„Das fühlt sich flauschig an“Im „Dock One“ darf man Vogelspinnen auf die Hand nehmen

Niedlich, oder? In Deutz gibt es am Osterwochenende Vogelspinnen zum Anfassen.
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Köln – Das krabbelt und kriecht an allen Orten: Tausendfüßler, Riesenschnecken, Echsen, Skorpione – und vor allem Spinnen, wohin das Auge blickt. Deutz ist am Osterwochenende voll von vielbeinigen Freunden, die vielen gar nicht so freundlich erscheinen. Mit seiner „Spinnen- und Insektenausstellung“ will Renaldo Neigert (38) Menschen helfen, ihre Phobie gegenüber den Krabbeltieren abzulegen, und ihnen die faszinierende Seite der Achtbeiner nahebringen.
130 Tiere werden ausgestellt
„Mit 16 Jahren hatte ich meine erste Vogelspinne. Seitdem lassen mich die Tiere nicht mehr los“, sagt der fränkische Tierfreund, der am Karfreitag die ersten Besucher im „Dock One“ in Deutz empfing. Zahlreiche Familien schauten sich die rund 130 Tiere an – manche mit Grusel, manche mit wohligem Schauder, andere einfach nur aus Interesse, wie Uwaifo (9) und Esangbedo (12). Die beiden Brüder aus Köln haben überhaupt keine Angst vor Spinnen, wie sie betonen: „Wir waren schon oft in Nigeria, der Heimat unseres Vaters“, betont Esangbedo tapfer. „Dort haben wir schon ganz anderes gesehen“. Sein kleiner Bruder hat gerade eine Vogelspinne auf der Hand gehabt: „Das fühlte sich eher flauschig an, nicht schlimm“, sagt der Kölner Schüler. Sein Papa Clement erklärt: „Schon als Kind habe ich Spinnen und Insekten geliebt. Für uns ist das völlig harmlos.“
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Eine Spinne so groß wie eine Pizza
Die größte Vogelspinnenart, die weltweit existiert, ist das Highlight der Ausstellung: „Die Theraphosa blondi kommt aus Venezuela und wird bis zu 25 Zentimeter groß, ungefähr wie eine Pizza. Das bezieht sich nur auf den Körper, die Beinlänge wird nicht mitgerechnet“, erläutert Renaldo Neigert. Am Karfreitag wartet nur ein einsames Jungtier auf seine Artgenossin, am Ostersamstag soll ein ausgewachsenes Tier eintreffen. Jedoch zeigen sich zahlreiche andere spektakuläre Tiere, wie die riesige Achatschnecke aus Afrika oder die Riesenblatt-Gespenstheuschrecke, eine Meisterin der Täuschung, den Besuchern.
Der Besuch lohnt nicht nur wegen der Artenvielfalt, sondern auch zur Überwindung der eigenen Ängste: „Wer Angst vor Spinnen hat, legt diese am besten ab, indem er oder sie das Tier auf die Hand nimmt und von Nahem betrachtet.“ Auch das ist noch bis Ostermontag möglich. Erwachsene zahlen acht, Kinder sechs Euro Eintritt.