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Konzert der Schule KunterbuntKinder laden zu Hasen-Jogging und Horror-Suite nach Bocklemünd

Lesezeit 3 Minuten
Einige Kinder stehen auf einer Bühne, mit dem Rücken zur Kamera steht ein Mann mit Geige.

Axel Lindner leitete die Kinder an der Geige an.

Musik-Dozenten übten ein Jahr lang mit Kindern der Grundschule Kunterbunt. Jetzt zeigten sie bei einem Auftritt in der Kirche ihr Können.

Lisa Burgwinkel kann das Gewimmel und den Andrang am Haupteingang zur Auferstehungskirche kaum bewältigen. „Das ist heute der Künstlereingang, der ist nur für euch gedacht“, ermahnt die Projektleiterin der Offenen Jazz Haus Schule ein Mädchen, das mit seiner Mutter und den Geschwistern angerückt ist. „Die Familien müssen den Eingang am Ende des Flurs nehmen.“ Das Mädchen nickt verständnisvoll: „Ich wollte dir ja nur mal meine Mutter vorstellen.“

Es ist wuselig in der Kirche, etwa 60 der insgesamt knapp 280 Pänz der Grundschule Kunterbunt laufen stolz, aber auch aufgeregt herum, denn gleich beginnt der „Kunterbunte Klangkörper-Showcase“. Dabei können sie zeigen, was sie im vergangenen Jahr mit den Dozenten der Jazz Haus Schule alles erarbeitet haben. Viele der kleinen Künstler haben schon auf den Kissen unmittelbar vor der kleinen Bühne Platz genommen, um dort auf ihren Auftritt zu warten und ihren Mitschülern zuzuschauen.

Bären- und Waschbären-, Dino- und Enten-Klasse haben mit Unterstützung ihrer Dozenten jeweils eigene kleine Stücke komponiert und arrangiert, die sie nun unter den lautstarken Beifallsbekundungen der vielen Besucher in kleinen Ensembles wie dem „Minimal-Orchester“, den „Findus-Musikern“ oder als „Beatbaustelle“ mit Trommeln, Violinen, Xylophon und Klavier aufführen: „Der magische Wasserfall“ heißt eines, „Hasen-Jogging“ und „Schmetterlingsflügel“ sind auch dabei, und für leises Schaudern sorgt eine ganze „Horror-Suite“.

Sieben Stücke haben die Schüler aus Köln-Bocklemünd vorbereitet

Technisch nicht allzu komplex, aber verspielt, ausdrucksstark und eingängig sind die insgesamt sieben Stücke, Kurt Fuhrmann am Piano und Axel Lindner an der Geige passen auf, dass die Einsätze stimmen. Und bei einigen Auftritten kommen noch Benedetta Reuter und Fang-Yu Shen hinzu, ebenfalls Dozentinnen, die zur Musik der Kinder Tänze improvisieren.

Ein Mann steht am Klavier, zwei Mädchen sitzen an Keyboard und Piano.

Kurt Fuhrmann hat die Kinder am Klavier fit gemacht und begleitet selbst mit Feuereifer das Konzert.

Andere Stücke sind um Tanzgruppen der Schüler herum aufgebaut, denn die Verbindung von Klängen und Bewegung ist ein zentrales Anliegen des Modellprojekts an der Grundschule Kunterbunt, seit es vor 15 Jahren startete. Meist einmal pro Woche treffen sich die verschiedenen Gruppen und Ensembles, dazu gibt’s Aktionstage und Projektwochen - alles in Abstimmung mit dem regulären Schulbetrieb, aber ohne Notendruck. Und dazu noch kostenfrei, das wird möglich durch die Kooperation mit dem Ganztagsträger Kolping-Bildungswerk und dem Diözesanverband Köln e. V. sowie durch die Zuwendungen des Unterstützungsvereins für Kinder und Jugendliche des „Kölner Stadt-Anzeiger“ „Wir helfen“ und der Annelie und Uwe Hoffmanns-Stiftung.

„Das Projekt öffnet Türen, die sonst verschlossen blieben“, erklärt Jule Günther, stellvertretende Leiterin der Grundschule Kunterbunt. Vielfalt, Kreativität, ein verständnis- und rücksichtsvolles Miteinander lernten die Kinder beim gemeinsamen Musizieren und Tanzen. Dieser Geist kommt im letzten Stück des Nachmittags zum Ausdruck: „Peace and Love“ heißt es.