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Nach Corona-PauseIn Kölner Clubs darf wieder getanzt werden

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Bootshaus in Köln

Das Bootshaus in Köln 

Köln – Endlich wieder tanzen: Nach monatelanger Schließung dürfen Clubs und Diskotheken ab diesem Freitag wieder öffnen. Die Betreiber sind erleichtert, dennoch gibt es Probleme und Ungewissheiten. Einige müssen ihre Wiedereröffnung deshalb verschieben, so etwa „Das Ding“ am Hohenstaufenring.

Die Diskothek, in der vor allem Studenten feiern, existiert schon seit 1968. Da sich während Karneval viele Mitarbeiter erkältet oder mit Corona infiziert haben, wird „Das Ding“ noch fast eine Woche, bis Donnerstag, 10. März, geschlossen bleiben. Gefeiert werden soll dann unter möglichst sicheren Bedingungen. „Wir haben 120.000 Euro in ein Luftfiltersystem investiert und werden die Impfausweise und Testnachweise akribisch kontrollieren“, sagt Betreiberin Claudia Wecker. „Es ist besser, wenn die Leute hier kontrolliert feiern, als wenn sie das privat tun, wo dann im Zweifel nicht getestet wird.“

Corona-Schnelltest bleibt Pflicht

Rein darf nur, wer vollständig geimpft ist und zusätzlich einen negativen Test nachweisen kann. Der negative Schnelltest bleibt auch für Geboosterte und Genesene Pflicht. Die Landesregierung begründet dies mit erhöhten Übertragungsrisiken.

Die Bestimmungen

Clubs und Diskotheken dürfen seit heute unter 2G-plus-Bedingungen wieder öffnen. Zutritt haben dann aber nur Geimpfte und Genesene, die zusätzlich getestet sind – es gilt ein maximal 24 Stunden alter Schnelltest oder ein 48 Stunden alter PCR-Test. Die Testpflicht gilt auch für Geboosterte. Gleiches gilt für Tanzveranstaltungen. Auch im Stadion gilt die 2G-plus-Regel. Der zusätzliche Test entfällt für Geboosterte bei privaten Feiern, auf denen getanzt wird – beispielsweise Hochzeiten oder Geburtstage.

In Restaurants, bei Kulturevents und im Sport (außer im Stadion) gilt dagegen 3G. Hier haben auch ungeimpfte Personen Zutritt, sofern sie einen aktuellen Test vorweisen können. Alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren sind von den Regelungen 2G-plus und 3G ausgenommen. Ab dem 20. März sollen dann fast alle Beschränkungen fallen. (two)

Einen Club in so kurzer Zeit hochzufahren, gestaltet sich schwierig. Eismaschinen müssen gesäubert, DJs organisiert werden. „Das Ding“ trifft es da relativ glimpflich, da hier hauseigene DJs auftreten, die schon in den Startlöchern stehen.

Im Electroclub „Gewölbe“ am Hans-Böckler-Platz 2 in Ehrenfeld sieht das anders aus. „Wir planen unser Line-Up normalerweise drei bis sechs Monate im Voraus. Wegen der abrupten Öffnung müssen wir jetzt erstmal auf lokale Künstler zurückgreifen“, sagt Betreiber Heiko Rühl. Um schon diesen Freitag öffnen zu können, wurden einige neue Mitarbeiter angestellt, weswegen Rühl davon ausgeht, dass es nochmal zwei bis drei Monate dauert, bis die Abläufe wieder perfekt sitzen.

Der kleine Club darf voll werden. Um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, wurde auch hier eine Lüftungsanlage angeschafft, die alle acht Minuten die Luft komplett austauscht. Außerdem befindet sich unweit vom „Gewölbe“ im Belgischen Viertel ein Testzentrum, das bis zwei Uhr morgens geöffnet hat. So können sich Feiernde kurz vor dem Eintritt noch auf eine Corona-Infektion testen lassen.

Tom Thomas vom Bootshaus erklärt ebenfalls, dass größte Problem sei für ihn gewesen, Personal einzustellen. Doch es hat alles soweit geklappt, dass der Club am Freitag seine Türen öffnen kann. Um dabei sein zu können, müssen sich die Gäste vorab ein Ticket kaufen. Doch Thomas hat gemerkt: „Die jungen Leute sind zurückhaltender. Normalerweise sind wir immer relativ zügig ausverkauft. Jetzt hat es einen ganzen Tag lang gedauert.“

Er vermutet, dass das sowohl ander Pandemie als auch am Krieg in der Ukraine liegt. Aber nun schaut er erstmal positiv auf die Cluböffnung: „Wir freuen uns sehr, dass wir wieder aufmachen können.“