Die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge im Kölner Norden soll wachsen – doch die Verwaltung bleibt hinter einem Antrag von 2022 zurück.
Ausbau E-Mobilität in ChorweilerNeue Ladesäulen im Kölner Norden geplant

Die Zahl der Ladesäulen im Kölner Norden soll weiter wachsen.
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Auch im Bezirk Chorweiler wächst das Netz der Ladesäulen für Elektrofahrzeuge: In ihrer jüngsten Sitzung hatte die Bezirksvertretung Chorweiler eine Liste von 13 neuen Standorten genehmigt, die die Verwaltung zuvor auf ihre Eignung hin geprüft und für gestattungsfähig befunden hatte. Jeweils zwei neue Ladesäulen sollen in Chorweiler und Seeberg hinzukommen, in Worringen drei. Jeweils eine neue Ladesäule sollen Heimersdorf, Blumenberg, Volkhoven und Roggendorf/Thenhoven erhalten. Zurzeit sind bereits 13 Säulen im Bereich des Bezirks in Betrieb.
Insgesamt sollen im Rahmen der zweiten Ausbaustufe der Ladeinfrastruktur, durch die 500 neue Lade-Standorte im Kölner Stadtgebiet hinzu kommen sollen, 38 zusätzliche Ladesäulen im Kölner Norden installiert werden, also noch 25 weitere. Im Vergleich mit den übrigen Bezirken erhält Chorweiler damit die geringste Zahl zusätzlicher Lademöglichkeiten, denn die Verteilung orientiert sich unter anderem an der Einwohnerzahl: Für Mülheim etwa, das um die 150.000 Einwohner zählt, sind 69 Säulen vorgesehen. In Chorweiler leben gut 80.000 Menschen.
Modellbezirk für E-Mobilität: Ausbau bleibt hinter Erwartungen zurück
Dabei hatte sich die Bezirksvertretung eigentlich eine höhere Gewichtung ihres Bezirks gewünscht: 2022 hatte das Gremium einen Antrag der Grünen beschlossen, in dem diese vorgeschlagen hatten, Chorweiler zum „Modellbezirk“ für Elektromobilität zu machen – darunter stellten sie sich nicht nur einen deutlich intensiveren Ausbau der Ladeinfrastruktur vor, sondern etwa auch die Einrichtung von Leihstationen für E-Lastenräder und den Einsatz von E-Bussen.
Aufgrund der großen Flächenausbreitung des eher ländlich geprägten Bezirks sei der eigene Pkw für die Mehrheit der Menschen im Kölner Norden als Verkehrsmittel immer noch erste Wahl, hatte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Wolfgang Kleinjans, damals argumentiert, wegen der geringen Dichte der Lademöglichkeiten kämen für Umsteigewillige jedoch höchstens Hybridmotoren in Frage.
Das Konzept des „Modellbezirks“ hatte die Verwaltung in ihren Planungen nicht aufgegriffen. Seit Beginn des vergangenen Jahres können sich stattdessen auch private Unternehmen am Ausbau der Ladeinfrastruktur beteiligen. Das sollte dem Prozess eigentlich einen Schub geben, doch die hohe Zahl der Anträge, die daraufhin bei der Verwaltung eingingen, wirkte sich stattdessen bremsend aus, da private Anträge und von der Stadt in Auftrag gegebene Standorte gleichberechtigt geprüft werden müssen.