum 13. November zu sehen.