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Köln-HeimersdorfKSV Heimersdorf wartet sehnsüchtig auf Platzsanierung

Lesezeit 3 Minuten
Bei Regen verwandelt sich der Platz in eine Schlammlandschaft.

Bei Regen verwandelt sich der Platz in eine Schlammlandschaft.

Der KSV Heimersdorf ist ein Fußballclub mit Tradition, doch sein veralteter Sportplatz ist gegenüber Kunstrasenplätzen ein Standortnachteil.

Vor kurzem war es wieder soweit: Nach einem halben Tag Dauerregen ähnelte der Sportplatz des Kölner Sportvereins (KSV) Heimersdorf eher einer Seenplatte als einem Spielfeld – das Fußball-Training der U9/ U10-Junioren fiel wieder einmal aus. „Ein bisschen Schlamm ist verschmerzbar, aber wenn es so schüttet, sinkt man hier regelrecht ein“, weiß Frank Kowarowski zu berichten, Trainer der Junioren und Juniorinnen. Das Drainagesystem des Platzes ist seit geraumer Zeit defekt. „Zwischen November und März fällt deswegen unheimlich viel Training aus. Wenn es dagegen trocken und warm ist, staubt es extrem, dann sieht man die Spieler in der Mitte des Platzes nicht mehr“, sagt er.

Unebener Platzbelag, von Gras und Moos überwachsene Seitenränder: Das Alter des Sportplatzes, der eingebettet inmitten der Einfamilienhaussiedlungen Heimersdorfs liegt, ist nicht zu übersehen – Kowarowskis Wissen nach wurde dieser 1959 erbaut. „Wir sind ein kleiner, aber auch einer der ältesten Vereine in Köln“, sagt er. Inan Gökpinar, Vorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung Chorweiler, hat einen guten Teil seiner Jugend auf dem Platz verbracht. „In den 80er und 90er Jahren war es hier sehr lebendig“, erinnert er sich, „Hier trafen sich die Jungs aus Chorweiler, Heimersdorf und Weiler.“

Aschenplatz als Hindernis für Mitgliedergewinnung

Zwar kann der Platz mit ungewöhnlich großzügigen Ausmaßen aufwarten, trotzdem wird er für den Verein zur Belastung, denn er ist einer der letzten Aschenplätze im Kölner Norden. Benachbarte Vereine wie der FC Pesch oder der SC Köln-Weiler-Volkhoven verfügen bereits über durchsanierte Kunstrasenplätze. „Da sehen wir mit unserem Tennenplatz alt aus“, sagt Kowarowski, „Wenn die Eltern der Anfänger merken, dass es in der Nachbarschaft schönere Plätze gibt, schicken sie ihre Kinder eben dahin.“ Ältere Spieler wanderten irgendwann selbstständig ab. „Wenn sie 14, 15 werden, wollen sie auch auf anständigem Kunstrasen spielen“.

Inzwischen muss Kowarowski einen deutlichen Mitgliederrückgang konstatieren: „Unsere Jungenmannschaften gehen nur bis U12, ab den 13- bis 14-Jährigen haben wir ein Loch.“ Gut aufgestellt ist der Verein im Frauenfußball: Die U17- und U19-Juniorinnen, die Damenmannschaft und die Ü35-Seniorinnen sind ein Alleinstellungsmerkmal im Kölner Norden, wo es ansonsten kaum Angebote für fußballinteressierte Frauen gibt. „Auch deswegen wäre es unheimlich wichtig, bessere Bedingungen bieten zu können.“

Eine Instandsetzung der Drainage würde schon helfen – doch das Dilemma besteht darin, dass der Platz bereits auf der Prioritätenliste des Kölner Sportamts für den Bau von Kunstrasenplätzen steht. „Darum sagt die Stadt, Instandsetzungen lohnen sich nicht, weil man etwa neue Drainage-Rohre in ein paar Jahren wieder herausreißen müsste“, sagt Kowarowski, „denn irgendwann kommt ja schließlich der Kunstrasenplatz – nur, wann?“

Auf der Prioritätenliste steht der KSV Heimersdorf auf Platz 11, weiß Gökpinar. „Das klingt nicht schlecht, aber es gibt kein Signal, wann mit der Umsetzung zu rechnen ist“, sagt er. Eine Perspektive aber wäre bereits enorm hilfreich, meint Kowarowski. „Wenn wir den Eltern sagen könnten, in drei, vier oder fünf Jahren haben wir einen neuen Platz, wären wir zumindest nicht mehr so im Ungewissen.“ In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung hatte die SPD nun eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, welcher Zeitrahmen für Verbesserungen an den Platzverhältnissen zu erwarten sei.

Denn die Nachfrage wird eher größer werden, meint Kowarowski: „In Heimersdorf findet gerade ein Generationswechsel statt, es gibt wieder viele junge Familien“, so Kowarowski. Auch würden die Grundschule Lebensbaumweg und die benachbarte Ursula-Kuhr-Schule den Platz gerne als Außensportgelände nutzen würden. „Die Lage ist unschlagbar und das Areal ist eigentlich viel zu groß, um es nur für Fußball zu nutzen“, sagt er, „man könnte wirklich eine tolle Anlage hieraus machen.“