40 Künstlerinnen und Künstler aus Israel und Deutschland zeigen unter dem Leitgedanken „Act of Change“ Bilder, Skulpturen, Fotos und mehr.
AusstellungKünstler aus Israel zeigen Werke im Bunker in Ehrenfeld

Yehuda Granit drückt in seinen Linolgrafiken den Schmerz über die entführten und getöteten Menschen des Hamas-Terroranschlags vom 7. Oktober 2023 aus.
Copyright: Thomas Dahl
„Wir haben uns für den Bunker als Ausstellungsort entschieden, weil wir der Meinung sind, dass in diesen Zeiten auch die Kunst geschützt werden muss. Dies ist ein sicherer Ort“, sagt Georg Schnitzler über die aktuelle Werkschau „Act of Change“ (Akt der Veränderung) im K101 an der Körnerstraße in Ehrenfeld und erhält ein zustimmendes Nicken von Mitkurator Stefan Zajonz. Der Israeli sieht die Präsentation dabei nicht vordergründig als politisches Statement zum Krieg in seinem Heimatland, sondern als einen „künstlerischen Austausch unter Freunden“.
Premiere des Projekts fand im März 2024 in Tel Aviv statt
Nach der Premiere des Projekts im März 2024 in Tel Aviv verwandeln 40 Künstlerinnen und Künstler nun den einstigen Ehrenfelder Schutzraum in einen cineastischen Tagtraum, der sowohl verstört als auch betört. Mehr als 100 Exponate aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Installation, Zeichnung, Fotografie, Grafik und Mixed-Media gestalten die Begehung der Räumlichkeiten zu einer sinnlichen Reise durch die Tiefen seelischer Gefilde. Dass darin keineswegs Finsternis herrscht, beweisen zahlreiche farbig schillernde Arbeiten, die das bedrückende Element der meterdicken Mauern und Decken mit Lichter-Schwärmen erhellen.
Dabei vermögen bereits der Kerzenschein in Christiane Raths fotografischem Stillleben „Natura Morta IV“ oder Shulamet Nears Öl-Miniatur „Der Leuchtturm von Acre“ das Szenario mit Leuchtkraft zu füllen. Nicht minder intensiv im Ausdruck offenbart sich das Portrait „Aba's Zuhause“, das in warmen Tönen die Konturen einer scheinbar glücklichen Familie zeigt und dennoch in seiner fortschreitenden bildlichen Auflösung eine Tragödie andeutet.
Erinnerung an die Opfer des Terroranschlags in Israel im Jahr 2023
Als zur Zeit „wesentlichsten künstlerischen Kommentar auf die Geschehnisse in Israel“ bezeichnet Kurator Zajonz die Serie mit Linolgrafiken von Yehuda Granit, die das Leid von Angehörigen der Opfer des Terroranschlags vom 7. Oktober 2023 zeigen. An die universale Verbundenheit der Völker erinnern dagegen die kultischen Masken aus afrikanischem Birkenholz von Yigal Ben Dor. Der Künstler hält hier den Akt der steten menschlichen Verwandlung fest. „Wir möchten den interkulturellen Dialog unbedingt fortsetzen. Daher ist eine weitere Ausstellung im nächsten Jahr, vielleicht wieder in Tel Aviv, wahrscheinlich“, zeigt sich Stefan Zajonz hinsichtlich der Zukunft des Projekts optimistisch.
„Act of Change“, Gruppenausstellung, Bunker K101, Körnerstraße 101, bis 24. Mai, Öffnungszeiten: freitags 15 bis 18 Uhr, samstags 14 bis 18 Uhr, sonntags 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung, Finissage: 24. Mai, 15.00 Uhr, Eintritt frei