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DrogenkonsumraumPolizei sieht verstärktes Aufkommen von Abhängigen am Neumarkt

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Martin Lotz

Köln – Die Polizei hat eine Zunahme von Drogenabhängigen nach der Eröffnung des Drogenkonsumraums festgestellt. Es tauchen „immer mehr Personen auf dem Neumarkt auf“, sagte Polizeidirektor Martin Lotz der Rundschau. „Das liegt am neu eröffneten Drogenkonsumraum und war ja durchaus so beabsichtigt, weil die Abhängigen dort Hilfe erhalten sollen.“ Es sei natürlich, dass die Abhängigen dort nicht nur Drogen konsumieren, sie bleiben auch am Platz, sagt Lotz und widersprach damit Gesundheitsdezernent Harald Rau. „Manche haben eine so enge Taktung, dass sie mehrfach am Tag konsumieren. Das heißt: Sie gehen da gar nicht erst weg.“

Klagen über Lärm, Müll und Fäkalien am Neumarkt

Der Drogenkonsumraum ist am 20. Mai eröffnet worden. Die Bürgerinitiative „Zukunft Neumarkt“ klagt über eine Zunahme von Lärm, Müll, Fäkalien und offenem Drogenkonsum. Gesundheitsdezernent Harald Rau hatte im Rundschau-Interview gesagt: Es würden zwar mehr Abhängige kommen, um Drogen unter geordneten Bedingungen zu konsumieren. Die Frage sei aber, ob Menschen danach rund um den Neumarkt bleiben. „Da würde ich sagen: Nein, es gibt keine Sogwirkung.“

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Das sieht die Polizei anders. Sie räumt aber ein, dass das Bild auf dem Neumarkt von mehreren Faktoren bestimmt wird. Nach Wegfall der Coronabeschränkungen und durch das schöne Wetter seien mehr Menschen unterwegs, natürlich auch Schwerstabhängige. Dadurch ändert sich das Bild. „Während der Neumarkt von vielen Menschen nicht zum Aufenthalt sondern als Verkehrsknoten genutzt wird, bleiben die Abhängigen“, sagt Lotz. Das steigere bei dem einen oder anderen möglicherweise das Unsicherheitsgefühl. „Wir registrieren aber nicht mehr Straftaten. Die meisten Personen treten nicht aggressiv auf, aber es gibt natürlich Ausnahmen.“ Die Polizei betonte: Es gibt keine veränderte Einsatzstrategie. Es gehe nicht darum, die Abhängigen zu vertreiben.